Rheinfelden bekommt zwei Integrationsklassen für ukrainische Kinder
27.09.2022 Brennpunkt, Schule, RheinfeldenDie Zahl der ukrainischen Kinder und Jugendlichen steigt in Rheinfelden. Nach den Herbstferien werden deshalb zwei Integrationsklassen gebildet. Eine davon kommt in die zurzeit nicht genutzten Räumlichkeiten der zweiten Kindergarten-Abteilung Kohlplatz.
Valentin Zumsteg
Aktuell leben in Rheinfelden 238 Schutzsuchende aus der Ukraine, 168 davon sind in der kantonalen Unterkunft im Dianapark untergebracht, die anderen überwiegend bei Gastfamilien. Die Zahl der schulpflichtigen ukrainischen Kinder beläuft sich gemäss Stadtschreiber Roger Erdin derzeit auf 39: Von diesen besuchen 23 den Kindergarten oder die Primarschule, 16 gehen in die Oberstufe. Zwölf weitere Kinder wurden angemeldet, aber noch nicht schulisch integriert. Dies soll gemäss Erdin nach den Herbstferien erfolgen.
Die Zahl der ukrainischen Kinder in Rheinfelden ist damit unter den ursprünglichen Erwartungen geblieben, wie Erdin ausführt: «Alle Schülerinnen und Schüler konnten bisher erfreulicherweise in Regelklassen integriert werden. Bund und Kanton rechnen nun aber für die kältere Jahreszeit mit einer Zunahme der Schutzsuchenden. Damit wird auch die Zahl der zu beschulenden Kinder steigen.»
Nach den Herbstferien werden deshalb zwei Integrationsklassen eröffnet: Eine ist für Kinder zwischen Kindergarten und der 2. Klasse vorgesehen. «Diese Integrationsklasse wird in der zurzeit nicht genutzten zweiten Kindergartenabteilung Kohlplatz eingerichtet. Durch die Nähe zum Dianapark ist dies eine ideale Lösung für die jüngeren Kinder in der kantonalen Unterkunft», erklärt der Stadtschreiber. In der Mittelstufe hat es derzeit wenige Kinder aus der Ukraine, deshalb ist dort kein neues Angebot geplant. Eine zweite Integrationsklasse soll für die Oberstufe gebildet werden. Hier gibt es gemäss Erdin verschiedene räumliche Optionen, die derzeit geprüft werden.
HPS-Gebäude braucht es vorerst nicht
In der Diskussion war bislang auch eine Nutzung der leerstehenden Räumlichkeiten der ehemaligen Heilpädagogischen Schule (HPS) an der Dr. Max-Wüthrich-Strasse. «Aufgrund des aktuellen Bestandes an Schülerinnen und Schülern ist die Eröffnung der HPS als selbständiger Schulstandort noch nicht geplant. Sollte aber die Zahl der Kinder deutlich steigen, würde ein Ausweichen auf die Räumlichkeiten der ehemaligen HPS wieder zum Thema», so Erdin. Ukrainische Kinder und Jugendliche, die heute in einer Regelklasse den Unterricht besuchen, sollen grundsätzlich dort bleiben können, mit einigen wenigen Ausnahmen.