Gemeinsam stark für den Damen-Handball
28.08.2022 Handball, Magden, MöhlinDer TV Magden und der TV Möhlin bauen Kooperation aus
Im Herren-Handball arbeiten der TV Magden und der TV Möhlin schon seit vielen Jahren zusammen, jetzt wird auch der Damen-Handball zusammengelegt. Diesmal unter der Führung der Magdener.
Valentin Zumsteg
«Von dieser Zusammenarbeit profitieren beide Vereine. Eine Konkurrenz zwischen Magden und Möhlin macht keinen Sinn», sagt Beat Rösch, Leiter Entwicklung Damen-Handball beim TV Magden. 2018 haben sich die beiden Traditionsvereine TV Magden und TV Möhlin aufgrund der steigenden Nachfrage im Juniorinnen-Bereich entschieden, eine gemeinsame Damen-Bewegung ins Leben zu rufen – unter der Leitung der Magdener. Bei den Männern arbeiten die beiden Vereine schon seit vielen Jahren erfolgreich zusammen, dort haben die Möhliner die Führung inne.
Zusammenschluss vollendet
In der Zwischenzeit hat sich der Damenbereich gut entwickelt. «Was 2018 mit der Zusammenführung erster Juniorinnen-Mannschaften erfolgreich begonnen wurde, konnte in diesem Frühling mit der Zusammenlegung der Aktivmannschaften vollendet werden», erklärt Beat Rösch. Neu starten vier Mannschaften, davon zwei im Aktiv- und zwei im Juniorinnen-Bereich unter dem Label «Spielerinnengemeinschaft (SG) Magden Möhlin Damen-Handball». Der erste Spieltag der Meisterschaft ist am 10. September.
«Wir haben jetzt die Strukturen für eine erfolgreiche Zukunft gelegt, jetzt muss das Projekt richtig zum Fliegen kommen», betont Christian Kern, Präsident des TV Magden. Der Verein zählt aktuell rund 400 Mitglieder, die Damen-Organisation beider Vereine 65. Hauptanliegen der Handball-Damen-Bewegung ist es, Mädchen und Frauen die Möglichkeit zu geben, ihren Sport in ihrer Heimatregion ausüben zu können und ihre Vereinszugehörigkeit im Heim- Verein zu stärken. «Im Juniorinnen-Bereich soll in sämtlichen Altersstufen mindestens eine Stärkeklasse geführt werden, um damit zwei Aktivmannschaften auf unterschiedlichen Leistungsniveaus anbieten zu können», so Beat Rösch.
Die Frau im Zentrum
Wie er betont, stellt der Ansatz der SG Magden Möhlin die Frau ins Zentrum, nicht nur in sportlicher Hinsicht. «Wir sind noch ganz am Anfang, jedoch gehen die Bestrebungen von uns und unseren Unterstützenden über den reinen Spielbetrieb hinaus. So sollen Mädchen und Frauen, sofern sie dies wollen, auch die Möglichkeit geboten werden, sich neben dem Sport für weitere frauenspezifische Themen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft interessieren und engagieren zu können.» Erste Gedanken gehen dahin, Angebote in Zusammenhang mit Ernährungswissenschaft, Körpergesundheit, aber auch Führungsverantwortung und Missbrauchsvorbeugung zu schaffen.
Weiter ist es den Verantwortlichen des Vereins ein Anliegen, dass die Leitung der Damenbewegung paritätisch zusammengestellt sein wird. Dazu braucht es weitere Freiwillige, die sich zum Beispiel als Trainerinnen engagieren wollen. «Wir sind sehr darauf angewiesen, dass sich interessierte Personen bei uns melden», so Rösch. Bereits gegründet wurde ein Spielerinnen-Rat, welcher von je zwei Mädchen respektive Frauen pro Mannschaft über alle Altersstufen gebildet wird.
Es braucht weitere Spielerinnen
Die Anstossfinanzierung für die Damenbewegung ist gesichert, sie stehe finanziell auf gesunden Füssen. Für das Patronatskomitee konnte zudem Grossrätin und Frau Vizeammann Carole Binder-Meury gewonnen werden. Zudem gehören ihm die beiden Vereinspräsidenten Christian Kern und Simon Mahrer (TV Möhlin) sowie Lisa Osterholz, Beat Rösch und André Möri an. Ihre Aufgabe ist es, die Bewegung in Sport, Politik und Wirtschaft zu vernetzen.
«Unser Konzept ist grossartig, die Unterstützung wächst täglich. Aber unsere Spielerinnen-Decke ist gerade in den ältesten Junioren-Jahrgängen noch sehr dünn.» Christian Kern und Beat Rösch sind zuversichtlich, dass die Kooperation Früchte tragen wird und viele weitere Frauen den Weg zum Handball finden werden.