Zukunft des geschichtsträchtigen Museums Schiff beginnt

  20.10.2022 Laufenburg

Baukosten inklusive Ausstellungskonzept summieren sich auf 4,9 Millionen Franken

Das Projekt Modernisierung des Laufenburger Museums Schiff nimmt Kurs Richtung Realisierung. «Anker los» heisst es aber erst, wenn die beiden Laufenburger Städte Zustimmung zu ihren Beiträgen gegeben haben und die Gesamtfinanzierung zu 100 Prozent steht. Unter anderem sind aus dem Swisslos-Fond 1,6 Millionen Franken zu erwarten

Susanne Hörth

«Wir sind parat. Jetzt geht es um Entscheidungen», macht Rudolf Lüscher deutlich, dass bei der geplanten Modernisierung des Museums Schiff in den nächsten Wochen wegweisende Schritte anstehen. Lüscher befindet sich bei seinen Ausführungen zusammen mit weiteren Mitgliedern der Projektteams im Erdgeschoss des Museums Schiff, genauer in der Zunftstube der Narro-Alt-Fischerzunft. Ein Raum, den die Zunft auch nach einer Modernisierung der denkmalgeschützten Altstadtliegenschaft nutzen kann. Und das mit eigenem Eingang. Ein wesentlicher und grosser Unterschied zum ersten Sanierungsprojekt vor drei Jahren ist laut Projektleiter Joe Schnetzler der ebenerdige Zugang des Museums von der Fischergasse aus. Behindertengerecht wird das Gebäude auch dank eines Liftes über alle fünf Geschosse. Mit den künftigen 670 Quadratmetern wird die bisherige Ausstellungsfläche beinahe verdoppelt. Eine Überdachung des Höflis macht dieses nutzbar und lässt das Erdgeschoss zum Multifunktionsraum für Veranstaltungen, Schulen, Gastronomie und anderes werden. In den oberen Geschossen sehen die Pläne viel Raum und Begegnungsplattform für Kultur und Geschichte vor.

Das alles hat natürlich seinen Preis. Projektteam und Vorstand haben die Baukosten im Detail ermittelt und gehen nun von einer Summe von 4,29 Millionen Franken aus. «Für das neue Ausstellungskonzept inklusive Betriebseinrichtung der neuen Ausstellung kommen nochmals 650 000 Franken hinzu», erklärt Rudolf Lüscher.

Die Einwohnergemeinde hat am kommenden 17. November über den Museumsbeitrag von 500 000 Franken sowie die Ortsbürgerversammlung am 18. November über 850 000 Franken zu entscheiden. Bei der deutschen Schwesterstadt geht es um eine Beteiligung von 150 000 Euro. Die verbleibenden 70 Prozent muss der Museumsverein durch Eigenfinanzierung, Subventionen und Spenden finanzieren. Von Swisslos ist mit einem Beitrag von 1,6 Millionen Franken zu rechnen. Der verbindliche Entscheid wird der Projektleitung noch vor den Gemeindeversammlungen mitgeteilt. Zugesichert sind weiter auch namhafte Beiträge von Denkmalschutz und privaten Spendern. Alles in allem sind so vorbehaltlich der Gemeindeversammlungsbeschlüsse aktuell rund 92 Prozent der Gesamtkosten erreicht.

Zeitgemässes Museum
«Unser Ziel ist es, das neue Museum im Jahr 2026 zu eröffnen», so Rudolf Lüscher. Joe Schnetzler brachte es im angedachten Zeitplan noch mehr auf den Punkt. «Sofern die Finanzierung zu 100 Prozent steht, starten wir mit dem Projekt an der GV des Museumsvereins im Frühling 2023.» Im gleichen Jahr soll auch das Baugesuch eingereicht werden. Die eigentliche Bauzeit würde dann in den Jahren 2024/2025 erfolgen. «Ich hoffe, dass wir beim grossen Narrentreffen 2026, wenn auch viele Leute in der Stadt sind, das Museum eröffnen können.»

«Wir gehen nicht davon aus, dass das Projekt nicht realisiert werden kann», betont Vereinspräsident Hannes Burger. Sollte das Stimmvolk die Kredite an den Ortsbürger- und Einwohnergemeinden trotzdem ablehnen, sei eine Übergabe des Museums und damit auch die Verantwortung für den Erhalt des historischen Gebäudes an die Stadt nicht auszuschliessen. Davon will das Projektteam und der Vereinsvorstand aber nicht ausgehen, vielmehr hofft man, dass mit der Zusicherung der nötigen Gelder die Zukunft das Museum als zeitgemässe, moderne Ausstellungsund Veranstaltungsplattform zu einem spannenden, interessanten Begegnungsort für viele Besucher wird.

Am Dienstag, 25. Oktober, findet um 19 Uhr in der Laufenburger Stadthalle eine Infoveranstaltung zur geplanten Museums-Modernisierung statt. Weitere Infos auf der neuen Webseite: www.museum-schiff.ch


Wechsel im Vorstand

Hannes Burger, der langjährige Präsident des Museumsvereins, gibt nächstes Jahr sein Amt ab. Er bleibt aber dem Verein als Vorstandsmitglied erhalten. Der Vereinsversammlung wird als neue Präsidentin die Sulzer Kunsthistorikerin Anita Stocker vorgeschlagen. Sie gehört bereits dem Projektteam (Modernisierung Museum Schiff) an. (sh)


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