Dauerregen schadet den Reben

  08.08.2021 Zeiningen

Das anhaltende Regenwetter der letzten Wochen schadet vielen Kulturen in der Landwirtschaft. Auch die Rebberge zeigen immer deutlichere Schäden. Momentan ist der falsche Mehltau eine akute Bedrohung für die Reben.

Hans Zemp

Ein Besuch im Rebberg der Familie Daniel Jeck in Zeiningen bringt es an den Tag: Das regnerische Wetter der letzten Wochen hat deutliche Spuren hinterlassen. «Wenn in der «Blütenzeit» schlecht Wetter ist, sind die Pflanzen auf Pilzkrankheiten anfällig, besonders auf den falschen Mehltau (Plasmopara Viticola)», erklärt Jeck. In normalen Jahren kann dieser Pilzbefall auf den Blättern gehalten werden. In Jahren wie dem aktuellen geht er aber auch auf das «Geschein», also auf die kleinen, unreifen Trauben, und bringt sie zum Absterben. «Und dies bedeutet Ertragsausfall. Pflanzenschutzbehandlungen werden bei ständigem Regenfall weggewaschen und nehmen der Pflanze damit den Schutz vor weiterem Pilzbefall. Es kommt zu Neuinfektionen im Wachstumsbereich. Diesem Schadprozess steht also nichts mehr entgegen.»

Daniel Jeck weiss zu berichten, dass der Befall von falschem Mehltau regional stark unterschiedlich sein kann. Er hänge von verschiedenen Faktoren ab. Die Forschung versuche, diesen Unterschieden auf die Spur zu kommen. In Zeiningen ist man sehr froh, dass bis anhin keine Hagelschäden wie in vielen andern Gebieten entstanden sind.

Daniel Jeck blickt nach wie vor optimistisch in die Zukunft
Momentan sei es sehr schwierig, für die diesjährige Ernte eine Prognose zu stellen, meint Daniel Jeck. Es hänge vom weiteren Wetterverlauf bis zur Ernte ab, was erwartet werden dürfe. Sollte das Wetter deutlich besser werden, wären vermutlich durchaus noch akzeptable Erträge zu erwarten. Klar sei mit Ausfällen zu rechnen, aber eine zuverlässige Prognose sei momenan nicht machbar. «Abgerechnet wird im Herbst», meint er dazu.

Am schlimmsten beim Riesling-Silvaner
Auf seinen 170 Aren Rebgut bewirtschaften Daniel Jeck rund 60 Aren Riesling-Silvaner, 80 Aren Pinot Noir, 20 Aren Zweigelt und zehn Aren Chardonnay. Bei den einzelnen Rebsorten stellt Daniel Jeck einen Unterschied im Befall von falschem Mehltau fest. Am schlimmsten sei es bei den Riesling-Silvanern. Entscheidend sei aber die ganz spezielle Einzellage der Rebstöcke auf den einzelnen Parzellen. Hier liessen sich grosse Unterschiede ausmachen. Warum das so sei, wisse er nicht. Die Zweigelt-Reben stünden aber am besten da. Warum, sei nicht klar. Aber auch beim Pinot-Noir findet der Beobachter deutliche Unterschiede im Pilzbefall.

Der Arbeitsaufwand und der Aufwand für den Pflanzenschutz ist in Jahren wie aktuell sehr viel grösser als normal, weil der Krankheitsdruck deutlich höher ist. Durch Ausschneiden befallener Trauben als Pf legemassnahme wird versucht, die Schäden zu minimieren.


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