Heiligenfigur wacht neu über die Wegkapelle
12.01.2023 KaistenSanierung der St. Wendelin-Kapelle abgeschlossen
Zu den ältesten Gebäuden in Kaisten gehört die St. Wendelin-Kapelle. Das kleine, denkmalgeschützte Kirchlein wurde in den vergangenen Monaten saniert. Eine anonym bleibende Person aus Kaisten hat zudem ermöglicht, dass mit Abschluss der Arbeiten beim Kapellen-Eingang die Heiligenfigur Wendelin steht.
Susanne Hörth
Könnten Gebäude sprechen, so wüsste die kleine Wendelins-Kapelle an der Verbindungsstrasse zwischen Kaisten und Laufenburg mit Sicherheit unendlich viel zu erzählen. Im Laufe der Jahrhunderte hat die sakrale Kleinbaute viele Epochen erlebt und überstanden. Ihre einstige Bedeutung als Bezugs- und Orientierungspunkt bei Flurprozessionen nimmt die Kapelle mittlerweile nur noch bei der jährlichen Wallfahrt von Hornussen nach Todtmoos ein. Dass das Kirchlein nach wie vor immer wieder für ein Innehalten von vorbeigehenden Leuten sorgt, davon zeugt auch das vollgeschriebene Buch auf dem Altar.
«Sie ist einiges älter als unsere Kirche», sagt Doris Rebmann. Sie war während ihrer Amtszeit in der katholischen Kirchenpflege unter anderem für die Sanierung der Wendelin-Kapelle zuständig. Den Abschluss der Arbeiten begleitet sie, auch wenn sie sich bei der letzten Gesamterneuerungswahl nicht mehr zur Verfügung gestellt hat. Auf das Alter der Kapelle bezogen verweist sie auf ein Dokument, welches auf eine Erbauung im 16. Jahrhundert hinweist. Auf einen möglichen Umbau schliessen lässt zudem die im Bogenscheitel angebrachte Jahrzahl 1672.
Keinen Umbau, dafür eine Sanierung hat die unter Denkmalschutz stehende St. Wendelin-Kapelle in der zweiten Jahreshälfte 2022 erfahren. «Das Unterdach musste saniert werden, da es morsch war», so Doris Rebmann. Für diese Arbeiten war die Entfernung der Biberschwanz-Ziegel nötig. Was wiederum bedeutete, dass nur bei guter Witterung saniert werden konnte. Weiter mussten auch Steinmetzarbeiten am Türrahmen vorgenommen und die Fenster instand gestellt werden. Alles unter strenger Aufsicht der kantonalen Denkmalpflege. Diese hatte an die Gesamtkosten von rund 70 000 Franken einen Beitrag von 9500 Franken gesprochen.
Wendelin-Figur
Im überdeckten Eingangsbereich der Kapelle befindet sich eine Nische im Mauerwerk. Immer wieder wurden da von der Bevölkerung auch Blumensträusse in Vasen hingestellt. Seit kurzem ist der Platz vergeben. Und zwar an den heiligen Wendelin, dem Schutzpatron der Bauern, Hirten und Schäfer sowie Namensgeber der Wegkapelle. «Die Figur wurde von einem Person aus Kaisten gespendet. Der Spender möchte anonym bleiben», führt dazu Doris Rebmann aus. Die Kirchenpf lege, die sich sehr über dieses unerwartete Geschenk freut, hatte letztes Jahr die Heiligenfigur bei einem Holzbildhauer in Auftrag gegeben. Seit wenigen Tagen wacht der Wendelin nun über seine Kapelle.