Thomas Kym (28) und Sina Garcia Sanchez (27) als beste regionale Fussballer gewählt

Anlässlich der 1. Fussballa erhielten zwei Aktive des FC Möhlin-Riburg/ACLI den Award für die beste
Spielerin respektive den besten Spieler des Jahres in der Region Nordwestschweiz.

Jordi Küng

Am letzten Freitagabend fand im «Alten Kraftwerk» in Basel ein Anlass statt, der für die Regio Basiliensis ein Novum war. Der Fussballverband Nordwestschweiz (FVNWS), der total 101 Aktivvereine zählt, lud zu einer Gala ein, welche über 200 Vertreter der regionalen Klubs an die Birsstrasse zog. Es galt Trainer, Schiedsrichter, Verein und Tor des Jahres zu wählen. Diese Titel gingen an Bruno Schmid vom SV Muttenz, David Huwiler (der Laufner gab seine Super-League-Premiere als Schiedsrichter beim Spiel FC St. Gallen gegen den FC Basel im Februar 2022) vom SC Binningen und Edon Basha vom FC Aesch.

Zwei Fricktaler auf dem Nordwestschweizer Fussball-Olymp
Bei der Vergabe der beiden wichtigsten Trophäen stand auch das Fricktal im Fokus. Denn sowohl bei der Spielerin wie auch beim Spieler des Jahres war der FC Möhlin-Riburg/ ACLI vertreten. Und als Moderator Jeff Baltermia (bekannt als Kommentator des Schweizer Fernsehens und steter Begleiter der Schweizer Nationalmannschaft) die beiden Sieger bekannt gab, brandete tosender Beifall auf. Sina Garcia Sanchez und Thomas Kym durften die Trophäe in Empfang nehmen. Beide Aktiven sind charismatische Persönlichkeiten, die Fussball «aus Leidenschaft und Passion spielen», so Garcia Sanchez und Kym. Sina Garcia Sanchez spielt seit 18 Jahren Fussball und war durch ihren spanischen Vater «vorbelastet». In Wallbach aufgewachsen, durchlief sie beim FC Basel einige Nachwuchskategorien und stand auch im Kader der 1. Mannschaft. Bevor sie zu Möhlin (3. Liga) zurückkehrte, spielte sie noch in der Nationalliga B beim FFC Therwil. Garcia Sanchez ist eine der älteren Aktiven im Team und wirkt, obwohl sie dies nicht explizit erwähnen möchte, als Integrations-, vielleicht auch als Symbolfigur. «Tatsache ist, dass wir es schwerer haben als Stadtklubs, Nachwuchsspielerinnen zu rekrutieren. Wir suchen noch Mädchen und junge Frauen, welche ‹tschutten› möchten. Das darf ruhig in der Zeitung stehen», lacht die Vollblutstürmerin. Thomas Kym ist trotz seines jungen Alters bereits eine Art «Institution». Auf die NFZ-Frage, was ihm dieser Titel bedeute, sagte er offenherzig: «Nicht viel. Ich verstehe Fussball als Teamsport. Das Kollektiv steht immer im Vordergrund, der Einzelne ist ohne seine Mitspieler sehr wenig». Und er lebt dies vor, auch wenn er – wie Sina Garcia Sanchez – ein Stürmer ist, der genau weiss, wo das gegnerische Tor steht. Dass er beim Basler Cupfinal fehlte, «fuchste mich sehr, doch die Familie hatte Vorrang». Fussball ist und soll einfach die schönste Nebensache der Welt bleiben!

Das Fricktal ist ein fruchtbarer Fussball-Boden
Der gut sechsstündige Anlass war ein wunderbarer Mix aus Fussball, Unterhaltung und Kulinarik. Comedian Kiko, der Magier Mauro Lasse (ein Oberbaselbieter) und die Ballvirtuosin Alice aus Paris be- und verzauberten. Auch der FC Basel war würdig vertreten. Klubpräsident Reto Baumgartner und Marco «Pipi» Streller (nebst Youth Manager Remo Gaugler und Benno Kaiser, Vorstandsmitglied und im Stiftungsrat des Campus) führten die rot-blaue Delegation an. Auf die Frage, welche Bedeutung das Fricktal und speziell Möhlin für den regionalen («Basler») Fussball hat, meinte der frühere Nationalspieler: «Auch wenn das Fricktal geographisch an der Peripherie von Basel respektive dem Baselbiet liegt, ist das Fricktal ein sehr fruchtbarer Fussballboden. Schon zu meiner Jugendzeit waren die Matches gegen Fricktaler Teams umkämpft. Und dass mit Sina und Thomi zwei Aktive zu den Besten gewählt wurden, spricht für sich. Denn die Wahl kam von der Basis und dies sind 22000 Aktive», so Streller.