Spektakuläre Endprobe
25.10.2022 FrickWeit über 200 Besucher verfolgten am Samstag die Endprobe der Stützpunktfeuerwehr Frick. Sie erlebten ein realitätsnahes Szenario in einem Tunnel und erhielten lehrreiche Überlebenstipps. Schon zum Auftakt der Endprobe kam die Autodrehleiter (ADL) zum Einsatz; eine verletzte Person wurde unter grössten Sicherheitsvorkehrungen von einem hohen Hausdach geborgen. Bei der Stützpunktfeuerwehr Frick treten markante Persönlichkeiten in Leitungsfunktionen zurück. (nfz)
Tunneleinsatz als imposantes Szenario
Stützpunktfeuerwehr Frick: Beeindruckte Besucher an der Endprobe
Zuerst eine Rettung über die Autodrehleiter aus beängstigender Höhe, danach einen Brand- und Rettungseinsatz im rauchgeschwängerten Dunkel eines Tunnels erlebte die grosse und beeindruckte Zuschauerschar an der Endprobe der Stützpunktfeuerwehr Frick.
Paul Roppel
Nach zweimaligem Ausfall, verordnet wegen der Corona-Pandemie, präsentierte sich die Stützpunktfeuerwehr Frick der Bevölkerung wieder hochmotiviert mit einer Endprobe am Samstagnachmittag. Ein bemerkenswert grosser und neugieriger Besucheraufmarsch mit weit über 200 Interessierten belohnte das beeindruckende Engagement der rund 35 Frauen und 90 Männer zählenden Formation, die mit einem gross angelegten und realitätsnahe wirkenden Szenario lehrreiche Überlebenstipps vermittelte. Denn beim heutigen enormen Autoverkehr ist es keinesfalls abwegig, dass man in einem der vielen Tunnels in der Schweiz einmal in einen Verkehrsunfall mit Brandausbruch verwickelt werden könnte. Die Besucher erlebten in der dunklen und anfänglich mit dichten künstlichen Rauchschwaden verhangenen Unterführung wie es ist, wenn man kaum mehr einen Meter weit sieht. «Rauch, Hitze und Lärm fordern auch die Einsatzkräfte», betonte Kommandant Andreas Fahrni, der das phasenweise Vorgehen der Feuerwehrleute per Lautsprecher erläuterte und auch mit Verhaltensregeln für involvierte Fahrzeuginsassen ergänzte.
Unfallszenario im Tunnel
Dominik Schmid, seit einem Jahr Vizekommandant und der 2024 Fahrni ablösen soll, erklärte wie Atemschutztrupps von beiden Seiten den Tunnel absuchen, sich vorarbeiten und mit dem Setzen von farbigen Lampen Nachfolgenden Informationen vermitteln. Zwei Sanitätszelte wurden aufgestellt und der Lüfter in Stellung gebracht. Das eindrückliche Szenario, ausgedacht von den Übungsleitern Andreas Fahrni, Rolf Amsler, Esther Herzog und Dominik Schmid gab vor, dass in der Unterführung Dörmattweg ein Auto unter einen Muldenauflieger prallte, der Lenker von Pionieren aus dem Wrack geborgen werden musste und ein Brand ausbrach. Weitere Fahrzeuge mit ihren Insassen waren deswegen in nächster Nähe blockiert. Das gespannt mitverfolgende Publikum erlebte wie die unter der Einsatzleitung von Urs Stäuble agierenden Feuerwehrleute die Aufgaben routiniert und praxiserfahren erledigten.
Ausklang mit der Musikgesellschaft
Schon zum Auftakt der Endprobe hatten die Zuschauer mitverfolgt, wie auf engstem Raum mittels Autodrehleiter (ADL) eine verletzte Person per Barrenträger von einem hohen Hausdach mit grössten Sicherheitsvorkehrungen geborgen wird. «In dieser Abteilung sind unsere bestausgebildeten Leute», bekräftigte Fahrni. «Das 2012 für eine Million Franken angeschaffte Gerät kommt fünf bis zehnmal pro Jahr im Ernstfall zum Einsatz», betonte er. Zum letzten Mal hatte der austretende ADL-Chef Patrick Rippstein die Einsatzleitung. Nachdem sich die gesamte Formation in ihrem neu angeschafften, sportlich aussehenden Zweiteileranzug für ein Gruppenfoto zurecht gemacht hatte, ging es traditionsgemäss unter den Marschmusikklängen der Musikgesellschaft zur Endfeier in die Turnhalle. Dort verabschiedete sich Josef Kessler, abtretender Kommandant der deutschen Partnergemeinde Frickingen von den Feuerwehrleuten, der seit 15 Jahren alle Endproben in Frick besucht hatte und stellte seinen Nachfolger Matthias Seibert vor. In seinem Rückblick lobte Fahrni den guten Probenbesuch mit 86 Prozent. Die Formation verzeichnete im laufenden Jahr mehr Einsätze als in den drei letzten Jahren, wurde bereits elfmal zu Brandereignissen gerufen und erlebte eine hohe Anzahl von Rettungen, welche teilweise tragisch endeten.
Austritte und Beförderungen
Mit Andreas Helg (Feuerwehrarzt, 11 Dienstjahre), Nicole Binder (ehem. Stv C-Sanität, 13 Dienstjahre), Sven Müller (Stv. Chef Elektrozug mit 22 Dienstjahren), Patrick Rippstein (Chef ADL, 33 Dienstjahre), Roger Weber (Chef C-Stab, 32 Dienstjahre, 1113 Arbeitstage Feuerwehrdienst) treten markante Persönlichkeiten in Leitungsfunktionen aus. Befördert wurden: Ueli Rast, Marcel Hinden und Paolo Cafaro zu Gefreiten, Roy Lehner zum Korporal, Stefan Rohrer und Matthias Schmid zum Wachmeister, Marcel Herzog und Stefan Amsler zum Oberleutnant. Zur Neurekrutierung kamen 65 der Aufgebotenen, wovon dann 13 aufgenommen wurden. (pro)