Auf zur Löwen-Safari
16.06.2019 LaufenburgTourismus lädt zum neuen Angebot, einer Safari, ein
Für eine Safari mit dem Entdecken wilder Tiere braucht es nicht zwingend eine Reise in ferne Länder. Die beiden Tourismusbüros bieten eine grenzüberschreitende Löwen-Safari in Laufenburg an. Gross und Klein kann daran teilnehmen.
Susanne Hörth
Ein wildes Tier ist seit vielen Jahrhunderten eng mit Laufenburg verknüpft. Nein, nicht der Salm, auch wenn er einst dem Zweiländerstädtchen am Rhein einen wichtigen Erwerbszweig – zumindest bis zum Bau des Kraftwerkes zu Beginn des 20. Jahrhunderts – beschert hatte. Zum Salm sei zu erwähnen, dass er als Brotfisch geschätzt und sein königlicher Genuss gelobt wurde. Königlich passt auch ganz und gar zu einem Löwen und damit zum eingangs erwähnten Tier. Ein Löwe ist es nämlich, der seit dem 13. Jahrhundert über Laufenburg wacht. Mitgebracht hatte ihn Rudolf II. von Habsburg, der das handelspolitisch wichtige Laufenburg im Jahre 1207 zur befestigten Stadt ausbaute. Wenn es auch kein echter Löwe war, so kam, vielmehr kommt ihm bis heute doch eine heroische Aufgabe zu. Nämlich als rotes Wappentier auf gelbem Grund.
Eine Route von Löwe zu Löwe
Die österreichischen Habsburger haben ihre Herrschaft über Laufenburg längst verloren. Geblieben ist aber der stolze Löwe. Er brüllt zwar nicht laut, dafür neben seinem angestammten Platz im Gemeindewappen zusätzlich von verschiedenen Standorten in Laufenburg aus. Und hier setzte auch vor einigen Jahren der mittlerweile verstorbene Stadtführer Gerd Philipp an. Er entwarf eine grenzüberschreitende Route von Löwe zu Löwe. Das mächtige Tier ist in verschiedensten Ausführungen – als Skulpturen aus verschiedenen Materialen gefertigt, aufgemalt auf Wänden, in metallene Tafeln geprägt, in Stoff gewoben oder gar eingebracht auf die Strasse – vor dem Wasentor zu entdecken. Das nur eine kleine Auswahl der Laufenburger Löwen.
«Wir haben die Idee von Gerd Philipp wieder aufgegriffen, und als erstes die von ihm entworfene Route abgelaufen», so Monika Wissler, Leiterin des Tourismusbüros im schweizerischen Laufenburg. Bei der Begehung habe sich gezeigt, dass der Radius eingeschränkt werden muss und Start und Ziel nicht zu weit auseinanderliegen dürfen. Wobei das Ziel auch Start oder umgekehrt sein kann. «Für die Route von Löwe zu Löwe kann auf deutscher wie auch auf schweizer Seite gestartet werden», erklärt Wissler.
An wen richtet sich die bald startende Löwen-Safari? An alle, lacht die Tourismusbüro-Leiterin. «Vor allem aber an Familien mit Kindern.» Die Leute können in den Tourismusbüros auf beiden Rheinseiten ab Juli einen Plan beziehen oder diesen online herunterladen. Ähnlich einem Memory müssen die Teilnehmer dann anhand der abgebildeten Löwen-Motive und der ergänzenden schriftlichen Informationen das passende Gegenstück finden. Dass es nicht nur für Auswärtige, sondern auch für die Bevölkerung von Laufenburg sehr spannend sein kann, weiss Monika Wissler. «Man entdeckt an den unterschiedlichsten Orten Löwen-Motive. Und sie alle erzählen individuelle Geschichten.» Geschichten, die auch einfach der Fantasie der Betrachter entspringen dürfen.
Wer alle auf dem Plan geforderten Löwen gefunden hat und somit beim Ziel «einläuft», wird mit einer Urkunde belohnt. So auch die Mädchen und Buben einer Laufenburger Schulklasse, die zusammen mit ihrer Lehrerin als erstes auf eine spannende Erkundungs-Safari durch Laufenburg aufbrechen werden. Am Schluss heisst es dann sicher für alle: «Gut gebrüllt Löwe, es hat Spass gemacht.»