Lange Angriffsspielzüge, wenig Tore, begehrte Punkte
20.03.2023 Handball, MöhlinHandball, NLB: Möhlin gewinnt Heimspiel gegen Schlusslicht
Nach einer zwischenzeitlichen 15:10-Führung in der 37. Spielminute, kam die SG TV Solothurn bis auf einen Treffer heran. Als Stian Grimsrud in der Schlussminute auf 22:20 stellte und Nikola Isailovic Sekunden später verkürzte, kam noch einmal Spannung auf, ehe der Heimsieg zum 22:21 bejubelt werden konnte.
Christine Steck
Der Start entwickelte sich schleppend. Erst nach zwei Minuten erzielte Destiny Oyamendan das erste Tor der Partie für Solothurn, Justin Larouche glich eine gute Minute später aus. Nach Fehlern auf beiden Seiten erfolgte in der achten Minute ein längerer Spielunterbruch. Jan Allemann blutete nach einem unglücklichen Aufprall auf den Boden aus der Nase und es musste geputzt werden. Danach fanden die Solothurner besser in die Partie zurück und übernahmen die Führung. Das Heimteam blieb indessen fast sieben Minuten ohne Treffer, bis Sebastian Kaiser per Doppelschlag und Jan Waldmeier vom Flügel abschlossen und auf plus eins vorlegten (13.). Die Gäste spielten fehlerhaft, gestalteten den Aufbau unrund, aber auch Möhlin musste aufpassen, scheiterte zweimal an Torhüter Fabio Brändle. Beim 8:7 (20.) nahm Solothurn das Timeout und glich später per Strafwurf aus. Manuel Csebits erhöhte, Luc Stettler traf auf der Gegenseite und so beorderte Zoltan Majeri sein Team an die Seitenlinie (23.). Mats Hirt, welcher als Junior beim TV Möhlin gespielt hat, traf vom Kreis und ein nächster fragwürdiger Strafwurf ging auf das Konto des Auswärtsteams. Aber der TVM drehte auf und ging durch Maurice Meier mit plus eins in die Kabinen (dem Abwehrspezialisten fehlt noch ein Treffer, dann hat er 300 Tore in der NLB erzielt).
Die zweite Hälfte
Möhlin mit elf Treffern, Solothurn mit zehn, nach dreissig Minuten. Das sprach nicht für eine gute Defensiv-Leistung, sondern für lange Angriffsspielzüge, welche oft durch das Passivzeichen abgeschlossen wurden. In der zweiten Spielzeit kam dann doch mehr Tempo, mehr Bewegung ins Spiel. Solothurn hatte in der Folge den einen oder anderen Holztreffer zu verzeichnen, derweil Möhlin durch tolle Rückraumwürfe von Justin Larouche den erstmaligen Drei-Tore-Vorsprung auf die Anzeigetafel zauberte. Alain Wenger, welcher Dennis Grana eine Verschnaufpause ermöglichte, parierte Tomas Recnicek zweimal nacheinander und nach Xavier Franceschis Treffer zum 15:10 (37.) legte der Gästetrainer Slavko Corluka die Karte. Zwar kam danach Flügelspieler Franceschi nicht an Mathieu Seravalli vorbei, erst Larouche markierte mit einem toll platzierten Wurf das 16:12 (42.). Eine Zeitstrafe später und der präzise Wurf durch Keeper Seravalli in das verwaiste Tor, plus einen Siebenmeter für Solothurn (Möhlin liess diesen zuvor liegen) bedeutete den 3:0-Lauf und Hoffnung für den Tabellenletzten. Just in dieser Phase (16:15, 47.) sah Destiny Oyamendan direkt Rot, wegen angeblichem Foul an Sebastian Kaiser. Zuvor hatten die beiden Schiedsrichter Brüstle/Reimann, Matthias Widmer mit einer Zeitstrafe auf die Bank geschickt. Eine harte Entscheidung gegen Solothurn, das kurzzeitig mit zwei Hinausstellungen, aber durch Altmeister Isailovic dranblieb. Im Anschluss eine erneute Wenger-Parade und Larouche erhöhte vom Siebenmeter auf 19:17 (51.). In der Schlussphase gelang es Möhlin nicht, vorentscheidend wegzuziehen und so verkam die Partie zur Zitterpartie. Die letzten vier Minuten im Schnelldurchlauf: Nach dem 21:20, Zeitspiel Solothurn, Ball an Möhlin und Fehler von Stian Grimsrud, Timeout Solothurn (58.), Angriff misslingt, Möhlin kann angreifen, Grimsrud trifft, aber Isailovic auch. Zoltan Majeri mit der letzten Auszeit, 19 Sekunden zu spielen. Grimsrud belohnt sich nicht und Seravalli wirft den Ball Richtung Möhliner Tor. Gerade noch rechtzeitig ertönt die Sirene zum 22:21-Endstand!
«Wir haben gegen individuell starke Spieler, welche einige über höhere Spielpraxis verfügen, recht gut agieren können. Natürlich lassen wir auch klare Chancen liegen, aber als Team haben wir gut funktioniert», freute sich danach Möhlin-Trainer Zoltan Majeri über den Heimsieg, der noch in der Schlussphase am seidenen Faden hing.
Möhlin mit: Grana (2/15, 14%), Wenger (4/12, 34%); Ceppi, Lützelschwab, Coetermans Tim, Meier (1), Mahrer, Fässler Linus, Franceschi (6), Brodmann, Kaiser (3), Grimsrud (2), Rohr, Waldmeier (3), Larouche (6).