Schulraumprovisorium für Fricktaler Mittelschülerinnen und -schüler kommt nach Stein
28.10.2022 Kantone, Schule, Nordwestschweiz, SteinDas Provisorium ist notwendig, weil die basellandschaftlichen Gymnasien ab dem Schuljahr 2025/26 keine neuen Schülerinnen und Schüler aus dem Aargau mehr aufnehmen können. Der Regierungsrat hat für die Projektierung des Vorhabens einen Verpflichtungskredit von 1,35 Millionen Franken beschlossen.
Der siebte Mittelschulstandort des Kantons Aargau entsteht in der Gemeinde Stein. Der Neubau für die Kantonsschule Fricktal kann auf das Schuljahr 2029/30 in Betrieb genommen werden. Der Aargauer Regierungsrat plant, die Schülerinnen und Schüler aus dem Fricktal, die ab dem Schuljahr 2025/26 nicht mehr ausserkantonal unterrichtet werden können, in einer Übergangslösung in Stein zu beschulen. Vorgesehen ist, im Schuljahr 2025/26 mit vier Parallelabteilungen des Gymnasiums und mit zwei Parallelabteilungen der Fachmittelschule (FMS) zu starten. Im Schuljahr 2028/29, vor dem Umzug in den Neubau, sollen insgesamt 22 Abteilungen in den provisorischen Räumlichkeiten unterrichtet werden können. Für die Projektierung der Übergangslösung hat der Regierungsrat einen Verpflichtungskredit von 1,35 Millionen Franken beschlossen. Das Vorhaben wird im Totalunternehmer-Modell ausgeschrieben. Dabei wird dem Kanton zu einem Pauschalpreis ein Gesamtpaket bis und mit Realisierung offeriert.
Keine Kapazitäten an ausser- und innerkantonalen Standorten
Der Kanton Basel-Landschaft wird ab dem Schuljahr 2025/26 keine neuen Fricktaler Schülerinnen und Schüler mehr in die FMS und ins Gymnasium aufnehmen können. Alle Schülerinnen und Schüler, die zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits im Kanton Basel-Landschaft eine Mittelschule besuchen, werden ihren Bildungsgang an ihrer bisherigen Schule abschliessen können.
Der Kanton Basel-Stadt nimmt bis zur Inbetriebnahme des Neubaus der Kantonsschule Fricktal in Stein per Schuljahr 2029/30 weiterhin Gymnasiastinnen und Gymnasiasten im gewohnten Umfang auf. Er verfügt jedoch über keine zusätzlichen Kapazitäten, um ein Wachstum aufgrund der demografischen Entwicklung aufzufangen oder jene Schülerinnen und Schüler zu übernehmen, die nicht mehr im Kanton Basel-Landschaft eintreten können. Die FMS des Kantons Basel-Stadt steht den Fricktaler Schülerinnen und Schülern zudem bereits seit Beginn des laufenden Schuljahrs 2022/23 nur noch in zwei Berufsfeldern offen.
Auch an den bestehenden Aargauer Mittelschulstandorten können keine zusätzlichen Schülerinnen und Schüler aus dem Fricktal integriert werden. Derzeit sind die sechs bestehenden Mittelschulen insgesamt zu 111,5 Prozent ausgelastet. Die Bevölkerungsprojektionen 2020 – 2050 von Statistik Aargau (Stand April 2022) deuten zudem auf einen weiterhin starken Anstieg der Anzahl Schülerinnen und Schüler hin. (mgt)