Gibt es in Kaisten bald kleine Strassengondeln?
31.03.2023 KaistenGemeinderat präsentiert visionäres Mobilitätskonzept
Die rege Bautätigkeit im Dorf sorgt in Kaisten nicht nur für eine kontinuierliche Zunahme der Bevölkerungszahl, sondern auch für mehr Individualverkehr auf den Gemeindestrassen. Diese Entwicklung beschäftigt den Kaister Gemeinderat schon seit geraumer Zeit. Mehr Sicherheit dank weniger Autos steht bei diesen Überlegungen neben dem Umweltgedanken im Fokus. Mit Beizug eines Planungsbüros für öffentlichen Verkehr wagt die Kaister Behörde nach Prüfung verschiedener Optionen nun ganz neue, visionäre Wege.
In diesen Tagen wurde entschieden, dass das Projekt unter dem Arbeitstitel «Kaister Trämli» weiterverfolgt wird. Die ursprüngliche, zwischenzeitlich verfeinerte Idee stammt von einem Vorschlag des Fricktaler Verkehrsclubs.
Für eine attraktive Gemeinde
Wie der Kaister Gemeinderat gegenüber der NFZ erklärt, war er anfänglich noch etwas skeptisch, ob sich das Vorhaben für Kaisten auch wirklich eignet. Bei näherer Betrachtung und Ausführungen seitens der Planer, hat sich das aber nun geändert.
«Weniger Autos im Dorf und trotzdem eine gute ÖV-Erschliessung in alle Quartiere. Das ist für uns Teil einer attraktiven, für alle Generationen geeigneten Wohngemeinde», so der Gemeinderat. Er beweist Mut, indem er der Öffentlichkeit das Pionierprojekt am kommenden Samstag, 1. April, 12 Uhr, beim Rehmann-Brunnen näher vorstellen will. Die Örtlichkeit Rehmann-Brunnen deshalb, weil auf einer der Visualisierungen (siehe Front) auch dieser Bereich mit den kleinen, auf Schienen verkehrenden Gondeln zu erkennen ist. Ob diese mittels Solarenergie betrieben werden sollen, ist noch unklar und Gegenstand der vertiefteren Abklärungen. Hierbei hofft der Gemeinderat auch auf künftig gute und langjährige Zusammenarbeit mit Fachleuten und Firmen.
Zuerst aber soll nun die Kaister Bevölkerung von der visionären Idee überzeugt werden. Und wer weiss, vielleicht lassen sich später auch weitere Fricktaler Gemeinden von diesem umweltfreundlichen Mobilitätskonzept inspirieren?
Um was geht es aber genau? Die Gebiete von Kaisten mit Ortsteil Ittenthal werden in mehrere Tramlinien – in den Boden eingelassene Schienen – unterteilt. Darauf verkehren ständig kleine Gondeln. Einfaches Ein- und Aussteigen ist fast überall möglich.
Kommt das Projekt gut an, ist laut Schätzungen von Gemeinderat und Planern die Premierenfahrt der ersten Gondeln frühestens Ende 2027 möglich. Um das Vorhaben besser erklären zu können, gibt es bereits einen Plan, auf welchen fünf Tramlinien eingezeichnet sind. Eine davon erschliesst den Dorfteil Kaisten mit jenem von Ittenthal bis hin zum Bahnhof Laufenburg. Eine andere Linie führt zur Schule und zum Entsorgungsplatz. Auch das Industriegebiet ist Bestandteil des Liniennetzes.
«Wir hoffen nun, dass wir mit der Trämli-Idee auf Begeisterung und Unterstützung stossen», betont der Gemeinderat.
Er schliesst nicht aus, dass bei einem späteren Schritt sogar eine Seilbahn-Gondel mit Mittelstation beim Friedhof den Weg hinauf zum Rütihof erleichtern könnte. (sh)
Wer mehr zum Projekt «Kaister Trämli» erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, morgen Samstag, 1. April, um 12 Uhr beim Rehmann-Brunnen vorbeizukommen.