«Wir sind fusioniert!»

  10.01.2023 Herznach, Ueken

Über 200 Uekner und Herznacher feierten

Der Start der neuen Gemeinde Herznach-Ueken wurde am Sonntag mit Musik und einem Apéro gefeiert. Regierungsrat Dieter Egli sprach von einer geglückten Wiedervereinigung, gemeinsamen Wurzeln und einem Bürger, der bei der Entwicklung des Kantons eine wichtige Rolle spielte.

Bernadette Zaniolo

Am Start-Event vom Sonntag hielt Stephan Gemmet, Gemeindepräsident von Herznach-Ueken, freudig fest: «Wir sind fusioniert.» Er verglich die Fusion mit dem Generieren einer enormen Energie, wie man es von Kernkraftwerken her kenne. «Eine Fusion ähnelt aber auch einer Hochzeit», so der Gemeindepräsident. Er erinnerte daran, dass ein lockeres Gespräch der beiden ehemaligen Musikkollegen Thomas Treyer (damaliger Gemeindeammann von Herznach) und Robert Schmid (damaliger Gemeindeammann von Ueken) den Anstoss für die Fusion lieferte und zog auch mit der Musikgesellschaft Vergleiche. «Man soll jede Stimme hören und jede Klangfarbe erkennen. Vielleicht muss sich jemand einmal etwas zurücknehmen, doch das Ziel soll immer ein optimales Gesamtbild sein. Eine Gemeinde, wo es sich sehr gut leben lässt.»

«Wenn wir uns heute zu diesem Gemeindezusammenschluss treffen, können wir eigentlich auch von einer Wiedervereinigung sprechen», sagte Regierungsrat Dieter Egli. Einst bildeten Herznach und Ueken zusammen mit Oberzeihen und dem Weiler Benken die Vogtei Herznach, die seit dem Mittelalter abwechselnd unter der Macht der Habsburger und Eidgenossen stand. Beim Anschluss des vorderösterreichischen Fricktals durch Napeoleon an den Aargau im Jahr 1803 trennte sich Ueken politisch von Herznach. Dass Herznach und Ueken zusammengehören, zusammen als Raum funktionieren, werde jedoch schon klar, wenn man von der Staffelegg her in dieses wunderschöne Tal fahre, so der Vorsteher des Departementes Volkswirtschaft und Inneres (DVI) weiter. Egli hob hervor, dass bei der Entwicklung des Kantons Aargau ein berühmter Uekner, der Schriftsteller, Pädagoge und Politiker Heinrich Zschokke «eine wichtige Rolle spielte». Wie dieser genau zur Ehre kam, ein Uekner zu werden, sei bis heute nicht ganz geklärt. «Doch es zeugt von einem beachtlichen Selbstbewusstsein Eurer Gemeinde, einen der meistgelesenen deutschen Schriftsteller der damaligen Zeit zu einem Schweizer Bürger zu machen», so Regierungsrat Dieter Egli.

Stärke durch Zusammenhalt
Er nannte Zschokke als eine zentrale Figur des Übergangs von der alten Eidgenossenschaft zum modernen, schweizerischen Bundesstaat. «Und er verkörperte einen Geist, der auch den Neuanfang von Herznach-Ueken gut widerspiegelt. Es geht darum, sich im Zusammenhalt stark zu fühlen, ohne die Individualität zu schwächen.» Dieter Egli hielt fest, dass der Trend zu Zusammenschlüssen im Aargau anhalte und der Kanton sie fördere. «Er forciert sie aber nicht.» Der Regierungsrat zeigte sich erfreut, dass Ueken und Herznach als gutes Beispiel vorangeht. «Denn lange bevor Ihr zu einer Einheit geworden seid, ist auf verschiedenen Ebenen auf organische Art eine Zusammenarbeit gewachsen. Ihr seid zusammengerückt, wo es Synergien gab, die Euch das Leben erleichtert haben. Diese Kooperationen haben auch wesentlich dazu beigetragen, dass Eure Bürgerinnen und Bürger mit einer deutlichen Mehrheit an der Urne ihr Einverständnis zu diesem Schritt gegeben haben, als Einheit weiterzumachen». Regierungsrat Egli ist überzeugt, dass es ein «demokratisches Projekt für alle» bleiben wird, auch für jene, die vielleicht dem Zusammenschluss kritisch gegenübergestanden sind und immer noch stehen. Nach der Logo-Präsentation (Typisch Staffeleggtal) spielte die Musikgesellschaft Herznach-Ueken unter der Leitung von Sergei Yemelyanenkov noch weitere Stücke, bevor es zum Apéro ging.

herznach-ueken.ch


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