122 Pilger an der Fusswallfahrt

  02.06.2022 Hornussen

Am Montag fand die traditionelle Fusswallfahrt von Hornussen nach Todtmoos (im Schwarzwald/D) wieder statt. Unter den über 100 Teilnehmern waren erfreulicherweise wieder zwei Schüler, die die 40 Kilometer lange Strecke gemeinsam mit langjährigen und neuen Teilnehmern unter die Füsse nahmen.

Bernadette Zaniolo

Die Pilgermesse in Hornussen ist jeweils der Auftakt zur alljährlichen Fusswallfahrt ins 40 Kilometer entfernte Todtmoos. Diese Atmosphäre, frühmorgens in der Kirche, ist jedes Mal etwas Besonderes. Nach zwei Jahren Unterbruch – in Folge der Pandemie (im letzten Jahr wurde eine kurze Strecke bis zur Grenze in Laufenburg gelaufen/die NFZ berichtete) – war die Freude über die Durchführung besonders spürbar, so auch bei Pfarrer Leo Stocker. Nach dem Segen kamen die Pilger in den Genuss eines vom Frauenbund offerierten Frühstücks, was rege genutzt wurde, zumal der Frauenbund einen Shuttle-Dienst zur Rainhalde (oberhalb von Hornussen) anbot. Dort begrüsste Pilgerleiter Karl (Charly) Herzog die 56 von Hornussen Startenden (darunter ein 8-jähriges Mädchen und ihr 11-jähriger Bruder); in Ittenthal/Kaisten gesellten sich weitere vier Personen zur Wallfahrt. Den Rosenkranz betend ging es wie gewohnt in Zweierkolonne bis nach Laufenburg. Dort bleibt jeweils kurz für «Persönliches» Zeit, bevor man sich dann zum Weitermarsch beim Parkplatz oberhalb von Badisch Laufenburg trifft.

Ab dort erhöhte sich die Pilgerschar auf 122 Teilnehmer. Wie eine langjährige Teilnehmerin der NFZ sagte, hätten die Pilger, die bereits ab Hornussen laufen, den Vorteil, dass sie bereits «eingelaufen» sind, denn ab Laufenburg geht es bis kurz vor Todtmoos mehrheitlich nur bergauf.

Herausforderungen und Gemeinschaft
Eine Herausforderung ist jeweils der sogenannte «Katzensteig» bei Hogschür. Diese Strapazen sind jedoch spätestens beim Mittagessen in Segeten «Geschichte». Eine nächste Herausforderung ist der Anstieg zur Wehrhalde; doch betend und in Gemeinschaft schafft man auch dies. Es scheint, als ob man von etwas «getragen» würde. Ein berührender und unbeschreiblich schöner Moment bei der Freiwald-Kapelle, dann wenn Viktor Stocker seine Trompete vom Fahrrad nimmt und jeweils zum Klingen bringt. Auf den letzten rund vier Kilometern vor Todtmoos ist die Verkehrsgruppe, welche für die Sicherheit sorgt, nochmals besonders gefordert (ihr gebührt hier ein besonderer Dank), denn die Pilgerschar läuft entlang der Hauptstrasse nach Todtmoos, wo zur Ankunftszeit jeweils Feierabendverkehr herrscht. Am Dorfeingang werden die «Hornusser» auch dieses Mal von einer kirchlichen Delegation (mit Pater Roman vom Paulinerorden) sowie von Bürgermeisterin Janette Fuchs empfangen und zur Kirche begleitet. Nach dem Willkommensgruss in der Kirche – welcher nochmals von Trompetenklängen begleitet wird – geht es zur traditionellen Fusswaschung. Auch wenn nicht Jesus den Pilgern die Füsse wäscht, sondern Frauen des Vereins Aktives Todtmoos, so wird dies sehr geschätzt.

Ein Höhepunkt ist abends um 20 Uhr die Marienandacht. Tiefgreifende und berührende Worte, viele Gedanken, herzenswärmende Töne und besinnlicher Gesang verabschieden die Pilger in die Nacht. Die Maiandacht wird auch von mehreren Fricktalern genutzt, die dafür am Abend extra nach Todtmoos fahren und die Zeit weiter für Gespräche und gemeinsames Essen nutzen. Pilgerleiter Charly Herzog freute sich, dass in diesem Jahr auch 74 Pilger am Dienstag die Rückreise

zu Fuss antraten; 27 bis nach Hornussen. Nach der Pilgermesse um 7 Uhr geht es jeweils um 9.30 Uhr los. Am Ortsausgang zeigt sich die Verbundenheit zwischen den «Hornussern» und den «Todtmoosern» nochmals eindrücklich. Seit Jahren bringen Anwohner auf Transparenten ihre Wünsche für die Wallfahrer zum Ausdruck. 


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