Pepe Lienhard und die Vögel

  13.09.2022 Musik, Zeihen

«Ich gehe auf Tournee auch immer gerne in den Zoo»

 

Zeihen: Fachseminar des Vogelparks Ambigua

 

Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich am Samstag über die neusten Erkenntnisse im Bereich des Artenschutzes. Unter ihnen war auch Pepe Lienhard, der lange selber Vögel gezüchtet hat.

Karin Pfister

Er hat schon fast überall auf der Welt Konzerte gespielt und war an allen Orten «wenn immer möglich gerne im Zoo», so Pepe Lienhard, der am Samstag ganz privat an einem Fachseminar des Vogelparks Ambigua in Zeihen teilnahm und sich während der Mittagspause spontan Zeit nahm, um mit der NFZ zu sprechen. «Das ist mein erstes Interview für die Fricktaler Zeitung», so Pepe Lienhard, der ursprünglich aus Lenzburg stammt. Der Musiker, der 1977 für die Schweiz mit «Swiss Lady» am Eurovision Song Contest teilnahm und seither auf allen grossen Bühnen stand – das Pepe Lienhard Orchester war unter anderem mit Udo Jürgens auf Tour und spielte mit Frank Sinatra zwei Konzerte – , wohnt inzwischen in Frauenfeld und war zum ersten Mal im Vogelpark Ambigua in Zeihen, allerdings nur kurz am Morgen, bevor das Fachseminar in der Turnhalle begann.

Verschiedene Referenten, darunter Dr. Friederike von Houwald vom Tierpark Dählhölzli in Bern, Bruno Mainini vom Bundesamt für Veterinärwesen in Bern und Dr. Samuel Furrer vom schweizerischen Tierschutz, sprachen über die neuesten Gesetze und Erkenntnisse des Artenschutzes.

Medial nie ein Thema
«Es ist gut, dass es einen Ort wie den Vogelpark gibt, wo beschlagnahmte Vögel aufgenommen werden können», so Pepe Lienhard, welcher selber viele Jahre lang Vögel gehalten und gezüchtet hat. «Ich hatte im Tessin rund 300 Tiere, darunter auch Riesentukane und Hornvögel.» Er sei der Erste in der Schweiz gewesen, der Riesentukane gezüchtet habe. Medial sei das aber nie ein Thema gewesen. «Ich bin Musiker und mit meiner Musik in der Öffentlichkeit.»

In der Nähe von Zürich, wo er für längere Zeit gewohnt hat, habe er 16 Jahre lang ein Tropenhaus unterhalten. Auch wenn Pepe Lienhard inzwischen keine eigenen Vögel mehr besitzt, begleiten ihn Tiere weiterhin. «Ich beobachte sie am liebsten in der freien Wildbahn und reise darum demnächst nach Costa Rica.»

Mit der Vogelzüchterszene sei er immer noch eng verbunden; Freunde hätten ihn auf das Seminar in Zeihen aufmerksam gemacht. «Es ist spannend zu erfahren, wie sich die verschiedenen Aspekte im Bereich des Artenschutzes entwickeln.»

Aktiv ist Pepe Lienhard noch immer als Musiker. Auch mit 76 Jahren steht er gerne und häufig auf der Bühne; rund 30 Konzerte hat er in den vergangenen Monaten gegeben. «Musik zu machen ist das Schönste für mich.»

Grosse Ausstrahlungskraft
Die Fachtagung in der Turnhalle Zeihen, an der rund 50 Personen teilnahmen, wurde zum zweiten Mal seit 2020 durchgeführt. Organisator Rolf Lanz: «Ich bin beeindruckt, wie naturnah die Philosophie der Referenten ist.» Dr. Friederike von Houwald vom Tierpark Dählhölzli sprach zum Beispiel darüber, dass ihr Zoo viel Wert darauf legt, Tiere zu züchten, die danach auch ausgewildert werden können.

Die Ausstrahlung des Zeiher Vogelparks reicht weit über die Region hinaus. «Es gibt nirgendwo einen vergleichbaren Ort wie den Vogelpark Ambigua», so Rolf Lanz. So seien über den Park seit seiner Entstehung über 30 Artikel in der internationalen Presse erschienen. 


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