Lockere Stimmung und Bewegung in der Natur
27.12.2022 ZeihenDas 50-Jahr-Jubiliäum hat sich wegen Corona zwei Jahre nach hinten verschoben; mit der 49. Ausgabe möchte sich der Silvestermarsch für die breite Öffentlichkeit öffnen und hofft auf viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Fricktal.
Karin Pfister
«Es herrscht immer eine spezielle Stimmung», sagt Marco Profico, Präsident des Männerturnvereins Zeihen. Der Silvestermarsch – heuer ist es der 49. – findet immer am 30. und 31. Dezember statt. «Die Menschen sind entspannt und niemand hat wichtige Termine. Viele haben nach den Feiertagen das Bedürfnis, raus in die Natur zu gehen und sich zu bewegen.»
Wanderungen mit einer Rangliste
Der Silvestermarsch ist eigentlich ein Verbandsanlass und verankert im Jahreskalender der beiden Volkssportverbände VSL und EVG, die schweizweit jeden Monat mehrere Wanderungen durchführen. Der Silvestermarsch ist der letzte im Jahreskalender. Für Verbandsmitglieder gibt es eine Jahresrangliste; wobei nicht die Zeit, sondern die total absolvierten Kilometer ausschlaggebend sind. Die meisten Volksmärsche werden von Wandergruppen durchgeführt; der Zeiher Männerturnverein hat den Silvestermarsch vom Zeiher Männerchor «geerbt», der sich vor vielen Jahren aufgelöst hat.
«Fast niemand wusste das»
Wegen Corona gab es eine zweijährige Pause und nun möchte der Männerturnverein mit dem Silvestermarsch neu durchstarten. Marco Profico: «Wir möchten den Anlass für alle Interessierten öffnen. Es war schon immer erlaubt, auch als Nichtverbandsmitglied mitzumarschieren, aber fast niemand wusste das.» Bisher seien eher Wandernde ab 50 Jahren mitgelaufen. «Wir würden uns auch sehr über mehr jüngere Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuen.»
Start und Ziel sind immer bei der Turnhalle Zeihen; ein weiterer Fixpunkt ist im Eichwald. Die Routen betragen fünf und zehn Kilometer und werden jedes Jahr neu ausgesteckt. «Bei den meisten Volksmärschen an andern Orten wird jedes Jahr die gleiche Runde absolviert; wir ändern die Wege immer und bekommen viele positive Rückmeldungen für diese Abwechslung.» Die genauen Routen zwischen Turnhalle und Eichwald werden erst rund eine Woche vor dem Anlass ausgesteckt. «Welche Wege ausgeschildert werden, hängt auch mit dem Wetter zusammen. Nicht alle Strassen sind bei Schnee und Eis passierbar.»
In Spitzenjahren 700 Teilnehmer
Das Startgeld beträgt drei Franken pro Person; wer möchte darf auch mehrmals auf die Strecke (allerdings kostet dann jeder Start wieder 3 Franken). Jeder Starter erhält eine Stempelkarte, die an den Posten unterwegs quittiert werden kann. Der Schwierigkeitsgrad der Wanderungen ist im unteren Bereich, so dass die Strecken auch von älteren Menschen oder Familien mit kleinen Kindern oder Kinderwagen gut gelaufen werden können. Es gibt keine Notwendigkeit, nur zu marschieren. «Wir haben immer auch Jogger oder Nordic Walker zu Gast.»
Rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren jeweils vor Corona mit dabei, in den Spitzenjahren sogar 700; diese kamen aus der ganzen Schweiz oder dem Hochrheingebiet und dem Elsass nach Zeihen. Marco Profico: «Wir können nur schwer einschätzen, wie viele es diesmal sein werden. Ich denke, dass die Coronapause vielleicht auch ein Vorteil gewesen sein könnte und darum mehr Teilnehmer kommen als vorher.»
Zum Silvestermarsch gehört traditionsgemäss nicht nur die Bewegung, sondern auch die Verpflegung. Beim Startbereich und im Eichwald sind jeweils eine Festwirtschaft aufgestellt. Dort wird unter anderem «Suppe mit Spatz» serviert. Laut Marco Profico werde dieses altehrwürdige Menü von vielen Wandernden geschätzt. «Sie machen extra deswegen mit, weil man das sonst fast nirgendwo mehr bekommt.»
Ebenfalls im Einsatz ist ein mobiler Verpf legungsposten (ein Bauwagen), wo heisse Getränke verkauft werden. Im Einsatz sind rund 60 Helferinnen und Helfer vom Männerturnverein, der Jugendgruppe Karma sowie weitere freiwillige Helfende.
Der Marsch findet am 30. und 31. Dezember in Zeihen statt. Gestartet werden kann jeweils zwischen 8 und 13 Uhr.