Stadt will touristische Angebote bündeln
20.09.2022 Laufenburg, TourismusDer Förderverein Tourismus setzt auf Zusammenarbeit
Der Laufenburger Stadtrat will, dass der Förderverein Tourismus Laufenburg die Organisation der Stadtführungen an die Stadt abtritt. Vereinspräsidentin Franziska Winter ist offen für eine Neuorganisation, verlangt aber, dass die Stadt ihre Pläne an einer ausserordentlichen GV im November im Detail präsentiert.
Simone Rufli
Ausgebildet werden Laufenburgs Stadtführerinnen und Stadtführer vom Förderverein Tourismus Laufenburg (FVTL). Er ist es auch, der die Geschichte der Stadt à jour hält. Vermarktet werden die Stadtführungen aber von der Stadt. In Zukunft soll alles zusammen beim städtischen Büro Tourist-Info angesiedelt sein, so der Wunsch der Behörden. Der Antrag der Stadt kommt nicht überraschend. Bereits vor fünf Jahren, im Sommer 2017, war der Stadtrat mit Meinrad Schraner unter dem Titel «Laufenburg plus» mit einer Vision an die Öffentlichkeit getreten, gemäss der Laufenburg im Bereich Tourismus professioneller werden soll. Eine städtische Abteilung, nicht länger der Verein Tourismus Laufenburg – damals noch geleitet von Rudolf Lüscher – sollte die Federführung bei den Tourismusaktivitäten in Laufenburg übernehmen. Analog zu Deutsch-Laufenburg, wo auch die Stadt die Führungsrolle innehat.
Eine Analyse des Ist-Zustands hatte damals ergeben, dass vor allem bei der Koordination und bei der Kommunikation zwischen den Organisationen Steigerungspotenzial vorhanden ist. Zudem sollten die grenzüberschreitende und regionale Zusammenarbeit weiter gefestigt und die beiden Laufenburg gemeinsam vermarktet werden. Umgekehrt wurde aber auch die Bedeutung des Fördervereins als Know-how-Träger herausgestrichen und die Forderung gestellt, dass der Verein, mit seinem über viele Jahre hinweg erworbenen Wissen, stark bleiben müsse.
An der Generalversammlung von letzter Woche nun wurde Franziska Winter zur neuen Präsidentin des Fördervereins Tourismus Laufenburg gewählt. Sie löste Mirko Purgato ab. Wie Franziska Winter im Gespräch mit der NFZ erklärte, wird sie vermutlich im November eine ausserordentliche GV einberufen. Die Mitglieder werden dann darüber entscheiden, ob der Verein die Organisation der Stadtführungen an die Tourist-Info der Stadt abtreten soll. Franziska Winter hofft auf eine Lösung, die eine enge Zusammenarbeit beinhaltet, so wie das ursprünglich auch angedacht gewesen sei.
Die Haupttätigkeit des Vereins abzugeben, schmerze schon etwas. Als ehemalige stellvertretende Leiterin des Tourist-Info-Büro (bis Ende April 2022) habe sie aber Verständnis für den Wunsch der Stadt, sämtliche Fäden im Tourismus bei sich zusammenlaufen zu lassen. «Für die Besucher und auch für unsere Stadtführer macht es die Sache einfacher, wenn sie eine einzige Anlaufstelle haben. Und Tourist-Info ist ja dazu da, die Leute durch das touristische Angebot zu führen. Die Stadt muss sich aber noch dazu äussern, wie sie sich die Zukunft genau vorstellt. Wir sind der Meinung, dass der Verein weiterhin unterstützend tätig sein könnte und beispielsweise die Geschichte von Laufenburg weiterführt.» Wichtig sei, dass möglichst schnell Klarheit herrsche und Ruhe einkehre.
Darum wird noch in diesem Herbst eine ausserordentliche GV über den Antrag befinden, so dass, im Fall der Zustimmung, mit der Umsetzung im nächsten Jahr begonnen werden könne. Wie auch immer die Mitglieder sich entscheiden, der FVTL ist vorbereitet. Die Versammlung hat letzte Woche über zwei Budgets für 2023 abgestimmt, eines mit das andere ohne Stadtführungen.