Ausstellungseröffnung in Laufenburg
10.05.2020 LaufenburgAm Mittwoch, 13. Mai, öffnet das Rehmann-Museum in Laufenburg seine Türen. Dann ist auch die neue Ausstellung «Frida im Fluss» erstmals öffentlich zugänglich. Stiftungsratspräsident Rudolf Lüscher freut sich, dass das Museum wieder Besucher empfangen kann. (nfz)
«Frida im Fluss» im Rehmann-Museum Laufenburg
Ausstellungseröffnung am 13. Mai ohne Vernissage
Ab kommendem Montag dürfen unter strengen Auflagen auch die Museen endlich ihre Tore wieder öffnen. Ab sofort sind deshalb auch das Rehmann-Museum und das Bistro Erwin in Laufenburg jeweils von Mittwoch bis Sonntag wieder geöffnet.
Dieter Deiss
Am 23. März hätte die Vernissage zur neuen Ausstellung «Frida im Fluss» über die Bühne gehen sollen. Das Corona-Virus machte dann aber den Museums-Verantwortlichen einen gründlichen Strich durch die Rechnung. Die Vernissage fiel ins Wasser und das Museum musste geschlossen werden. Am Mittwoch, 13. Mai, öffnet das Rehmann-Museum erstmals wieder. Vorgängig wurde ein detailliertes Schutzkonzept zur Bekämpfung des Corona-Virus erarbeitet. So muss der Shop geschlossen bleiben, es dürfen keine Bücher und Broschüren aufliegen und die Besucherzahl je Geschoss und im Skulpturengarten ist begrenzt. Selbstverständlich gelten auch hier die Regeln für das Abstand halten und die Desinfektion der Hände.
Neue Ausstellung
In der neuen Ausstellung «Frida im Fluss» stellen fünf Künstlerinnen und Künstler aus dem Raum Lörrach ihre Werke aus. Sie alle sind Kunstschaffende im Atelier Frida, das zur Stiftung Lebenshilfe Lörrach gehört. Die Lebenshilfe ist eine Einrichtung für behinderte Menschen. Eine Vernissage kann nicht stattfinden, dafür wird die Ausstellung verlängert bis zum 8. August. Damit wird auf die sonst übliche Sommerpause verzichtet. Der Eintritt ins Museum ist übrigens gratis.
Im Atelier Frida treffen sich regelmässig künstlerisch begabte Mitarbeitende der Lebenshilfe, um ihre Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Man möchte aber auch gezielt auf den hohen kulturellen Wert der sogenannten Outsider-Kunst lenken. Das Atelier wird von der Kunstpädagogin Christiane Puppel geleitet. Künstlerisch begabte Menschen mit Behinderung erhalten hier eine Heimat für ihr kreatives Schaffen. Das Atelier ist benannt nach der bekannten mexikanischen Malerin Frida Kahlo. «Frida im Fluss» heisst die Ausstellung und weist damit darauf hin, dass die Bilder der fünf Malenden im Rehmann-Museum beinahe direkt am stetig f liessenden Fluss gezeigt werden. Dialog und Beziehungen schaffen ist ein Anliegen des Laufenburger Museums, was in dieser Ausstellung ganz besonders zum Ausdruck kommt.
Art brut oder Outsider-Kunst
Ein Gang durch die Ausstellung bietet viel Überraschendes. Gleich im Parterre sticht unter anderem ein Gemälde der Chapelle von Ronchamp ins Auge. Gegenüber findet man ein Aquarell, in dem sich der Maler Peter Ehrlich offensichtlich mit einer Skulptur von Erwin Rehmann auseinandersetzt. Einen ganz eigenen Stil entwickelt hat Sandra Stankiewitz, deren Bilder ausdrucksstark und farbenfroh daherkommen. Sie malt zumeist figürlich. Ihre Bilder strahlen grosse Lebensfreude aus und wirken oft witzig. Ganz anders die Werke des 2016 im Alter von fünfzig Jahren verstorbenen Oliver Nönninger. «Er war ein Zeichner, der mit schnellem Strich und absoluter Sicherheit seine inneren Bilder zu Papier brachte», heisst es im Begleittext. Tatsächlich regen seine rätselhaften Figuren zum Nachdenken an, wissen aber auch durch den besonderen Ausdruck der Farben sehr zu gefallen. Zusammen mit Stankiewitz ist wohl Nönninger so etwas wie der «Star» der Ausstellung. Nebst den beiden Erwähnten sind Werke zu sehen von Peter Ehrlich, Simona Picone und Carmen Schäuble. Als «Art brut», also eine autodidaktisch gewachsene Kunstform, wird diese Kunst bezeichnet. Die neue Ausstellung zeigt eindrücklich, was Outsider-Kunst zu bewirken und zu leisten vermag.
Personelle Wechsel
Seit Beginn dieses Jahres ist Rudolf Lüscher Präsident des Stiftungsrates. Er ersetzt in dieser Funktion den auf Ende 2019 zurückgetretenen Christoph Rehmann-Suter.
Nach rund zweijähriger Tätigkeit kündigte Museumsleiterin Ute W. Gottschall ihr Arbeitsverhältnis beim Rehmann-Museum. Interimistisch zeichnet seither Rudolf Lüscher auch als Geschäftsführer verantwortlich. Dieser ist zuversichtlich, dass seine Doppelfunktion in absehbarer Zeit beendigt sein wird. Die Nachfolgeregelung sei auf gutem Wege. (dds)