Fricktaler stossen schwere Steine am Eidgenössischen

  22.08.2022 Herznach

Starke Nordwestschweizer Männer am Start

Am Eidgenössischen Schwingund Älplerfest ESAF werden traditionell auch Steinstosswettbewerbe ausgetragen. Das ist auch in diesem Jahr am letzten Augustwochenende in Pratteln so. Einige sehr starke Fricktaler haben sich für die Teilnahme qualifiziert.

Hans Zemp

Bei den Steinstössern ist das Stossen des Unspunnensteins die Königsdisziplin. Der Tagessieger in diesem Gewicht am Unspunnenfest wird gefeiert wie ein Olympiasieger. Ebenso wertvoll ist der Titel am ESAF in dieser Disziplin. Neben dem schweren Stein werden auch in den Gewichten 40 und 20 Kilo die Besten gesucht. Die Teilnahmeberechtigung in allen drei Gewichten war in Qualifikationswettkämpfen zu erobern. Die jeweils besten 24 Stösser pro Gewicht erhalten eine Teilnahmeberechtigung in Pratteln. Das Reglement besagt, dass die 20 Kilo einhändig mit Anlauf, die 40 Kilo einhändig aus Stand und die 83,5 Kilo mit Anlauf gestossen werden.

Die Fricktaler sind bereit
Die sechs selektionierten Fricktaler nehmen und nahmen die Vorbereitungen auf das diesjährige Fest der Feste ernst. Neben zwei gemeinsamen Krafttrainings pro Woche standen zusätzlich zwei Trainingsabende für die Verfeinerung der Technik und ein individuelles Fitness-, Rumpf- und Stabilitätstraining auf dem Programm, wie Simon Hunziker berichtet. Im Gegensatz zum letzten Jahr konnten heuer wieder viele Wettkämpfe bestritten werden. Das Kantonalturnfest in Wettingen und das Turnfest in Frutigen waren der Wettkampfroutine zuträglich. Gian Wälchli stellt fest, dass die generell abgesagten Wettkämpfe vom letzten und vorletzten Jahr halt schon fehlen. Man sei aber bis jetzt mehr oder weniger ohne grössere Blessuren über die Runden gekommen. Roger Leimgruber meint, dass kleinere Verletzungen schon ein wenig dazu gehören. Das gegenseitige Verhältnis und Vertrauen in der Gruppe sei sehr wertvoll. Man gönnt einander die Erfolge. «Einmal ist der vorne, dann wieder der andere», bringt es Simon Hunziker auf den Punkt.

Wo trifft man die Fricktaler an?
Den «leichten» Stein stossen alle sechs antretenden Fricktaler. Simon Hunziker und Urs Hasler haben in der Qualifikation die acht Meter überstossen, während Gian Wälchli in Estavayerle-Lac vor sechs Jahren als Sieger in diesem Gewicht hervorging. Er erhofft sich einen guten Wettkampf und strebt bei den 40 Kilo einen Platz unter den ersten fünf an. Hunziker und Hasler dürfen in diesem Gewicht zum Favoritenkreis gezählt werden, während Roger und Marco Leimgruber sowie Stefan Deiss sich auf «starke Weiten» freuen. Urs Hasler wuchtete die 20 Kilo so weit, dass es am ESAF in Aarau zum dritten und in Frauenfeld zum ersten Rang reichte. Er freut sich denn auch, dass das ESAF in der Nordwestschweiz ausgetragen wird und ist entsprechend motiviert. Er sei zwar mit seinen nun 39 Jahren und der 23-jährigen Steinstosskarriere in Pratteln nicht nur der älteste mitwirkende Athlet, sondern auch ruhiger geworden. Urs Hasler und Simon Hunziker halten mit den 40 Kilo mit der Spitze klar mit. Beide hoffen, die vier Meter deutlich zu überstossen, um gegen Urs Hutmacher und Benedikt Büchenbacher sowie Remo Schuler um die Spitzenplätze mitzuhalten.

Und der König der Steine
Mit Simon Hunziker, er liebt die grossen Gewichte und feierte hier schon viele schöne Erfolge, Urs Hasler sowie Marco und Roger Leimgruber werden vier starke Männer aus dem Fricktal den Stein der Steine nicht nur hochstemmen, sondern auch möglichst weit stossen wollen. Die eigentlichen Favoriten hier sind Remo Schuler aus Rickenbach und Urs Hutmacher aus Weisslingen. Aber auch Daniel Kranzelbinder, Egg, Martin Jakober aus Stalden und Martin Laimbacher, Galgenen, verstehen es, auf Weiten zwischen 3,50 und 4 Meter zu stossen.

Finalteilnahme durchaus berechtigt
Die Vorstellung von einer Finalteilnahme der Fricktaler ist aber durchaus berechtigt. Marco Leimgruber stiess den «Weissenstein» im Jahr 2018 auf die zweitbeste Tagesweite. Sein Bruder Roger, er leidet momentan an einer kleinen Verletzung, erreichte in Zug vor drei Jahren in diesem Gewicht den achten Schlussrang.


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