Gelungenes Werk

  27.02.2022 Gansingen

«Sie haben einander in die Höhe getrieben»

Gansinger Dorfchronik bietet eine Fülle an Geschichten

Das Gansinger Dorfchronik-Team ist stolz auf die 40. Ausgabe. Die druckfrische Chronik ist wieder ein gelungener Mix aus Aktuellem und Geschichtlichem. Mit 100 Seiten wurde ein neuer Umfang-Rekord erreicht. Das Layout ist noch ansprechender geworden.

Bernadette Zaniolo

Die 40. Ausgabe der Gansinger Dorfchronik hat mit 100 Seiten einen Umfang-Rekord erreicht. «Dick» wird normalerweise mit «unattraktiv» verbunden. Die druckfrische Gansinger Dorfchronik kann jedoch den «Laufsteg» mit vollem Stolz betreten. Sie ist noch attraktiver geworden. Dafür sind unter anderem die beiden neuen Layouterinnen Sabrina Senn und Sandra Caluori verantwortlich. «Sie haben einander in die Höhe getrieben», sagen Urs Boutellier und Bruno Erdin vom Redaktionsteam. Sie sind voll des Lobes über die Arbeit der beiden Frauen. Nach vielen Jahren haben Thomas Senn, Lukas Suter und Justina à Porta das Team verlassen. Dennoch ist das Team gewachsen, auf neu zehn Personen. «Wir können es brauchen», hält der ehemalige Gansinger Posthalter Bruno Erdin im Gespräch mit der NFZ fest.

In der «Jubiläums»-Ausgabe («wir feiern die runden Geburtstage» sagt Boutellier) wird auf die Entstehung der Dorfchronik eingegangen und deren erste Themen. Dort wird unter anderem von einer «Höllenfahrt» durch eine 26 Meter lange Röhre berichtet. Dabei geht es um zwei Feuerwehrmänner, die die Gewalt des reissenden Dorfbaches (nach einem Unwetter) unterschätzten. «Zum Glück überlebten die beiden tapferen Helfer das Unglück fast unverletzt», heisst es weiter. Auf zwei Seiten räumen sie einem Einmannbetrieb Platz ein und zeigen ihre Freude über das Unternehmen mit der Feststellung: «Nachdem in den vergangenen Jahren von den ohnehin wenigen Betrieben in Gansingen noch mehrere schliessen mussten, ist es erfreulich, dass sich René Frey behaupten kann.»

Nebst den Berichten aus dem vielfältigen Vereinsleben in Gansingen, der Schule usw. wird auch über ein zu Ende gegangenes Kapitel berichtet. Am 28. August schloss die «Bürer Pinte» ihre Türen (die NFZ berichtete). «Es war intensiv, sehr intensiv, fast etwas nicht Normales!», hält die Pinte-Wirtin Dorli Erdin – ein Dorforiginal – zur Austrinkete fest. Gleichzeitig gibt sie einen Einblick über ihre Reisen und welche Persönlichkeiten sie getroffen hat. Interessant ist auch der Brief und das Auswandererschicksal von Adolf Erdin, das Inventar nach dem Todesfall von Anna Maria Steinacher, die Postkarten aus dem Mettauertal, die Ausführungen zum Wetter und die Dorfnamen um 1950. Zu den Dorfnamen hält Urs Boutellier fest, dass der Ortsteil Galten den Anfang machte und in der nächsten Ausgabe Büren an der Reihe sei.

Aus einem anderen Winkel
«Es ist schon speziell, man sieht das Dorf aus einem anderen Winkel», sagt Sabrina Senn zu ihrem ersten Jahr im Chronik-Team. Das Geschichtliche müsse unbedingt für die Nachwelt festgehalten werden, sind sich sowohl die jüngeren wie die älteren Team-Mitglieder einig. Wie beliebt die Gansinger Dorfchronik ist, macht Urs Boutellier wie folgt klar: «Ich wurde schon mehrmals gefragt, wann kommt die neue Ausgabe.» Er spricht von «sehr treuen Abonnenten». 223 Exemplare werden an Auswärtige (Heimweh-Gansinger) und 338 im Dorf verschickt. «Ein paar wenige auch ins Ausland», so etwa ein Exemplar nach Finnland. Ein paar Exemplare sind zum Kauf auf der Gemeindeverwaltung erhältlich. Die Neuzuzüger erhalten jeweils ein «Probe»- Exemplar.

Übrigens: Die erste Ausgabe (Jahrgang 1982) der Gansinger Dorfchronik umfasste 37 Seiten. Aus Anlass des Jubiläums findet das Fricktaler Chronistentreffen dieses Jahr in Gansingen statt.

 


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