Jahrelang liefen die Vorarbeiten zum Nordwestschweizerischen Schwingfest in Wittnau im Hintergrund ab. Höchste Zeit, dass die Vorfreude im Dorf sich auf etwas Konkretes fokussieren kann. Am Mittwoch begann der Zivilschutz mit den Aufbauarbeiten.

Simone Rufli

Sie sind wirklich nicht zu beneiden, die Männer der Zivilschutzorganisation Oberes Fricktal. Bei 36 Grad im Schatten bauen sie in diesen Tagen die Tribüne fürs Schwingfest zusammen – an der prallen Sonne wohlverstanden. «Für den Aufbau wäre uns Regen lieber», sagen sie und wischen sich den Schweiss von der Stirn. Am Dienstag werden sie die Tribüne aufgebaut haben.

«Früher oder später kommt man bei jedem Gespräch im Dorf aufs Schwingfest zu sprechen», lacht Werner Müller. «Seit zweieinhalb Jahren ist das so. Es ist also höchste Zeit, dass es nun endlich konkret wird!» Die Stimmung im OK sei sehr gut, sagt der Chef und erzählt, dass schon einiges an Material fürs Schwingfest im Dorf bereit liege und auch erste Verkabelungen gemacht wurden. So richtig konkret und sichtbar wurde es aber erst am Mittwoch, als die Männer in orange von der Zivilschutz-Organisation mit dem Aufbau der Tribünen anfingen.

Dass manche Dorfbewohner zurzeit noch in den Ferien sind, deutet der OK-Chef als gutes Zeichen. «Sie sind dann erholt und voller Freude zum Festauftakt wieder da.» Doch nicht alle machen jetzt Ferien. 900 Helfereinsätze mussten besetzt werden. «Viele Helferinnen und Helfer geben ihre Ferien dran, um mitwirken zu können», weiss Müller. «Und zwar nicht nur in Wittnau selber, sondern auch in Nachbardörfern.»

Es hat noch Tickets
Sind die Tribünen aufgestellt, finden 4000 Besucher in der Arena Platz. 3400 Sitzplätze, 600 Stehplätze. Früh weg gingen die 1500 gedeckten Sitzplätze. Bei den anderen Plätzen läuft der Vorverkauf etwas schleppend. Trotzdem sind bereits gegen 2500 Tickets verkauft. «Das Wetter spielt eine grosse Rolle», ist Werner Müller überzeugt. Er selber konsultiere seit neustem die Langzeit-Wetterprognose für die Region. Schmunzelnd fügt er hinzu: «Im Wissen um ihre Ungenauigkeit.» Viele Leute würden wohl zuwarten, bis sie in der Wettervorhersage einigermassen zuverlässig sehen können, ob es schön ist vom 2. bis 4. August. Und bei den Stehplätzen handle es sich sowieso um spontane Besucher. «Wir hoffen aber natürlich auf eine volle Arena.»

Schwingerkönigin als Gast
Für die Einstimmung aufs Schwingfest sorgt die Bundesfeier am 31. Juli. Mit der Schwingerkönigin von 2018, Diana Fankhauser, als Festrednerin und der Feier in der Gabentempelbeiz wird das Schwingfest so richtig lanciert. Überhaupt setzt Wittnau drei Wochen vor dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (Esaf) in Zug ein starkes Zeichen für den Schwingsport. Freude bereitet Werner Müller auch, dass das Schweizer Fernsehen das Nordwestschweizerische Schwingfest am Sonntag begleitet. «Anschwingen und Schlussgang werden live übertragen. Dazu gibt es vom ganzen Fest einen Live-Stream übers Internet.» Vor Ort sein muss, wer am 2. August (Freitag) den traditionellen Schwingerbrunnen ersteigern möchte. Das Werk des Forstbetriebs Thiersteinberg kommt während des bayrischen Abends unter den Hammer.

Ticketverkauf, das Programm und alle weiteren Informationen zum Schwingfest auf www.nws19.ch