Einmal das Kommando übernehmen und sagen, wo’s langgeht: Als Wasserfahrer fällt das mit ein bisschen Übung gar nicht schwer. Doch erst die Übung macht den Meister.

Ronny Wittenwiler

Randsportart? Von wegen; und David Indolese, Fahrchef beim Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin, wird die Verwendung der korrekten Begrifflichkeit noch einfordern. Auf jeden Fall sind es rund zwanzig Mädchen und Buben, die sich am Freitagmorgen diesen Spass nicht entgehen lassen wollen: den Ferien-Spass auf dem Wasser, Trockenübungen inklusive. Für viele war es aber auch so etwas wie ein Sprung ins kalte Wasser – kamen sie doch nie zuvor in Berührung mit dem Wasserfahren.

Bekanntmachung
Angeführt von Martin Heinz, Sportlicher Leiter Jugend, gewährten die Wasserfahrer aus Ryburg-Möhlin interessante Einblicke in ihre Welt. Es waren Einblicke in Theorie und Praxis; vom Seemannsknoten, übers richtige Ankern, bis hin zum Paradestück, dem Rudern und Stacheln, war alles dabei. Und wer wollte, der durfte sich nach diesem sprichwörtlichen Sprung ins kalte Wasser dann richtig abkühlen mit einem Bad im Rhein.

Dass sich eine solch beachtliche Anzahl Kinder für das Angebot des Wasserfahrvereins Ryburg-Möhlin interessiert hatte, freute auch Fahrchef David Indolese. «Es ist schön, dass wir den Kindern das Wasserfahren näher bringen können. So machen wir auf unseren Sport aufmerksam.» Ob unter all den Mädchen und Buben bereits ein künftiger Wasserfahrer war, steht wohl noch in den Sternen. Doch es braucht sie auf alle Fälle, die Jungen, um als Verein und als Sport sowieso auch in den kommenden Jahren für Furore zu sorgen. Ein Selbstläufer wie Fussball wird Wasserfahren kaum je werden. Trotzdem: Von einer Randsportart spricht hier unten am Rhein niemand. «Breitensport ist der Begriff, den wir gerne verwenden», sagt Indolese selbstbewusst. «Du kannst Wasserfahren von jung an bis ins hohe Alter betreiben. Die einen betreiben es sehr ambitioniert, fast schon als eine Art Leistungssport. Für andere ist es ganz klar ein Hobby.» Diese gesamte Bandbreite hat der Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin an diesem Freitag ganz vielen Mädchen und Buben nähergebracht und vielleicht bei einigen – mitten auf dem Wasser – ein Feuer entfacht.

Ausblick
Ein solches Feuer, soviel ist klar, versucht David Indolese nun bei seinen Mannen und Frauen am Lodern zu erhalten. Sie steigen am Wochenende vom 20. und 21. August in ihre Weidlinge und fahren auf dem Stausee in Birsfelden um den Schweizermeistertitel. Für dieses Paarwettfahren hat sich der Fahrchef aus Ryburg-Möhlin mit seinen Athleten einiges vorgenommen, er will den Titel gewinnen. «Die Motivation ist da, und wir wollen zeigen, was wir können.» Wer weiss: Vielleicht betreiben auch an jenem Wochenende im August Möhlins Wasserfahrer wieder beste Werbung für ihren eigenen Sport.