Nach 30 Jahren zurück in der 2. Liga

  04.06.2019 Fussball, Möhlin

Die erste Mannschaft des FC Möhlin-Riburg / Acli steigt auf

Nach einer umkämpften Meisterschaft erreicht Möhlin in der letzten Runde das Saisonziel: den Aufstieg in die regionale 2. Liga.

Manuel Bertschi

Lange, lange hat der FC Möhlin-Riburg /Acli den Aufstieg in die 2. Liga herbeigesehnt, am vergangenen Sonntag nun hat es endlich geklappt. Mit einem 7:2-Sieg auswärts gegen den FC Türkgücü konnten die Fricktaler den 1. Platz behaupten und spielen deshalb ab Sommer eine Liga höher. Bereits früh in der Meisterschaft zeichnete sich ein enger Zweikampf ab zwischen Möhlin und dem FC Münchenstein, der mit drei Punkten Rückstand mit dem 2. Rang Vorlieb nehmen muss. Obschon die Möhliner in den Direktduellen gegen Münchenstein jeweils unterlegen sind, hat es am Ende doch gereicht mit der Promotion in die 2. Liga. Entsprechend ausgelassen feierten die Blauweissen ihren Erfolg. Bereits während des Spiels am Sonntag wurde die Mannschaft von Trainer Orazio Ferranti am Spielfeldrand unterstützt von zahlreichen Supportern, Vereinsmitgliedern, Familienangehörigen und Freunden. Das Auswärtsspiel verkam so eigentlich zum Heimspiel. «Die Atmosphäre war gigantisch, wir wurden von den Zuschauern getragen», gab ein völlig erlöster Orazio Ferranti zu Protokoll.

«Die bisher beste Saison»
Wurde nach dem Schlusspfiff ausgelassen gefeiert, mit Bier- und Champagnerduschen, Sprechchören und Danksagungen, so gab es anschliessend zurück in Möhlin eine «Überraschungsparty» für die erste Mannschaft. Der Präsident des FCMRA Thomas Metzger hatte entsprechende Vorkehrungen getroffen und zusammen mit Sportchef Dominik Metzger eine Feier organisiert, die den Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben wird. Bis in die frühen Morgenstunden haben die Blauweissen gefeiert und dabei die Saison Revue passieren lassen, die so viel zu bieten hatte. Nicht nur in der Meisterschaft, in der am Ende das Torverhältnis von 103:36 eigentlich alles erzählt. Auch im Cup zeigten die Möhliner ihre Schokoladenseite und sind erst im Halbfinal am höherklassigen FC Concordia im Elfmeterschiessen gescheitert. «Das war die bisher beste Saison während meiner Amtszeit», freute sich Thomas Metzger. Auch das letzte Spiel gegen Türkgücü meisterten die Blauweissen in der gewohnt routinierten Art und Weise. Es war gleichzeitig auch die letzte Partie des Captains Manuel Bertschi, der nach einer langen Karriere als Spieler des FCMRA zurücktreten wird. Ebenfalls zu Ende ging die Spielerkarriere von Marc Jetzer, der während der Saison bereits vom Spieler zum Team-Manager umfunktioniert wurde. Er freute sich speziell über den Erfolg seines Teams: «Jeder einzelne von uns verdient den Aufstieg. Wir haben so lange darauf gewartet.»

Tatsächlich mussten sich die Möhliner in den vergangenen Jahren in Geduld üben, ehe es diesmal geklappt hat. Drei Saisons hintereinander musste man sich mit Rang 2 begnügen, die Ansprüche wurden damit nicht kleiner. Die junge Mannschaft wollte mehr und hat sich deshalb in Sachen Trainingspräsenz enorm verbessert, um am Ende reüssieren zu können. Letztlich war es aber auch Qualität der Mannschaft, die für den Unterschied gesorgt hat. Dies ist umso höher zu gewichten, wenn man bedenkt, dass beinahe alle Spieler bereits bei den Junioren des FCMRA gekickt haben. «In dieses Team passen ohnehin nur Fussballer, die sich mit dem Verein identifizieren können», sagt Trainer Ferranti dazu. Das Teamgefüge wurde wesentlich von Ferranti geprägt, geht aber auch auf seinen Vorvorgänger Giuseppe Oliva zurück, der das Eins acht Jahre trainiert hatte und der Mannschaft nach wie vor nahesteht.

Vereinsgeschichte geschrieben
Nun also zählt sich der FCMRA zum Kreis der 2. Ligisten und hat damit ein wichtiges Kapitel der Vereinsgeschichte geschrieben. 30 Jahre ist es her, seit der Verein das letzte Mal in diese Spielklasse aufsteigen konnte. Einige der damaligen Akteure sind auch heute noch im Verein aktiv. Aus Sicht der Möhliner bleibt zu hoffen, dass die Klasse gehalten werden kann. Doch so weit in die Zukunft wollte am Sonntag so kurz nach dem Erfolg noch niemand blicken. Zu sehr standen die Emotionen im Vordergrund. Sie bleiben in Erinnerung.


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