«Es hat unheimlich Spass gemacht»

  23.11.2017 Frick, Sport

Ein Team aus dem Fricktal nahm am Extrem-Hindernislauf in Las Vegas teil

Das Ziel der drei Top-Sportler war es, am «World’s Toughest Mudder» während 24 Stunden so viele Runden wie möglich zu absolvieren. Dem Kreuzband zuliebe und auch aufgrund der kalten Temperaturen hat Tom Deiss aus Frick ein bisschen früher abgebrochen. Glücklich und stolz auf das Geleistete waren sie am Schluss alle. 

FRICKTAL/LAS VEGAS. Schlammverschmierte Klettergerüste sind über einem mit eiskaltem Wasser gefüllten Becken angebracht. Falls die Teilnehmer den Halt verlieren, fallen sie ins Wasser und müssen eine Strafrunde laufen. Bei einem anderen Hindernis schwimmen sie durch den kalten See und halten eine Fackel. Falls das Feuer erlischt, gibt es ebenfalls eine Strafrunde. Oder die Extremsportler kriechen unter einem Hindernis durch, von wo geladene Stromkabel hinunterhängen. Dann rennen sie durch einen Schlamm-Wasser-Haufen, durch eine Röhre und erneut in den Schlammtümpel. «Dort verlor ich meine Stirnlampe. Ich habe sie zwar danach wieder gefunden, aber sie funktionierte nicht mehr», erzählt Tom Deiss aus Frick. Zusammen mit Roza Polat aus Gipf-Oberfrick und Joel Portner aus Pfaffnau nahm er vor ein paar Tagen am «World’s Toughest Mudder», einem Extrem-Hindernislauf in Las Vegas teil.

Zirka 20 Hindernisse auf einer Strecke von fünf Meilen (etwa acht Kilometer) galt es für die 1600 Teilnehmer, die hauptsächlich aus den USA kamen, zu bewältigen. Die Schiedsrichter beurteilten, ob das Hindernis korrekt überwunden wurde. Falls nicht, gab es eine Strafrunde. «Wir drei haben Strafrunden, wenn es denn solche gab, immer gemeinsam absolviert. Denn wir haben uns ja schliesslich auch als Team für den Lauf angemeldet», betont Tom Deiss.

So viele Runden wie möglich in 24 Stunden
Die Idee, an diesem Extrem-Hindernislauf mitzumachen, kam von Joel Portner. «Er hat bereits an ähnlichen Anlässen in Deutschland teilgenommen. Ein 24-Stunden-Event war aber auch für ihn neu», erklärt Tom Deiss. Schliesslich entschlossen sich Tom Deiss, Roza Polat und Joel Portner, dieses Abenteuer in Angriff zu nehmen. Betreut wurden sie durch Tom Deiss‘ Partnerin Nadine Mathis.

So reisten die Fricktaler am 8. November nach Las Vegas. Am 11. November, um 12 Uhr starteten sie ins Rennen. Ihr Ziel war, während 24 Stunden so viele Runden wie möglich zu absolvieren. «Abends um 23 Uhr habe ich aufgehört», schildert Tom Deiss und ergänzt lachend: «Für einmal war ich vernünftig». Roza Polat und Joel Portner absolvierten mit sieben Runden zwei mehr als Tom Deiss. Er nahm Rücksicht auf sein geflicktes Kreuzband am Knie, das bereits zweimal operiert wurde. Allen drei machte zudem die Kälte zu schaffen. Tagsüber lagen die Temperaturen in der Wüste beim Lake Las Vegas bei angenehmen 23 bis 25 Grad Celsius. Am Abend und in der Nacht sanken sie auf dem Wettkampfgelände auf zirka 8 Grad Celsius. Da der Hindernislauf hauptsächlich durch Schlamm und Wasser führt, konnte sich der Körper irgendwann nicht mehr aufwärmen.

«Ein bisschen blauäugig»
«Mit solchen Anlässen in der Wüste, die 24 Stunden dauern, hatten wir keine Erfahrung. Wir sind ein bisschen blauäugig angereist», meint Tom Deiss. So war beispielsweise auch die Ausrüstung nicht optimal. «Unsere Stirnlampen haben wir nicht richtig befestigt, und sie waren nicht wasserdicht. Die Verpflegungspausen haben wir zu wenig genutzt, unsere Körper mit den Isolationsdecken, die wir von unseren Zeltnachbarn ausleihen durften, aufzuwärmen», schildert Tom Deiss. Dennoch ist das Fazit der ganzen Gruppe: «Es hat unheimlich Spass gemacht. Das Gefühl danach war bei uns allen sensationell. Wir fühlten Genugtuung, Zufriedenheit und Stolz, etwas gemacht zu haben, das sich nicht jeder zutraut», so Deiss. Der 44-jährige Sportbegeisterte hat dieses Jahr bereits an einigen sportlichen Herausforderungen teilgenommen. So absolvierte er als Einzelathlet den Biennathlon am Bielersee, den Gigathlon in Zürich, den Ironman in Zürich und den Bike-Marathon im Nationalpark.

An welchen sportlichen Anlässen er nächstes Jahr teilnehmen wird, hat er noch nicht entschieden. Wird er die Reise an den Extrem-Hindernislauf nach Las Vegas wieder antreten? «Nein», sagt er. Der Aufwand sei zu gross. Es sei denn, ein identischer Event würde in der Nähe durchgeführt, da könnte sich Tom Deiss eine Teilnahme vorstellen.


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