«Strihzgi, Strihzgi send be eus dehei»

  26.01.2023 Densbüren, Schule, Jugend

Mit einem eigenen Kulturund Kunstprojekt wagt sich die Schule Densbüren weit aus dem gewohnten Schulalltag hinaus – ganz zur Freude der Kinder. Als zu Beginn der Woche das Tonstudio vorfuhr, besuchte die NFZ die «Strihzgi».

Simone Rufli

«Es ist ein ambitioniertes Projekt, das unsere Schule nach den letzten Sommerferien in Angriff genommen hat», sagt Anita Zihlmann. Im normalen Schulalltag unterrichtet sie Französisch, als ausgebildete Theaterpädagogin führt sie das «Strihzgi»-Projekt-Team an. Beim Besuch der NFZ am Dienstag dieser Woche erzählt sie, wie alles angefangen hat: Dass Sagenerzählerin Pia Tschupp, eine mit Densbürer und Asper Strihenmandli vertraute Expertin, den Kindern zuerst einmal erklärt hat, was eine Sage ist und dass sich Geschichten, wenn man sie weitererzählt, mit den Jahren verändern. Dass die Herbstwanderung der Schule auf die Ruine Urgiz geführt hat und damit mitten in den Lebensraum der Sagengestalten und tief ins ungelöste Geheimnis der durchlochten Steine. Ein Werk der «Strihzgi»? Was machen die eigentlich den lieben langen Tag?

Was lag als nächstes näher, als unter der Anleitung einer weiteren Expertin, Schauspielerin Alexandra Frosio, ins Leben der «Strihzgi» einzutauchen und selber Geschichten zu erfinden. Stufengerecht fingen die Kinder an zu zeichnen und zu schreiben, zu texten, zu singen und zu musizieren. Bis die ganze Schule zu Beginn dieser Woche bereit war, Tontechniker Stefan Bregy zu empfangen. Der kam mit einem kompletten Tonstudio angefahren, bat die Kinder vor die Mikrofone, nahm ihre sorgfältig eingeübten Textbeiträge auf, unterlegte sie mit von den Kindern tags zuvor aufgenommenen Geräuschen aus der Natur und mischte und schnitt an seinem Pult, dass die kleinen Kinder nur so staunten. Die Älteren feilten derweil an ihren Hörspiel-Beiträgen und im Raum hinter der Turnhalle erhielt der Logo-Song den letzten Schliff.

Wer beim Abspielen der Tonaufnahmen ganz genau hinhört, dem wird es nicht entgehen: Aus den 73 Kindern der Schule Densbüren sind in diesem Schuljahr richtige «Strihzgi» geworden – fleissig, freundlich, bisweilen etwas scheu, immer hilfsbereit. Für Anita Zihlmann ist klar: Es funktioniert nur so gut, weil vom Kindergarten bis zur heilpädagogischen Klasse alle motiviert mitmachen, die Kinder, die Lehrpersonen, die Schulleitung – «wir beschränken uns aufs Coachen, die Ideen kommen von den Kindern». Im Tonstudio interviewen zwei Schulkinder ein Kindergartenkind. Woher die «Strihzgi» kommen, wollen sie wissen und warum sie immer so schnell verschwinden, wenn Menschen in der Nähe sind.

Wie die Sagengestalten aussehen, kann man bereits sehen, in der Unterführung unweit der Schule. Angeleitet von Silja Jeger und Nicole Volgger, zwei Maturandinnen, durften die Kinder die Wände gestalten.

Am 1. April wird der audio-visuelle «Strihzgi-Weg» durchs Dorf feierlich eröffnet; ermöglicht auch dank Geld aus der Stiftung «Kultur macht Schule» des Kantons. Spätestens dann werden auch die Eltern den Refrain des Logo-Songs beherrschen: «Strihzgi, Strihzgi send be eus dehei.»


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