Sturm hinterlässt teure Schäden
13.02.2020 KaistenAuf dem Tierlignadenhof in Kaisten hat das Sturmtief Sabine Dächer abgedeckt und für Wasser im Haus gesorgt. Allein mit den Instandstellungsarbeiten ist es nicht getan. Das riesige Dach des 200-jährigen Hofgebäudes muss in absehbarer Zeit ersetzt werden und für den Schopf braucht es eine stabilere Lösung. (sh)
Sturm rüttelte am Tierlignadenhof
Die Folgeschäden belasten das Kaister Gnadenhof-Team sehr
Das grosse Hauptgebäude auf dem Kaister Tierlignadenhof ist 200 Jahre alt. Während im Wohnteil grosse Sanierungen vorgenommen wurden, stammt das Dach noch aus seiner Erbauungszeit. Sturm Sabine hat nicht nur am Hausdach Spuren hinterlassen.
Susanne Hörth
Während Sturm Sabine am Dienstag zusehends an Kraft verlor, musste das Team vom Tierlignadenhof in Kaisten gleichzeitig ein weiteres Mal seine Kräfte bündeln. Die von den stürmischen Winden angerichteten, grossen Schäden verlangten, wo möglich, umgehende Wiederinstandstellungen. So etwa beim Dach des Hauptgebäudes, welches arg in Mitleidenschaft gezogen worden war. Ein zum Hof gehörender Schopf wurde zudem komplett abgedeckt. «Wir klären bei diesem bereits ab, welche Bewilligung es braucht, damit wir ein besseres Konstrukt erstellen können. Eines, das künftigen Stürmen trotzt», erklärt Stefanie Sutter, Tierpflegerin und Präsidentin der Stiftung Tierlignadenhof am Mittwoch gegenüber der NFZ. Die starken Regenfälle sorgten zudem dafür, dass der neue Vorratsraum mit Wasser volllief.
In die Jahre gekommen
«Wir mussten einen Kran aufbieten, um das Dach vom Haupthaus wieder decken zu können», sagt Stefanie Sutter. Sie verweist dabei auch auf das Alter der noch vorhandenen Ziegel. Deren Brüchigkeit erschwerte das Anbringen von neuen Ziegeln sehr. Noch mehr aber belastet Stefanie Sutter, was unter den Ziegeln zum Vorschein kam. Wie bei den alten Ziegeln hatte die Zeit unschöne Spuren im Dachgebälk hinterlassen. «Der Hof ist 200 Jahre alt. Am riesigen Dach wurde in dieser Zeit nie etwas gemacht.» Im Gegensatz zum Dach wurde der Wohnteil des Hauses in den vergangenen Jahren umfassend saniert. So regelmässig auch die Ställe, Gehege, Volieren, Ausläufe und Weiden der Tiere. Steht das Wohl all der auf dem Hof lebenden Tiere für die Verantwortlichen doch stets im Vordergrund. Für sie wird mit Pflege, Futter und ärztlicher Versorgung ein Hauptteil der Spendengelder aufgewendet.
Die Versicherung, das weiss Stefanie Sutter, wird für die vom Sturm angerichteten Schäden aufkommen. Nicht aber für ein neues Dach, einen stabileren Schopf bau oder auch die schon budgetierten Sickerleitungen. Welche Gesamtkosten in absehbarer Zeit auf den Tierlignadenhof zukommen, kann Stefanie Sutter nicht beziffern. Würde alles realisiert, ist eine hohe sechsstellige Summe notwendig. Um das stemmen zu können, ist das Hofteam auf weitere Spenden angewiesen.
Trotz aller Sorgen um die vom Sturm hervorgebrachten Folgeschäden ist Stefanie Sutter auch glücklich: «All unsere Tiere haben den Sturm unbeschadet überstanden. Das ist das Wichtigste für uns.» Es verwundert daher nicht, dass sie trotz der vielen Arbeit, die sie am Dienstag zu stemmen hatte, auch die Zeit fand, einen gleichentags auf den Hof gebrachten, entlaufenen Hund wieder seinen Besitzern zuzuführen. «Tiere kommen bei uns immer zuerst.»