Antworten zur Möhliner Zentrumsplanung

  27.02.2014 Brennpunkt, Möhlin, Unteres Fricktal

«Zentrum Möhlin wird städtebaulich aufgewertet.» «Harmonische Integration ins Dorfbild.» – so lauteten rasch erste Schlagzeilen, nachdem die Gemeinde den Gewinner eines Projektwettbewerbs zur Zentrumsplanung veröffentlicht hatte. Doch was heisst das schon genau?

Der Jurybericht zum Projektwettbewerb ist auf der Webseite der Gemeinde Möhlin nachzulesen: 32 Seiten lang. Darin beschrieben ist selbstverständlich auch das Siegerprojekt «Agora», welches – laut Medienmitteilung – «der Gemeinde Möhlin zur Ausführung empfohlen wird» (siehe NFZ vom Dienstag). Die Rede ist von einem «städtebaulich und architektonisch interessantem Projekt.» Eine Visualisierung lässt den Betrachter erahnen, wie sich die Situation beim Gemeindehaus einst präsentieren könnte. Doch wie konkret ist das alles wirklich? Zur besseren Erklärung bedient man sich dieser Visualisierung.

Konkret, aber langfristig: Café oder Lounge
In direktem Anschluss an das Gemeindehaus (nördlich gewandt, Richtung Ryburg) befinden sich zwei private Bauten. Im Rahmen der Zentrumsplanung wird hier von «Baufeld 1» gesprochen. Der Eigentümer plant definitiv den Abriss beider Gebäude und an gleicher Stelle einen Neubau. In diesem Komplex vorgesehen sind Wohnungen und Räumlichkeiten für Dienstleistungsbetriebe sowie als belebendes Element ein kleiner Gastrobetrieb. «Eine Art Lounge vielleicht, Vinothek, oder eine Bäckerei mit Café», sagt der Eigentümer. Ziel sei es, mit der Neugestaltung und der Kombination von Konsumierungs- und Einkaufsmöglichkeiten den Publikumsverkehr ins Zentrum zu holen. «Man soll hier einander treffen können, spontan hingehen.» Die Aufgabenstellung im Rahmen des Projektwettbewerbs lautete dementsprechend: «Auf Baufeld 1 sind Café/Restaurationsbetrieb mit Verkauf sowie Dienstleistungs- und Wohnnutzungen unterzubringen.»

Ausbau der Verwaltung: Option, vorerst aber wird verzichtet
Im südlich gewandten Anschluss an das Gemeindehaus sowie östlich (Gemeindehausvorplatz) liegt «Baufeld 2». Hier zeigt die Visualisierung ansatzweise ein weiteres neues Gebäude, ebenso entstanden aus der Aufgabenstellung des in Auftrag gegebenen Projektwettbewerbs: «Verwaltungs- und Büronutzungen sind auf dem Baufeld 2 aufzuzeigen.» Notabene soll es hier vorerst aber eine Option bleiben; vorläufig werde auf einen Ergänzungsbau der Verwaltung nämlich verzichtet – auch aus finanzpolitischen Überlegungen, teilt der Gemeinderat mit. Auch bezüglich Vorplatzgestaltung werde vorerst nichts unternommen.

So geht es weiter
Doch um zumindest einmal den rechtlichen Boden für die oben aufgeführten Optionen schaffen zu können, ist nun zuerst eine Teilzonenänderung notwendig. «Diese soll an der Wintergemeinde 2014 vors Volk kommen», sagt Gemeindeammann Fredy Böni. Erforderlich ist diese Teiländerung unter anderem auch, um unterirdische Parkiermöglichkeiten im Rahmen der Zentrumsplanung schaffen zu können. Sollte der Souverän dem Begehren stattgeben, wäre allerdings der Weg frei – und der Eigentümer auf «Baufeld 1» könnte die Baueingabe für seine Projekte an die Hand nehmen; obschon auch er nicht mit einer Realisierung von heute auf morgen rechnet. «Das wird wohl bis 2017 oder 2018 dauern.»


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