Farbiger Osterschmuck für die Brunnen
28.03.2018 LaufenburgLaufenburger Brunnentour mit Texten, Gedichten und Musik
Das Schmücken der Brunnen zur Osterzeit hat in Laufenburg noch keine lange Tradition. Trotzdem entstehen darum herum verschiedene begleitende Aktivitäten.
Dieter Deiss
Auf einer Reise zur Osterzeit durch die fränkische Schweiz fielen Anne Weber, Wirtin in der Laufenburger «Taverne zum Adler», die prächtig geschmückten Brunnen auf. Der Schmuck war teils geradezu «gigantisch», wie Weber erzählt. Er bestand aus unzähligen bemalten Eiern, aus herrlichem, äusserst dekorativ angelegtem Grünzeug, farbigen Bändern, Körben und Vielem mehr. «Das wäre doch eigentlich auch etwas für unser Städtchen», habe sie sich gesagt. Also suchte sie sich Gleichgesinnte, die bereit waren, die Idee der geschmückten Osterbrunnen in die Tat umzusetzen. Sie wurde fündig und bereits ein halbes Jahr später, an Ostern 2015, konnte man in Laufenburg erstmals die prächtigen Osterbrunnen bewundern.
Sechs Brunnen – sechs Teams
Seither hat der Elan nicht nachgelassen. Im Gegenteil: Neue Ideen wurden entwickelt und das gestalterische Element wurde ausgeweitet. Von Beginn weg ist immer noch praktisch dasselbe Team am Werk. So schmückt Anne Weber zusammen mit ihrem Koch und Ideenlieferanten Vincenzo Crifasi den vor dem Restaurant stehenden Brunnen am Marktplatz. Gleichmässig verteilte Bögen, verziert mit Holzwolle und unzähligen farbigen Eiern symbolisieren einen Springbrunnen. Mit viel Liebe zum Detail haben Babette Böhrer und Urs Stäuble den benachbarten Laufenbrunnen verwandelt. Den Rösslibrunnen an der Marktgasse haben Anita und Felix Klingele mit grossen Efeukränzen umgeben. Ein Fischernetz mit kleinen Fischen und einem Stachel daneben erinnern daran, dass Laufenburg seine Existenz eigentlich dem Wasser zu verdanken hat. Manuela Winter und Nika Schudel haben zusammen mit Kindern aus der Nachbarschaft den österlichen Schmuck für den Wasenbrunnen erarbeitet. Die Maltherapeutin Lisa Brutschi hat für die beiden kleinen Brunnen beim Zeughaus und beim Schützen vorwiegend mit Hilfe von Moospolstern und unzähligen bunten Eiern eine österliche Stimmung hingezaubert.
«Es gibt keine Richtlinien für die Gestaltung der Brunnen», erzählt Felix Klingele, der Phantasie kann freier Lauf gelassen werden. Schön sei es, dass man einander gegenseitig hilft, bis hin zum Tausch von benötigtem Material. Die Brunnen müssen bis zum Palmsonntag fertig geschmückt sein. Die traditionelle Palmprozession samt Esel zieht dann am Sonntagmorgen an den fünf Brunnen in der Altstadt vorbei. Bei jedem Brunnen gibt es einen kurzen Halt mit Gebet, Gesang und einer Segnung des Brunnens. Der Schmuck wird dann jeweils in der Woche nach dem Weissen Sonntag wieder abgeräumt.
Spannende Brunnentouren
Das Stadtbauamt beteiligt sich insofern am Brunnenschmuck, als dieses vorgängig die Reinigung der Brunnen durchführt. Erstmals gab es im letzten Jahr eine Osterbrunnentour mit dem reformierten Pfarrer Norbert Plumhof. 20 Leute wurden damals erwartet, deren 120 kamen. Dieses Jahr findet am Mittwoch, 28. März, um 18 Uhr eine ökumenische Brunnentour statt mit Texten und Gedichten zur Passions- und Osterzeit. Norbert Plumhof und Thomas Frey führen die Tour an und Sonja Wunderlin und Gabriel Kramer (Wunderkram) zeichnen für die musikalische Umrahmung verantwortlich. Treffpunkt ist beim Brunnen am Laufenplatz.
An Ostern lädt dann das Tourismusbüro zu einer Brunnentour mit Stadtführer Adi Ruoss ein. Man trifft sich dazu um 14 Uhr auf der Burgmatt. Diese Aktivitäten rund um die Osterbrunnen zeigen, dass der Anlass, obwohl erst vierjährig, immer weitere Kreise zieht und sich langsam zu einer Laufenburger Tradition entwickelt.