Herznacher lehnen Kredit für Sanierung der Kantonsstrasse deutlich ab
10.09.2022 Brennpunkt, Gemeindeversammlung, HerznachDie Herznacher Gemeindeversammlung vom Freitagabend lehnte den Verpflichtungskredit über rund 2,8 Millionen Franken für den Gemeindebeitrag an die Kosten für die Gesamtsanierung und Neugestaltung der Kantonsstrasse K107, innerorts, deutlich mit 82 gegen 17 Stimmen ab. Dem Entscheid ist eine längere, teilweise emotional geführte Diskussion vorausgegangen, unter anderem wurde anfangs ein Nichteintretensantrag nur ganz knapp abgelehnt. Die Anwesenden waren insbesondere unzufrieden mit der Verkehrsbelastung auf der K107, als Hauptproblem wird der Lastwagen-Transitverkehr gesehen. Nun wird der Kanton über die Bücher gehen und voraussichtlich ein reduziertes, reines Sanierungsprojekt umsetzen. Über ein auf das Minimum reduziertes Projekt entscheidet nur der Kanton. Wegfallen werden damit voraussichtlich die Neugestaltung des Dorfzentrums, die Verlegung des Radweges als zusätzliche Sicherheitsmassnahme für Radfahrer und weitere Optimierungen.
Das weitere Vorgehen wird der Gemeinderat mit den zuständigen kantonalen Stellen absprechen. Unabhängig vom Entscheid wird der Gemeinderat sich weiterhin dafür einsetzen, dass der Transitschwerverkehr durch das Staffeleggtal reduziert und vorsorgliche Lärmschutzmassnahmen ergriffen werden, wie zum Beispiel angemessene Temporeduktionen und der Einbau von modernen «Flüsterbelägen».
Die übrigen Kredite für die Erneuerung von kommunalen Infrastrukturanlagen, die alle im Zusammenhang mit der Sanierung der K107 stehen, wurden, hat der Gemeinderat zurückgezogen. Die Verpflichtungskredite für Projekte, die unabhängig von der K107 realisiert werden können, wurden genehmigt. Ausnahme bildet hier ein Kredit für die Sanierung oder Neuerstellung der Fussgängerbrücke zum Gemeindehaus, dieser Kredit wurde mehrheitlich abgelehnt.