Im Vogelpark sind die Affen los

  26.05.2019 Zeihen

Im Zeiher Vogelpark Ambigua sind die Weichen für die Zukunft gestellt

Mit den entsprechenden kantonalen Bewilligungen, dem Einzug zweier Äffchen, mehrerer Meerschweinchen sowie einiger kleiner Reptilien kann nun auch eine Wildtierpflegerin im Vogelpark Ambigua in Zeihen ausgebildet werden.

Susanne Hörth

In den vergangenen Monaten hat sich im Vogelpark Ambigua in Zeihen viel getan. Sichtbar, wie auch im innerbetrieblichen Bereich. Neben dem Alltag rund um die Betreuung und Pflege der exotischen Vögel wurde geplant, Gesuche gestellt, gebaut, erneuert und vergrössert. Letztlich alles für die Zukunft des Vogelparks.

«Es werden immer mehr», so ein glücklicher Betriebsleiter Rolf Lanz. Und meint damit nicht nur mehr Tiere, sondern auch immer mehr Besucher. «Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt schon über 60 Reservationen für Führungen und Events.» Zu den Besuchern gehören vermehrt auch Menschen mit Behinderungen. Möglich ist dies durch die in den Wintermonaten vorgenommenen Massnahmen für rollstuhlgängige Wege und der behindertengerechten Toilettenanlage. Wie gelungen diese Arbeiten sind, verdeutlicht der wenige Tage zurückliegende Besuch von schwerstbehinderten Menschen mit ihren Begleitpersonen von der Eingliederungsstätte Baselland. «Wir haben von ihnen riesige Komplimente erhalten». Rolf Lanz ist nun definitiv überzeugt, dass hier am richtigen Ort Geld investiert worden ist.

Neu mit Ausbildungsplatz
Freude herrscht aber nicht nur darüber. Blicken Rolf Lanz und Tierpflegerin Noemi Appert auf die letzten beiden Wochen zurück, so zieht ein Strahlen über ihre Gesichter. Nach langen Monaten der Geduld ging es plötzlich Schlag auf Schlag. Was von langer Hand vorbereitet wurde, ist nun von Erfolg gekrönt. «Wir haben die Bewilligung für die Ausbildung von Lehrlingen zum Wildtierpfleger erhalten. Auch die Genehmigung zur Haltung von Säugetieren, Affen und Reptilien ist eingetroffen», nennt Lanz zwei der grossen Neuerungen im Vogelpark. Die Haltung von Säugetieren und Reptilien sind notwendig, weil für die Wildtierpfleger-Ausbildung ein reiner Papageien- und Sittich-Park nicht ausreicht.

«Am Sonntag sind die beiden Weissbüscheläffchen in ihr neues Quartier bei uns eingezogen», lacht Noemi Appert. Zum Fotoshooting in die warme Behausung mit vergittertem Aussengehege der Affen kommt Rolf Lanz nicht mit. «Ich glaube, sie mögen meine Mütze nicht», grinst er und tippt auf sein Markenzeichen: fröhlich-bunte Strickmützchen, und das fast zu jeder Jahreszeit. Noemi Appert hingegen hat bereits das Vertrauen des Affenpärchen gewonnen. «Ich finde es megaschön, dass wir sie hier haben können», betont die ausgebildete Wildtierpflegerin. Sie wird auch für die Lehrlingsausbildung verantwortlich sein. Und damit für Dalina Dreyer, die im August ihre drei Jahres-Lehre beginnen wird. Die junge Kaisterin ist keine Unbekannte im Vogelpark. Schon seit Januar gehört sie als Praktikantin zum Ambigua-Team.

Noch mehr Erfolge
Rolf Lanz zeigt stolz auf einen schon bald fertigen Holzbau. Noch fehlen hier zwar die Aussenvolieren, erkennbar ist aber schon jetzt, dass es sich um eine weitere Unterkunft für Vögel handeln wird. «Hier entsteht ein Ferienresort für Papageien und Sittiche. Die Eröffnung ist noch in diesem Sommer.» Glücklich ist Lanz auch darüber, dass der Vogelpark dank der vielen Besucher wie auch grosszügigen Spenden auf guten finanziellen Füssen steht. Wenn es weiterhin so gut läuft, könne nächstes Jahr das heutige Stellenpensum von 230 Prozent noch um eine 100-Prozent-Stelle erweitert werden, blickt Lanz optimistisch in die Zukunft.

An dieser wird auch mit der bereits vollzogenen Gründung der IG AmbiguaFreunde sowie der geplanten Stiftung gearbeitet. Dazu Lanz: «Unser Ziel ist es, sie im Januar 2020 gegründet zu haben». An ihrer Zukunft und dem Erhalt ihrer Art helfen auch einige der seltenen Vögel im Park mit. «Wir haben Jungtiere bei bedrohten Arten wie etwa dem Goldsittich, dem Sonnensittich, dem Kea und dem Ambigua.» Bei manchen stehe zudem das Schlüpfen der Jungvögel aus den Eiern kurz bevor.


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