Als Gäste der Schweizer Garde im Vatikan unterwegs

  29.01.2018 Laufenburg

Der Geist des Papstes war spürbar

Zehn Personen waren während rund einer Woche im Vatikan unterwegs; eigentlich wurde es aber zu einer Reise zu sich selbst – dank der Schweizer Garde.

Eine Gruppe von Lehrpersonen der Kreisschule Regio Laufenburg gibt einmal pro Semester ein Schulmagazin heraus. Die Arbeit erfolgt ehrenamtlich, wird aber stark von der entsprechenden Schulführung und -verwaltung aktiv unterstützt. Die nächste Nummer mit dem Titel «Dein Gott – kein Gott – mein Gott!» fordert das Redaktionsteam sehr; auf jeden Fall kam der Wunsch auf, einen Besuch beim Papst zu organisieren, um auch mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche ins Gespräch zu kommen. Mehrere Monate ging die Korrespondenz hin und her, ohne aber wirklich zielführend zu sein. Erst der Kontakt mit einem Hellebardier, Romano Pelosi, brachte Bewegung ins Geschehen. Romano Pelosi betreut in der Neuen Fricktaler Zeitung die Kolumne «Espresso Romano», die einen profunden Einblick in das Leben eines Schweizer Gardisten gibt, und war daher bekannt. Nach verschiedenen Kontakten während seines Heimaturlaubes und zwei Referaten vor den Schülerschaften von Gansingen und Laufenburg, vielen Anfragen und Erklärungen – auch beim Kommando und der Medienstelle der Schweizer Garde – aber auch bei der Kurie, zeichnete sich ab, dass ein Besuch realistisch wurde.

Fünf Lehrpersonen, Patrick Haller, Rebecca Intlekofer, Cornelia Kastner und Martin Schnetzler – begleitet von Schulleiter Siegbert Jäckle und Schulverwalterin Angela Hauswirth – verstärkten sich mit Meinrad Bärtschi, Sebastian Intlekofer und Nicole Schleuniger – und reisten so für sechs Tage nach Rom.

Alles klappte wunderbar: Beste Wetterverhältnisse, ein sauberes Hotel, wunderbares Essen und Trinken und eine durchorganisierte und – strukturierte Gastfreundschaft durch die Schweizer Garde. Sie verschaffte den Gästen Zugang zu ansonsten für die Öffentlichkeit verschlossenen Räumen und Einrichtungen, überzeugten aber insbesondere als Menschen, als Persönlichkeiten, die in einer für heutige Verhältnisse einzigartigen Art und Weise zu höchst persönlichen Fragen in einer verblüffend freundlichen, offenen, respektvollen und wertschätzenden Art reden konnten. Ein eigenartig intimer, ja atmosphärisch, spirituell aufgeladener Zustand nahm von der Gruppe Besitz und ermöglichte einen ungezwungener Umgang mit der eigentlichen Thematik «Ethik und Religion», der Niederschlag im Schulmagazin finden sollte. Ohne diese enge Begleitung durch die Schweizer Grade wäre wohl ein solcher Umgang nie gelungen.

Unerwartet Unterstützung auch vom Botschafter
Kurz vor und nach dem eindrucksvollen Epiphanie-Gottesdienst begegnete die Gruppe dem 50-jährigen Pierre-Yves Fux, der seit 2014 Schweizer Botschafter in der Republik Slowenien und beim Heiligen Stuhl ist. Seinen Sitz hat er in Ljubljana. Pierre-Yves Fux gilt als der Nahost-Experte beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Es war ein Genuss, mit diesem ausserordentlich belesenen und grautönigen Spitzendiplomaten zu reden. So wurde dann das gemeinsame Nachtessen zu einem für alle sehr nachhaltigen Erlebnis, denn er gestattete tiefe Einblicke in sein Wirken und Ringen für eine «bessere Welt», für die sich die Schweiz so verdienstvoll bemüht. Neben drei sehr intensiven Ausflügen in die «ewige Stadt», die einmal mehr der römischen Vergangenheit, dann dem Mittelalter und schlussendlich dem Judenghetto und seinem Umfeld gewidmet waren, waren es insbesondere die Ausflüge im Vatikan, die sehr inspirierend waren. Auch die Gottesdienste, die Predigten und die Angelus-Reden, die Audienz berührten, veränderten und wirkten nach.

Gespräche als Schlüssel für die Nachhaltigkeit
Es waren aber schlussendlich die Begegnungen mit all diesen Menschen, welche die Reise nach Rom haben wirklich wertvoll machen. Erstaunlich war denn auch, dass Papst Franziskus’ Geist wirklich spürbar ist. Man spüre während der Papstwahl den heiligen Geist, meinten die Gardisten; tröstlich, wenn das so ist. Auf jeden Fall sprachen die Verantwortlichen nochmals eine Einladung aus, die nächste Vereidigung findet am 6. Mai statt. Wenn da nicht der Heilige Geist auch mitgeholfen hat?

Auf jeden Fall spürte auch das Flugpersonal beim Heimflug, dass eine besondere Gruppe mit ihnen unterwegs war, was das Abschlussfoto auch gut dokumentiert. (mgt/nfz)


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