SBB planen Rückbau beim Bahnhof Hornussen

  14.01.2022 Böztal

Was nicht gebraucht wird, soll weg

 

Rückbauarbeiten am ehemaligen Bahnhof Hornussen

Im Zuge von Erneuerungsarbeiten am vielbefahrenen Gleis 2 beginnen die SBB im Januar 2023 beim ehemaligen Bahnhof Hornussen mit dem Rückbau von Abstellgleis, Hilfsperron und zwei Weichen. Die Planunterlagen liegen bis zum 8. Februar auf der Gemeindeverwaltung Böztal im Ortsteil Bözen auf.

Simone Rufli

Wie Projektleiter Nathanael Schmid gegenüber der NFZ ausführte, wird der Rückbau im Zuge der Erneuerungsarbeiten am Gleis 2 der Linie 700 (Frick-Brugg) erfolgen. Das zu erneuernde Gleis 2 stammt aus dem Jahr 1995 und ist aufgrund von Abnützung und Verschleiss des Gleiskörpers am Ende seiner Lebensdauer angelangt. Zurückgebaut, beziehungsweise entfernt wird bei dieser Gelegenheit auch das seit Jahren unbenützte Abstellgleis mitsamt zugehörigen Weichen und Anlageteilen wie Weichenheizkabine, Schienentemperaturfühler und Spannungsversorgung.

Im Bereich des abgebrochenen Hilfsperrons soll eine Magerwiese angesät werden. Weil die Bauarbeiten keinen Einfluss auf das Landschaftsbild haben und kein Landoder Rechtserwerb erforderlich ist, wird auf eine Aussteckung verzichtet. Sowohl für die Installationsplätze wie für die Baustellenzufahrt wird bestehende Infrastruktur genutzt. Die Zufahrt erfolgt über die Bahnhofstrasse, die Installationsfläche wird auf der befestigten Fläche direkt neben dem Bahnhofgebäude erstellt.

Wie aus dem technischen Bericht hervorgeht, wird streckenweise Schotter ersetzt, der Unterbau saniert und die Gleisentwässerung erneuert. Die SBB rechnen mit Gesamtprojektkosten in der Höhe von 1,65 Millionen Franken. Der Baubeginn ist für Januar 2023 vorgesehen. Bis Ende März 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Nicht alle Arbeiten werden sich tagsüber erledigen lassen. Zusätzlich zu den 25 Tagen, an denen von Januar 2023 bis Ende März gearbeitet werden wird, rechnen die SBB mit 20 Nächten sowie 2 Sonn- und Feiertagen, die für die Arbeiten benötigt werden. Ganz ohne Lärm und Erschütterungen werden sich die Arbeiten nicht ausführen lassen, wenn Abbauhammer, Vibroplatte, Schleifzug und Gleisbaumaschinen zum Einsatz kommen. Anwohner bis zu einem Abstand von 600 Meter von der Lärmquelle werden vorgängig informiert. Die Planunterlagen können bis zum 8. Februar zu den ordentlichen Schalteröffnungszeiten auf der Gemeindeverwaltung Böztal im Ortsteil Bözen eingesehen werden.


Seit bald 30 Jahren ohne Halt

1993 erfolgte die Schliessung des Bahnhofs in Hornussen, weil der Regionalverkehr zwischen Frick und Brugg auf Busbetrieb umgestellt wurde. Seither rattern die Züge ohne Halt am Stationsgebäude aus dem Jahr 1875 vorbei. Aus dem Inventar der kantonalen Denkmalpflege geht hervor, dass das Güterstationsgebäude – wie verschiedene andere Stationen an der Bözberg-Strecke (Schinznach-Dorf, Elfingen, Eiken, Mumpf) – als «Provisorium mit Priorität des Güterverkehrs» errichtet wurde. «Auf der 1871 begonnenen und 1875 eröffneten Bözberglinie spielte nebst dem Personenverkehr der Gütertransport eine wesentliche Rolle. Mit Ausnahme der Station Rheinfelden erstellten die Nordostbahnen zunächst keine repräsentativen Aufnahmegebäude, sondern lediglich provisorische Stationsgebäude aus Holz.»

Im Jahr 1895 wurde der Streckenabschnitt von Pratteln über Rheinfelden bis zum Bahnhof Stein-Säckingen auf Doppelspur ausgebaut. Erst nach der Eingliederung der Bözbergbahn in die SBB am 1. Januar 1902 erhielten auch die übrigen Streckenteile die zweite Spur. (sir)


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