«So eine Entscheidung braucht Mut»

  28.10.2022 Gansingen, Gemeinden, Schule

Diskussion über Schulhaus-Neubau in Gansingen

Am 11. November entscheidet das Gansinger Stimmvolk über die Investition von 8,7 Millionen Franken in den Bau eines neuen Schulhauses. Dies ist mit einer Steuerfusserhöhung ab 2023 um fünf Prozentpunkte auf neu 120 Prozent verbunden. An einer Infoveranstaltung wurde die Gelegenheit für Fragen rege genutzt.

Bernadette Zaniolo

Der Gansinger Souverän sagte im November 2020 deutlich Ja zum Projektierungskredit über 380 000 Franken für den Bau eines neuen Schulhauses. Am Mittwochabend orientierte der Gemeinderat über das Projekt sowie die Kosten. Wie der zuständige Gemeinderat, Vizeammann Urban Erdin, sagte, lag der erste Vorschlag bei 9,7 Millionen Franken (ursprünglich war ein Holzbau angedacht, nun ein Massivbau). Erdin zeigte auf, wie man die Kosten auf unter acht Millionen Franken senken konnte. Hinzu kam jedoch die Heizung, womit sich die Kosten für den Neubau (inklusive 372 000 Franken für Rückbau und Altlastensanierung des jetzigen Schulhauses) auf 8,7 Millionen Franken belaufen werden. Aus ökologischen Gründen habe man sich für eine Holzschnitzelheizung entschieden. Ralph Blättler (Blättler Dafflon Architekten AG) zeigte auf, dass man am ursprünglichen Projekt nicht viel verändert habe. «Einfach, funktional, robust und behaglich», soll es sein. Wie Gemeindeammann Mario Hüsler sagte, habe man für die Kostengenauigkeit mit Andreas Hauri (Hauri Baumanagement AG) einen Fachmann vom Kanton beigezogen.

Solarpanels und Regenwassertank?
Die Fragerunde wurde von den zirka 150 Anwesenden genutzt. So wurde etwa die Frage nach der Montage von Solarpanels gestellt (das neue Schulhaus wird ein Flachdach haben; ursprünglich war ein Satteldach geplant). Gemäss Urban Erdin ist dies machbar, würde jedoch zusätzliche Kosten von 160 000 Franken verursachen. Angeregt wurde auch ein Regenwasser-Tank für die Bewässerung des Rasens sowie für die Toilettenspülung. Richtig schockiert zeigte sich ein Versammlungsteilnehmer von der Wahl der Fassadenverkleidung. «Welleternit ist recht hässlich», sagte er. Auch die knappen Parkiermöglichkeiten, generell im Dorf, wurden angesprochen.

In Sachen eines gemeinsamen Schulstandortes im Mettauertal sagte der Gemeindeammann, dass man verschiedentlich im Gespräch war. «Es hat niemand Platz für unsere Schüler. Egal, wo gebaut würde, würde es kosten.» In Sachen Schulleitung besteht jedoch bereits eine Zusammenarbeit mit Mettauertal. «Wir wollen eine attraktive Gemeinde bleiben», hielt ein etwa 60-jähriger Gansinger zum Schluss fest. Gemeindeammann Mario Hüsler ist überzeugt, dass der Neubau langfristig gesehen kostengünstiger ist (er zeigte Vergleiche mit den Schulkosten für eine Auslagerung). «So eine Entscheidung braucht etwas Mut», sagte er zum Schulhaus-Neubau. Diesen hatten die Gansinger auch beim Bau des heutigen Schulhauses (1940). Wie ein Zahlenvergleich zeige, entsprachen die Investitionen von damals 350 000 Franken gemäss Hüsler sieben Mal den jährlichen Steuereinnahmen (50 000 Franken); die 8,7 Millionen Franken entsprechen jetzt gut drei Mal den Steuereinnahmen (2,8 Millionen/Jahr).

Gansingen hat aktuell 86 Schüler, was einem Rekord entspricht. Die Steuerfusserhöhung von fünf Prozent macht gemäss Hüsler pro Steuerzahler im Schnitt 180 Franken pro Jahr aus. Gansingen war per Ende 2021 schuldenfrei. Die Gemeinde Gansingen hat in den nächsten zehn Jahren einen Investitionsbedarf von 16 Millionen Franken; inklusive Schulhausneubau.


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