Die Kunst des feinen Strichs
01.02.2023 Kunst, RheinfeldenAusstellung mit Werken von Gitta von Felten
An der Geissgasse 16 gibt die Rheinfelder Künstlerin Gitta von Felten an den nächsten vier Sonntagen Einblicke in ihr umfangreiches Werk. Wiesen, Felder und Wälder prägen ihre Bilder.
Valentin Zumsteg
Bis vor ein paar Monaten sind in der Lokalität an der Geissgasse 16 noch Immobilien verkauft worden. Jetzt zieht die Kunst dort vorübergehend ein. Die Malerin Gitta von Felten, die seit 15 Jahren in Rheinfelden lebt, kann die Räumlichkeiten zwischennutzen, um einen Einblick in ihr umfangreiches Werk zu gewähren. An den vier Wochenenden im Februar lädt sie zu Sonntagsausstellungen. «Ich werde einen Querschnitt aus meinem Schaffen präsentieren. Ich zeige Bilder, die schon länger nicht mehr zu sehen waren», erklärt die Künstlerin, die bekannt ist für ihre Bilder von Blumen, Felsen und Federn.
«Die Natur und das Leben»
«Wiesen, Felder und Wälder sind meine Inspiration», erzählt die 77-Jährige, die in Utzenstorf im Emmental aufgewachsen ist. «Wir haben zweieinhalb Kilometer ausserhalb des Dorfes gewohnt. Hinter dem Haus plätscherte ein Bächlein, überall gab es Wiesen und Wälder.» Gut kann sie sich an die grossen Kieselsteine in der nahen Emme erinnern. «Die Natur und das Leben prägen meine Kunst.» Gitta von Felten hat ursprünglich Buchhändlerin gelernt, später war sie Erwachsenenbildnerin und schliesslich Musiklehrerin.
Ihr Atelier befindet sich in einer Altstadtliegenschaft weit oben unter dem Dach. Mit spitzem Pinsel und in der Trockenaquarell-Technik lässt sie dort ihre Kunstwerke auf der Leinwand entstehen; Strich um Strich fügt sie in stundenlanger Arbeit hinzu.
«Keine Lust, Menschen zu malen»
«Das Malen hat etwas Mediatives. Es tut mir gut», sagt sie. Nur selten ist ein Mensch auf ihren Bildern zu sehen – und wenn, dann nur von hinten oder nur die Hände. «Irgendwie habe ich keine Lust, Menschen zu malen.» Die Kunst ist ein wichtiger Teil ihres Lebens, es gibt fast keinen Tag, an dem sie nicht an ihren Bildern arbeitet. «Ich könnte mir nicht vorstellen, ohne zu leben. Ich hoffe, dass ich noch lange malen kann.» Aber auch sonst hat sie einen ausgefüllten Tag. Täglich lernt sie Französisch und Englisch. Daneben hat sie begonnen, Cello zu spielen. Hinzukommt ihr soziales Engagement. «Ich fühle mich hier in Rheinfelden sehr wohl.» Jetzt freut sie sich auf die Ausstellung an den kommenden vier Sonntagen im Städtchen.
«Aus meinem Atelier». Sonntagsausstellung mit Bildern von Gitta von Felten. Geissgasse 16, Rheinfelden. Öffnungszeiten: am 5., 12., 19. und 26. Februar, jeweils von 13 bis 17 Uhr.