«Spitzentanz» mit Daniel Waldner
04.07.2022 LaufenburgHerbstausstellung im Rehmann-Museum in Laufenburg
Das Laufenburger Rehmann-Museum widmet dem installativen Werk des Kaister Bildhauers Daniel Waldner von September 2022 bis Februar 2023 eine Ausstellung.
Daniel Waldner befasst sich in seinen Arbeiten intensiv mit seinem gesellschaftlichen Umfeld und lässt gleich einem Poeten seine Gedanken und Überzeugungen in seine Objekte einfliessen. Die vieldeutige und surreale Wirkung wird meist von einem bissigen, wenn auch humorvollen Unterton begleitet. So lassen sich in Waldners Installationen stets auch politische und wirtschaftliche Kommentare lesen. Nicht selten bewirken seine Arbeiten eine Irritation des gesellschaftlichen Status Quo. Waldners bildhauerische Arbeit basiert auf dem Objet Trouvé, einem gefundenen Gegenstand, der durch den Prozess des Künstlers transformiert wird. Das Objet Trouvé, ein künstlerischer Ansatz, welcher 1917 durch Marcel Duchamp geprägt wurde, ist bei Waldners Arbeiten meist etwas Vertrautes.
Durch den künstlerischen Prozess werden beispielsweise Puppen und Mannequins deformiert und entstellt, wodurch groteske Erscheinungen entstehen, die beim Betrachtenden Unbehagen auslösen. Daniel Waldner zeigt in seiner Ausstellung Spitzentanz nicht nur bereits bestehende Werke, sondern entwickelt ortsspezifische Interventionen, welche einmalig in den Räumen des Rehmann-Museums zu sehen sind. Ergänzend zur Ausstellung gibt das Rehmann-Museum eine kleine Publikation heraus. Im Vordergrund steht die Beschreibung des Arbeitsprozesses sowie technische und konzeptuelle Aspekte der Werke. Zusätzlich ist der Katalog eine fotografische Dokumentation der Ausstellung im Rehmann-Museum, insbesondere der ortsspezifischen Arbeiten, deren Bestehen lediglich auf die Dauer der Ausstellung begrenzt ist.
Biografie
Daniel Waldner wurde 1963 in Basel geboren. Nach seiner Ausbildung zum Steinbildhauer bei Paul Agustoni besuchte er die Kunstgewerbeschulen in Zürich und Bern. Nach zweijähriger Tätigkeit als Restaurator des Klosters Königsfelden nahm Waldner 1988 an der Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg teil. Ab 1989 assistierte er dem Bildhauer Silvio Mattioli. In den 1990er-Jahren kam es zur Bekanntschaft und folgenden Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Erwin Rehmann. 1994 war Waldner Mitinitiator des Kunststipendiums Laufenburg und arbeitete als Mitglied des Kulturausschusses Kunstforum Hochrhein-Fricktal. Seither zeigte er seine künstlerische Arbeit an diversen Ausstellungen, darunter 2015 an seiner Einzelausstellung «Auslaufmodell» in Waldshut.
2011 entwickelte Waldner ein Bühnenbildkonzept zum Stück «Cyclope», Freilichtspektakel frei nach Jean Tinguely, welches von Maag Music & Arts AG Zürich produziert wurde. Die Arbeit am Bühnenbild setzte Waldner 2016/17 am «Universus» Theaterspektakel Badenfahrt fort, die Welt des Theaters beeinflusste seither einen grossen Teil von Waldners Werk. (mgt)
Vernissage, 2. September 2022, 19 Uhr. Ausstellungsdauer: 3. September 2022 bis 19. Februar 2023