«Wir haben das sehr gerne gemacht»
08.05.2022 FrickZwischen Bahnhof Frick und Zwidellen fliesst der Bruggbach. Fehlt wie jetzt die Brücke, stellt sich die Frage wie man über den Bach kommt. Familie Ruder sorgte mit ihrer Antwort für Erleichterung im Gemeindehaus.
Simone Rufli
Als direkteste Verbindung vom Bahnhof ins Dorfzentrum ist der Weg über den Bruggbach in der Zwidellen stark frequentiert. Das weiss natürlich auch der Gemeinderat und hat deshalb für die Zeit zwischen Abbruch der alten, baufälligen Brücke im März bis zur Fertigstellung der neuen Stahlbeton-Brücke über den Bruggbach (vorgesehen für Juni) nach einer Zwischenlösung gesucht. Das Problem dabei: Eine geeignete Stelle für einen – wenn auch nur provisorischen – Brückenschlag zu finden, gestaltete sich schwierig und hätte gar aussichtslos enden können; hätte nicht Gemeinderat Franz Ruder zu einer ebenso unkonventionellen wie technisch einfach umsetzbaren Lösung Hand geboten: die Benutzung seines Grundstücks für die Fussgängerumleitung. Und so spazieren nun die Passanten nicht gerade direkt durchs Wohnzimmer der Ruders, aber doch über ihre Garagenzufahrt, entlang von Haus und Garten und weiter über eine kleine Behelfsbrücke über den Bach auf die derzeit noch unbebaute Parzelle am anderen Ufer.
Auf der Bauverwaltung und im Gemeinderat ist die Dankbarkeit für dieses unentgeltliche Entgegenkommen gross. «Wir wären vor einem Problem gestanden», sagt Franz Wülser, stellvertretender Gemeindeschreiber auf Anfrage. Und auch Gemeindeammann Daniel Suter ist froh über diese einfache Lösung. Er hoffe nur, dass die neue Brücke im geplanten Zeitrahmen fertiggestellt werde. «Damit Ruders ihre Grosszügigkeit am Ende nicht bereuen», so der Gemeindeammann.
Auf die Frage der NFZ, wie er die Situation in den ersten Wochen erlebt hat, meint Gemeinderat Franz Ruder: «Dadurch, dass ein Sichtschutz besteht und praktisch alle Passanten sehr rücksichtsvoll sind, ist unser alltägliches Leben kaum beeinf lusst.» Um die Fussgänger und vorab die Schulkinder nicht zu gefährden, liessen sie ihre Autos nun eben auf der Strasse stehen. Wichtig sei doch, «dass die Bautätigkeit an der Brücke nicht negativ beeinflusst wird». Seine Kinder hätten sogar schon eine Geschäftsidee entwickelt. Einen Kiosk für Schulkinder. «Schweren Herzens haben wir dann doch Abschied davon genommen.»