Wachsen bei uns Bananen im Garten?

  17.07.2022 Zuzgen

Wer in den Tropen oder Subtropen Ferien macht, trifft sie immer wieder an, die Stauden mit den riesigen Blättern: gemeint sind Bananenstauden. Und wie ist das bei uns in der gemässigten Zone?

Hans Zemp

Die Heimat der Bananenstaude sind die Tropen und Subtropen. Dort gedeihen sie grossartig und bringen die bei uns so sehr beliebten Früchte. Im Fricktal findet man diese Pflanzen mit den riesigen Blättern äusserst selten als Gartenstrauch. Man beobachtet sie manchmal in Wintergärten oder als Kübelpflanzen. So können sie im Winter in Räumen besser vor Kälte geschützt werden.

Es gibt aber auch in Zuzgen eine Bananenstaude. Diese steht während des ganzen Jahres fest eingepflanzt draussen im Garten. Vor drei Jahren hat Gisela Hürbin von einer anderen Staude einen Teil des knolligen Rhizoms erhalten. Ein Rhizom, auch Wurzelstock genannt, ist ein unterirdisch oder knapp über dem Boden wachsendes Wurzelachsensystem. Gepf lanzt hat sie diesen Wurzelstock draussen im Garten an geschützter Stelle. Der Standort ist deshalb günstig, weil er auf drei Seiten entweder durch Gebäude oder Wald geschützt ist. Einzig gegen Süden ist ungebremster Licht- und Sonneneinfall möglich. Dieser Schutz ist für die Winterzeit wertvoll. Bananen schätzen Boden mit wenig Feuchtigkeit. Das ist an diesem Standort gegeben.

Grosse Überraschung
Bei uns sind Früchte an draussen stehenden Bananenstauden nicht zu erwarten. Darum hat Gisela Hürbin echt gestaunt, als sie vor wenigen Tagen eine Blüte mit Bananenringen also mit heranwachsenden Früchten entdeckte. Eine zweite kam jüngst dazu. Die reichlich bestückten Fruchtstände machen der Besitzerin riesige Freude. Zu hoffen bleibt nun, dass die vielen Früchte ausreifen und süss werden. Vielleicht eignen sie sich als Kochbananen oder sogenannt grüne Bananen. Die Spannung ist jedenfalls gross. Gespannt darf Gisela Hürbin auch sein, ob kleine oder normal grosse Bananen heranwachsen werden. Heute sieht man das noch nicht. Das Rätsel wird sich im Herbst lösen. Im Winter werden die Blätter des etwa vier Meter hohen Strauches braun und hängen herunter. Im Frühling schneidet man diese weg und es spriesst neues, Freude bescherendes Laub. Und drin versteckt nun halt auch Früchte. In ihrer angestammten «Heimat» produzieren Bananenstauden innert achtzehn Monaten etwa 100 Kilo Früchte. Bei uns dürfte es in der freien Natur weniger sein. Bananen aus Schweizer Treibhäusern kann man für acht bis zwölf Franken das Kilo kaufen. Importbananen sind günstiger.


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