Bäume fällen für die ökologische Aufwertung
26.01.2023 Brennpunkt, RheinfeldenDer Magdenerbach wird auf einer Länge von 1,6 Kilometern ökologisch aufgewertet und teilweise verlegt. Er soll künftig mehr Platz haben, damit eine Aue entstehen kann. Derzeit werden in diesem Zusammenhang zahlreiche Bäume gefällt.
Valentin Zumsteg
Bevor die Aue entstehen kann, sind die Forstarbeiter am Werk. Bei den Holzerarbeiten zwischen Magden und Rheinfelden ging es bei einem Augenschein am Montag zügig vorwärts: Innerhalb von weniger als einer Minute hatte der Vollernter, der von Kevin Kämpfer gesteuert wurde, eine kranke Esche gefällt, entastet und in Stücke geschnitten – und schon war er bei der nächsten.
Über 100 Bäume werden entlang des Bachs gefällt
Bis im März sollen entlang des Magdenerbachs im Gebiet Ängi über 100 Bäume gerodet werden; die Arbeiten haben vergangene Woche begonnen. Das Besondere dabei: Viele Bäume werden vorerst nicht ganz gefällt, sondern auf einer Höhe von rund drei Metern abgeschnitten. Das ist ein ungewohnter Anblick. Später werden sie dann mitsamt des Wurzelwerks ausgegraben und für die ökologische Aufwertung des Bachs verwendet. Denn für die geplante Aue, die hier entstehen soll, braucht es viel Holz, wie der Rheinfelder Stadtoberförster Kurt Steck erklärt.
Die Witterung macht den Forstleuten derzeit aber einen Strich durch die Rechnung: «Wir können aufgrund der Bodenschutzbestimmungen die maschinellen Fällarbeiten erst ausführen, wenn der zu befahrende Boden gefroren oder aber genügend abgetrocknet ist», erklärt Steck. Gemäss Einschätzung von Förster Bruno Staudacher ist das diese Woche voraussichtlich nicht mehr der Fall. Es ist deshalb möglich, dass die begonnenen Fällarbeiten wetterbedingt unterbrochen werden müssen und sich so in Etappen über mehrere Wochen hinziehen. «Wir hoffen, dass wir die Arbeiten innerhalb der nächsten zwei Monate bei akzeptablen Bodenverhältnissen durchführen und abschliessen können», sagt Steck.
Gleichzeitig mit den Arbeiten beim Bach wird der Waldrand bei der Mooshalde gelichtet, auch dort hat es viele kranke Eschen. Die so genannte Eschenwelke wird von einem Pilz ausgelöst, der ursprünglich aus Ostasien stammt. «Diese Arbeiten sind schon länger geplant, wir haben sie jetzt aber mit den Arbeiten entlang des Bachs zusammengelegt», schildert Revierförster Staudacher. Auch das Holz, das dort anfällt, soll teilweise für die geplanten Verbauungen beim Bach verwendet werden.
Es braucht viel Holz für die Revitalisierung
Zur Erinnerung: Bund und Kanton planen auf einer Länge von 1,6 Kilometern eine Revitalisierung und ökologische Aufwertung des Magdenerbachs. Auf einem Teilstück wird das Bachbett verlegt. Insgesamt soll das Gewässer mehr Platz erhalten, damit eine Aue entstehen kann. Baumstämme, Baumkronen und Äste werden unter anderem verwendet, um abwechslungsreiche Lebensräume für Flora und Fauna zu schaffen. «Es sollen vielfältige Strukturen entstehen», erklärt Kurt Steck. Die Eingriffe werden vorerst deutlich sichtbar sein. Steck hofft auf das Verständnis der Bevölkerung. Die Natur werde davon profitieren.
Die Forstarbeiten sollten bis Mitte März abgeschlossen sein. Im April beginnen dann – so ist es zumindest geplant – die Bauarbeiten am Bach, die voraussichtlich bis im Oktober dauern. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 2,65 Millionen Franken, wobei der Bund und ein Naturfonds den Grossteil übernehmen werden.