25 Jahre lang das Vereinsschiff geführt

  03.03.2021 Laufenburg, Sport

Bei turbulentem Wellengang hat René Leuenberger das Steuer des Pontoniersportvereins Laufenburg übernommen und während 25 Jahren den Kurs als Präsident vorgegeben. Er übergibt das Ruder seinem Nachfolger, sobald es die Corona-Massnahmen endlich wieder erlauben eine Generalversammlung in Anwesenheit aller Mitglieder durchzuführen.

Paul Roppel

Der Wellengang um das Vereinsschiff war etwas unruhig als René Leuenberger das Ruder übernehmen sollte. Wegen der Corona-Situation ist die Navigation heute nicht minder tückisch. «Damals lief eine Modernisierungswelle in den Reihen der Schweizer Pontoniere, die nicht überall Begeisterung fand. So lösten die Veränderungen auch in unseren Reihen Emotionen aus», erinnert sich Leuenberger, der damals als Präsident vorgeschlagen war. Die bislang straffe militärische vordienstliche Ausbildung löste nun schwerpunktmässig die Freude am Sport ab. So änderte der Verein auch seinen Namen von Pontonierfahrverein zu Pontoniersportverein Laufenburg. «Da ich unmittelbar vor dem Abschluss des Studiums mit der anstehenden Diplomarbeit als Landschaftsarchitekt stand, konnte ich nicht noch zusätzlich die Führung des Vereins übernehmen. Deshalb hat mein Vater interimistisch das Präsidium für ein Jahr übernommen», gibt René Leuenberger eine Anekdote zum Besten.

Umbruch im Vereinsleben
Das Amt des Präsidenten übernahm er dann 1996 und es mussten einige Klippen umschifft werden. Eine Phase der Veränderungen stand an, denn die ältere Generation zog sich merkbar zurück. Zudem machte sich die Individualisierung immer stärker bemerkbar. Dem Plausch, sich in einem Firmenteam an einem Schlauchbootrennen zu engagieren, ging die Luft schlussendlich vollends aus. Das einst mit über 100 Teams besetzte Schlauchbootrennen fand mangels Interesse nach 18 Austragungen 1998 letztmals statt, was den Pontoniersportverein finanziell hart traf. «Wir haben einige Experimente als Ersatz ausprobiert, die aber zu wenig ankamen», erinnert sich Leuenberger an die Herausforderungen. Seit 2003 laden die Pontoniere nun anfangs Mai zu ihrem beliebten Fischessen ein. Präsent ist der Verein jeweils am Weihnachtsmarkt mit einem Marronistand. Zudem animiert er die Jüngsten und somit den potenziellen Nachwuchs regelmässig im Frühjahr mit einem Informations- und Werbetag. Stufengerecht werden Mädchen und Buben ab neun Jahren als Jungpontoniere ausgebildet. Wie damals üblich, kam Leuenberger 1983 erst als 13-Jähriger zu den Jungpontonieren und wurde als 16-Jähriger in den Verein aufgenommen.

Gemeinsam mit dem Bruder aktiv
Als Höhepunkt wertet Leuenberger die Durchführung der Schweizermeisterschaft für Jungpontoniere von 2013. Zudem fand 2002 anlässlich des 80-Jahr-Jubiläums die Präsidenten- und Fahrchef konferenz des Schweizer Verbandes in Laufenburg statt. Nicht zuletzt ist Leuenberger stolz auf die gelungene Sanierung des Vereinslokals, dessen heimeliger Raum auch privat gemietet werden kann. «Mit 20 Aktiven, darunter auch vier Frauen, sind wir eher ein kleiner Verein», meint Leuenberger. An die Erfolge in den 1980er Jahren knüpfte der Verein 2018 wieder einmal an, als er vom Eidgenössischen Pontonierfest in Bremgarten mit einem Silberkranz heimkehrte. «Das war ein schöner Abschluss für meinen Bruder Martin, der von 1994 bis 2019 als Fahrchef den Verein trainierte», erzählt Leuenberger und schiebt gleich eine weitere Anekdote nach: «Neben dem Präsidenten hat der Fahrchef die wichtigste Position im Verein, weshalb die Laufenburger Pontoniere vielmals als «Leuenberger Pontoniere» geneckt wurden».

Vereinsleben leidet unter Corona
Die Corona-Pandemie mit ihren Massnahmen hat den Verein seit einem Jahr fast in ein Koma versetzt, meint Leuenberger, was nicht einmal während des letzten Weltkrieges derart einschneidend gewesen sei. Ausser ein paar wenige Wochen Training auf der beneidenswert malerischen Parcourstrecke wurden alle Aktivitäten abgesagt, so auch die für Januar angesetzte Generalversammlung mit der Wahl seines Nachfolgers. «Wir streben eine Generalversammlung an, woran alle Mitglieder teilnehmen können», sagt Leuenberger, denn es stehen noch weitere wichtige Weichenstellungen an. Eine neue Vereinsfahne soll eingeweiht werden und die bisherige von 1982 ablösen. Eine Vereinsreise steht zur Debatte. Zudem erwartet den 1922 gegründeten Verein das 100-Jahr-Jubiläum, schliesst Leuenberger seinen Ausblick.


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