Sicherheit geht vor

  06.03.2018 Kaisten

Im Gebiet Altenberg an der Kaistenbergstrasse räumt das Kaister Forstteam zurzeit ein Waldstück von rund einer Hektare. Bei der Gemeindebehörde ist man sich bewusst, dass dies zu einer Veränderung der Landschaft führt. Viele Bäume müssen gefällt werden, weil sie zu nahe an die Stromleitungen des Stromverteilers Swissgrid kommen. Zudem sind zahlreiche Bäume abgestorben oder vom Pilz und vom Borkenkäfer befallen. Gefahr besteht ausserdem durch Bäume, die von Stürmen geschädigt wurden. (sh)


Stromleitungen, Sturm, Pilz und Käfer

Warum in Kaisten Eschen, Fichten und andere Bäume gefällt werden

Im Gebiet Altenberg an der Kaistenbergstrasse aber auch an der Schulstrasse mussten aus Sicherheitsgründen viele Bäume gefällt werden.

Susanne Hörth

Wer aktuell die Bachbrücke beim Kaister Schulhaus Richtung Sportanlagen und Entsorgungsplatz überquert, sieht sich plötzlich in einer etwas veränderten Umgebung wieder. Hangseitig erinnern nur noch ein paar Baumstümpfe an das Wäldchen, das sich bis vor wenigen Tagen hier befand. Das bislang eher etwa versteckte Haldewegli, welches das Schulgelände mit dem Lümberg verbindet, ist jetzt inmitten viel brauner Erde gut sichtbar. Wie Gemeindeschreiber Manuel Corpataux erklärt, seien im unteren Bereich bei der Strasse sowie im mittleren Bereich links und rechts vom Haldewegli viele «gefährliche» Bäume gestanden. Gefährlich, weil sie zu stürzen drohten. Der Käfer hatte sich über die Fichten und der Pilz (Eschenwelke) über die Eschen hergemacht. «Dazu standen einzelne Buchen nach diversen Stürmen schief. Aus Sicherheitsgründen für die Strasse, den Parkplatz und die Schule mussten die Bäume gefällt werden.»

Auch wenn der Hang sehr steil und sich aktuell ganz ohne Bäume und Gebüsche präsentiert, sei eine Rutschung nicht zu erwarten. «Auf so kahlen Flächen stellt sich sehr schnell eine Naturverjüngung ein», betont Corpataux. Zudem werde das Kaister Forstteam im Frühling einzelne Schwarznüsse im Boden vergraben. «Diese werden ausschlagen und es wird in Zukunft ein stabiler und sicherer Wald entstehen.»

Ein Hektar grosses Waldstück am Kaistenberg
Um Sicherheit geht es in Kaisten auch bei einem anderen, wesentlich grösseren Waldstück. An der Kaistenbergstrasse ist das Kaister Forstteam

zurzeit daran, ein rund ein Hektar grosses Gebiet (Altenberg) zu räumen. Bei der Gemeindebehörde ist man sich bewusst, dass dies zu einer Veränderung der Landschaft führt. Eine, die auf den ersten Blick erschreckend ist. Gefällt werden müssen viele Bäume, weil sie zu nahe an die Stromleitungen des Stromverteilers Swissgrid kommen. Mögliche Umstürze, etwa durch einen Sturm, könnten zu grossen Schäden an den Stromleitungen führen. «Der Aufwand wird von der Swissgrid finanziert», heisst es vonseiten Gemeinde. Neben der Vermeidung von Schäden durch zu hohe oder stürzende Bäume gibt es noch weitere Gründe für die Räumung im besagten Waldstück. Hier wachsen, beziehungsweise wuchsen, vor allem alte Laubbäume, Buchen und Eschen. Letztere sind vom Eschentriebsterben befallen. Wie es der Name schon erklärt, hat der Baum bei diesem Pilzbefall keine Chance. Andere Bäume werden gefällt, weil sie das hiebreiche Alter erreicht haben und ein Stehenlassen sich negativ auf die Qualität des Holzes auswirken würde. Ausserdem sind Teilflächen vom Borkenkäfer befallen. Zu den verschiedenen Gründen für die grossflächige Räumung am Altenberg gehört insbesondere die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer auf der Kaistenbergstrasse wie der Spaziergänger auf den Waldwegen. Der Kanton Aargau unterstützt die Arbeiten am Kaistenberg mit Leuten für den Verkehrsdienst.

Wie das Gelände bei der Dreifachturnhalle soll auch am Kaistenberg wieder aufgeforstet werden. Das dieses Waldstück als Eichenwaldreservat ausgewiesen ist, sollen noch in diesem Frühling junge Eichen gepflanzt werden. Mittels Vertrag mit dem Kanton Aargau hat sich die Gemeinde Kaisten verpflichtet, auf bestimmten Flächen diese Baumart zu pflanzen. Das Gebiet wird dann nur noch sanft gepflegt. Ziel ist es, die ökologisch sehr wertvollen Eichwälder zu erhalten und den damit verbundenen Lebensraum für viele Vogel- und Insektenarten zur Verfügung zu stellen.

 


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