Eine anstrengende Herausforderung
26.11.2022 FrickDie Frauen-NLA-Teams aus dem Squashclub Fricktal vor dem Beginn der Meisterschaft
Mit einem Vierfach-Runden-Wochenende im eigenen Center starten die Squasherinnen aus Frick in die Nationalliga-A-Meisterschaft. So beurteilen die Captains der zwei Teams die Ausgangslage.
Stefan Kleiser
Am 5. Dezember werde sie wohl nicht mehr normal laufen können, ahnt Nadine Frey. Die 30-Jährige aus dem Squashclub Fricktal wird dann vier Matches der Nationalliga-A-Meisterschaft in zwei Tagen bestritten haben. «Und die Teams sind alle etwa gleich stark besetzt», weiss sie. «Das bedeutet, dass du nie locker-f lockig gewinnen wirst wie in der 1. Runde eines Turniers mit einem 16er-Feld.»
Noch dazu hat Nadine Frey, vor eineinhalb Jahren Mutter geworden, ihr Pensum im Squash reduziert. «Ich spiele noch ein bis zwei Mal in der Woche», erzählt sie. Seit den Playoffs, die sie im Frühling mit dem Team Artemis Fricktal auf Rang drei beendete, habe sie nur ein Spiel bestritten – für Allschwil in der Männer-Meisterschaft. Vor dem Start der Frauen-Liga sollen noch ein oder zwei Einsätze dazukommen.
Andere Prioritäten, aber Erfolg ist erwünscht
«Ich habe jetzt andere Prioritäten im Leben», erklärt die frühere Halbfinalistin an der Schweizer Einzel-Meisterschaft, mit dem Squashclub Fricktal mehrmals Team-Meisterin und in der Auswahl, die 2018 am Vergleich der Landesmeister Platz zwei belegte. Ihr Sohn könne schon Squashball sagen, schmunzelt sie, «Doschball». Aber klar doch, im Court erfolgreich sein, ist immer noch das Ziel.
«Ich hoffe, dass wir den Pokal wieder nach Frick holen können», sagt Nadine Frey wenige Tage vor Beginn der Damen-Meisterschaft. Das Team ist mit ihr, Caroline Bachem und Jasmin Ballmann stark besetzt. Das Kader zusätzlich zu den drei Stammspielerinnen ergänzen Nathalie Vogel, Astrid Reimer-Kern sowie Alina Habegger, die zuletzt im Squashclub Sihltal lizenziert war, der aber keine Frauen mehr gemeldet hat.
Die vier Teams, die Ende März die Playoffs bestreiten, werden an drei Wochenenden ermittelt. Die ersten vier Runden werden am 3. und 4. Dezember in Frick ausgetragen. Anfangs Februar folgen zwei weitere Runden in Luzern, danach noch vier Runden Mitte März in Uster. Dass die Liga nun eine ungerade Anzahl Teams umfasse, nämlich fünf, mache das Planen ein bisschen schwieriger, meint Nadine Frey, Captain von Artemis Fricktal.
Viel unterwegs, und vieles zu organisieren
Und es führt bei ihr zur erwähnten Grossbelastung. Aber, sagt Frey, für einige, etwa ihre Clubkollegin Nadia Pfister, seien so viele Matches kein Problem. Denn: Nadia Pfister hat Squash zum Beruf gemacht und trainiert täglich. Im Ranking der Professional Squash Association wird sie in den Top 70 geführt. Das Problem der 27-Jährigen als Captain der zweiten Equipe aus dem Club, den Gigantos Fricktal, ist vielmehr, die Auswahl komplett zu haben.
Denn A reli Zayas ist nach Mexico zurückgezogen, und Taba Taghavi steht wegen internationaler Turniere nicht zur Verfügung. Aber auch Nadia Pfisters Kalender ist im Spätherbst vor und nach dem Schweizer Liga-Start gut gefüllt mit Starts an den PSA-Turnieren in London und Hongkong, der Team-Weltmeisterschaft sowie drei Einsätzen für Clubs aus Amsterdam und Schengen in den Ligen Hollands und Luxemburgs.
Auf der Liste der möglichen Mitspielerinnen von Nadia Pfister stehen Melanie Amrein und Nathalie Plain (sie belegten im September an den European Club Championships mit Pfister Rang drei), und ebenfalls für die Gigantos Fricktal lizenziert sind Beatrice Walser sowie neu Stefanie Leiber. «Ganz fix ist noch nicht, wer für uns am 3. und 4. Dezember spielen wird», meint Nadia Pfister. «Es haben halt alle vorweihnachtliche Verpf lichtungen.» Und sie selbst ist noch auf der Suche nach weiterer Verstärkung.
Nadia Pfister an der Team-WM
Eine Woche nach den ersten Matches der Nationalliga A der Damen ermitteln die besten Squasherinnen in Kairo die Weltmeisterinnen im Team-Wettbewerb. Aufgeboten ist, zum zweiten Mal in ihrer Karriere, auch Nadia Pfister vom Squashclub Fricktal. «Wir sind ein sehr ausgeglichenes Team, es fehlt uns nur eine Top-20-Spielerin», hofft sie auf ein gutes Ergebnis. Neben ihr sind Ambre Allinckx (Kriens), Cindy Merlo (Pfäffikon) sowie Céline Walser (Frenkendorf) aufgeboten. Sie sind oder waren alle einmal in den besten 100 Squasherinnen der Welt klassiert. (skl)