Auch Michael Moor war Musikschüler in Frick

  25.05.2019 Frick, Musik

Vorhang auf zum letzten Akt im Jubiläumsprogramm

Ein Konzert nur mit Stimmen, eine international erfolgreiche A Cappella-Band und mittendrin Michael Moor aus Herznach. Das Konzert von «The Glue» mit dem Fricktaler Beatboxer ist der letzte grosse Anlass im Jubiläumsjahr der Musikschule Frick.

Simone Rufli

A-capella-Musik made in Switzerland. Internationale Erfolge auf vier Kontinenten. Sound nur mit Stimmen. Beatbox, Pop, Groove. «The Glue» stehen international für eigenwillige, nonkonforme Vokalmusik auf höchstem Niveau – und nun kommen sie nach Frick. Das Konzert findet statt im Rahmen von «Pro Musica schenkt musikalische Erlebnisevents». Im November 2018 konnten alle Musikschülerinnen und -schüler der Musikschule aus einer Fülle von Events eine Veranstaltung aussuchen, die sie mit einer Begleitperson oder der Familie besuchen dürfen. Darunter das Konzert von «The Glue».

Verblüffend arrangierte A-cappella-Perlen aus der eigenen Produktion, gemischt mit überraschenden Covers und einer zünftigen Portion Schalk – das ist in knappen Worten, was die Konzertbesucher unter dem Programm «Best of Bouche qui rit» erwartet. Mit spitzbübischem Charme, bisweilen selbstironisch und frech, dann wieder ernsthaft, unterhalten sie nach eigenen Angaben ihr Publikum weltweit mit Erfolg. Darunter sind Evergreens wie «Sandburgenbauen», «El Topo (Der Maulwurf)» oder «Hoch über dem Strand steht der Mond im Spagat». Und weil alles nicht ganz einfach zu erklären ist, sagt die Band: «Wer es nicht gesehen hat, wird es nicht verstehen.» Was bleibt da anderes übrig, als sich am 29. Mai selber ein Bild zu machen.


«Spielbare Klaviere laufen mir immer wieder über den Weg»

NFZ: Wie sieht Ihr Berufsalltag heute aus?
Michael Moor: Ich arbeite in einem super Team. Wir entwickeln Machine Learning Algorithmen mit einer biomedizinischen Anwendung: Momentan erforsche ich Algorithmen, die selbstständig lernen Monitoring-Signale von Intensiv-Patienten zu überwachen, so dass sie frühzeitig eine Blutvergiftung erkennen.

Sie spielen Harfe, Cembalo, Klavier, sind Beatboxer – pflegen Sie heute noch alle Instrumente und den Gesang gleich wie das Beatboxen?
Die Harfe und das Cembalo spiele ich seltener unterdessen. Spielbare Klaviere laufen mir aber immer wieder über den Weg. Gesang und Beatbox kann man überall ausüben, zum Beispiel auf dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit. Kam es für Sie nie in Frage, hauptberuflich auf die Karte Musik und Gesang zu setzen?
Das hat mich bisher noch nie gereizt, da Musik für mich immer eine freudige Angelegenheit war, nie eine professionell verbissene.

Welche Bedeutung hat der Auftritt in Frick für Sie?
Wir freuen uns riesig auf den Auftritt in Frick, zumal wir zur Zeit mit drei relativ frischen Vätern – inklusive ich seit neustem – meines Erachtens zu wenig zum Zug kommen.

Sind Sie mit der Akustik in der Mehrzweckhalle vertraut – genügt Sie Ihren Ansprüchen?
Für grössere Auftritte verwenden wir immer In-Ear-Kopfhörer, dann ist für uns die Akustik wie gewohnt. Ich kenne die Halle natürlich noch vom Turnunterricht in der Bez.

Welche Erinnerungen und Erlebnisse verbinden Sie mit der Musikschule Frick?
Wenn ich an die Musikschule Frick denke, kommen mir die legendären Musiklager in Valbella in den Sinn – ich hoffe, die gibt es immer noch!

Sind Sie auch früher schon in Frick aufgetreten?
2014 traten wir am Dorffest Openair Frick auf. Das war eine gigantische Stimmung.

Sie leben in Basel. Welche Beziehung haben Sie heute noch zum Fricktal? Ich fahre regelmässig mit meiner jungen Familie ins Fricktal, um meine Eltern zu besuchen und um alte Freunde zu treffen.


Michael Moor

Michael Moor (27) aus Herznach hat in Basel Medizin studiert und den medizinischen Doktor abgeschlossen. Um seinen Forschungshorizont zu erweitern, macht er seit 2018 einen PhD (Philosophical Doctorate) an der ETH Zürich im Machine Learning and Computational Biology Lab.

 

Ein Beatboxer war Moor von klein auf – anfangs um ein Schlagzeug nachzuahmen. Seinen ersten richtigen Auftritt hatte er im 2001 an Susanne Häselis Hip Hop-Show in Gipf-Oberfrick. Den höchsten Stellenwert erreichte die Musik für Moor in den Jahren 2010 bis 2012, als er mit «The Glue» auf mehreren Tours die USA, Europa, Afrika und Asien bereisen durfte und in der Schweizer Ausscheidung zum Eurovision Song Contest (ESC) den fünften Platz erreichte.

Neben «The Glue» hat Moor auch in Chören gesungen (z.B. Ensemble Cantalon, Männerstimmen Basel, Kammerchor Notabene). Nach einem Höhepunkt im 2012, als er mit den Männerstimmen an den World Choir Games in Cinncinnatti ausgezeichnet wurde, hat er das Chorleben aus Zeitgründen aufgegeben. Heute konzentriert sich seine Musiktätigkeit ausschliesslich auf «The Glue». (sir)

«The Glue», Das Konzert: Mittwoch, 29. Mai, 20 bis 21.45 Uhr, Mehrzweckhalle 1958 in Frick.


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