Neue Metzgerei in Wittnau

  17.01.2023 Wittnau

Eine Dorf-Metzgerei, die neu aufgeht…

Das gibt es tatsächlich – an der Hauptstrasse in Wittnau

Bei Hudelwetter erfolgte letzte Woche der Spatenstich für den Neubau der Metzgerei Kretz an der Hauptstrasse in Wittnau. Bereits im Sommer wollen die Betreiber der Kundenmetzgerei vom alten Schlachthäuschen bei der Schule in den Neubau an der Hauptstrasse umziehen.

Simone Rufli

Ungerührt vom Dauerregen verrichtete der Bagger seinen Dienst, nahmen die Aushubarbeiten ihren Gang – mit einer kurzen Pause nur, während der sich die Bauherrschaft und die Vertreter der beteiligten Firmen fürs Foto in den Dreck stellten.

«Die aktuellen Räumlichkeiten wurden zu klein», hatte Stefan Kretz Tage zuvor schon erzählt. «Darum haben wir uns seit einiger Zeit nach einem Stück Land umgesehen.» Nach langem Suchen – auch in umliegenden Dörfern – wurden sie schliesslich in Wittnau selber fündig, und zwar an der Hauptstrasse unmittelbar hinter der alten Post direkt neben der Postauto-Haltestelle. «Mitten in der Dorfkernzone», wie Elvira Kretz lachend feststellt. «Wir mussten uns lange dafür einsetzen, aber jetzt haben wir grünes Licht für den Neubau.» Im Neubau der Metzgerei Kretz gibt es in Zukunft genug Platz für den Verkaufsladen, eine Küche für den Party-Service, «den werden wir am neuen Standort weiterbetreiben», für Büro, Umkleide und die Privatwohnung für die Familie Kretz. Läuft alles nach Plan, können sie bereits im Sommer in ihr hölzernes Elementbauhaus aus Zeiher Produktion einziehen. «Das ist ein idealer Zeitpunkt, weil dann die Rinder auf der Alp sind und es bei uns etwas ruhiger ist.»

Lohnarbeiten für Bauern
2014 hat der gebürtige Oberhofer Stefan Kretz – damals noch in einem 60-Prozent-Pensum angestellt – angefangen, seine eigene Kundenmetzgerei aufzubauen. Den Anfang machten Lohnarbeiten für Bauern. Mit den Jahren baute er seine Stellenprozent weiter ab und die eigene Firma auf. Vor rund sechs Jahren kündigte er seine Festanstellung und arbeitet seither ganz für die eigene Firma, die er kontinuierlich ausbaute und bald mit einem kleinen Verkaufsladen ergänzte. Zu Beginn nur einmal im Monat an einem Samstag geöffnet, kamen im 2018 auch alle anderen Samstage dazu und seit 2019 ist der Laden an der Schulstrasse über die ganze Woche verteilt geöffnet.

Viele Bauern im Dorf nehmen Stefan Kretz’s Dienste als Metzger und Verpacker ihres Fleisches in Anspruch. Er macht auch Schlachtungen für andere Metzgereien. Und bricht sich eine Kuh auf der Weide ein Bein, wird er zur Notschlachtung auf den Hof gerufen. Der Kundenmetzger sorgt dafür, dass ihnen ein langer Transportweg erspart bleibt. Zurzeit arbeitet Kretz noch in den gemieteten Räumen des alten Schlachthäuschens der Milchgenossenschaft bei der Schulanlage.

Für die Kundschaft ideal
Dass sie nun in Wittnau neu bauen können, freut Stefan und Elvira Kretz sehr, zumal sich für die Kundschaft, die vom Baselbiet über Thalheim, Sulz, Mandach und Ennetbaden reicht, distanzmässig nichts ändert. Wobei die Distanz kein Hinderungsgrund zu sein scheint. «Es gibt Jäger aus dem Kanton Zürich, die uns das Wild bringen», erklärt Stefan Kretz.


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