Beizen bereiten sich auf Musiktag vor
16.06.2022 Musik, RheinfeldenRheinfelder Restaurants müssen teilweise Terrassen räumen
Der Aargauische Musiktag, der von Freitag bis Sonntag in Rheinfelden durchgeführt wird, dürfte Tausende von Besuchern anlocken. Die Rheinfelder Gastronomen hoffen auf ein gutes Geschäft. Wegen der Marschmusik-Parade muss jedoch die Bestuhlung in der Marktgasse temporär weggeräumt werden.
Valentin Zumsteg
Auf der einen Seite ist da die Freude: «Der Musiktag ist ein grosses Ereignis für die Stadt. Wir erwarten viele Besucher und Touristen, welche das Städtchen beleben. Das bringt sicher einen schönen Werbeeffekt mit sich», sagen Anina und Philipp Steib, welche das Restaurant «MundArt» in der unteren Marktgasse betreiben.
«Sitzplätze auf der Marktgasse fehlen»
Auf der anderen Seite hat der Grossanlass gewisse Einschränkungen zur Folge: Damit die Marschmusik-Parade durchgeführt werden kann, hat die Gastronomie in Rheinfelden die Auflage erhalten, am Samstag und Sonntag sämtliche Bestuhlung in der Marktgasse zwischen 14.30 und 17 Uhr aufzuheben. «Da Samstag und Sonntag unsere stärksten Tage sind, gehen wir davon aus, dass wir nicht mehr Umsatz erarbeiten werden, da uns die Sitzplätze auf der Marktgasse fehlen», sagen Anina und Philipp Steib. Sie hoffen aber, dass die Leute den Weg ins Restaurant finden und dort die Sicht auf den Rhein geniessen werden. Wegen des Musiktags bleibt das «MundArt» am Samstag bis 21 Uhr geöffnet, normalerweise schliesst es samstags um 18 Uhr. Zudem ist das Restaurant mit dem mobilen «mund-Rad» auf der Festmeile vertreten.
Gar nicht glücklich über die Vorgaben der Stadt ist Andy Neaves von der «Rhein-Mühle»: «Für die Gastronomie in der unteren Marktgasse ist das sehr negativ.» Er zieht die Konsequenzen und öffnet sein Restaurant am Samstag gar nicht und am Sonntag erst am Abend, wie er gegenüber der NFZ erklärt.
Von den Einschränkungen betroffen sind auch Christian Pelaez und Samantha Bröchin, die gemeinsam das Gambrinus, die Brötli-Bar Salmen und die Piazza-Bar betreiben. Beim Gambrinus und bei der Brötli-Bar, die beide in der Marktgasse angesiedelt sind, müssen sie die Tische und Stühle wegräumen. Doch sie sehen das gelassen: «Wir sind glücklich, dass wir in Rheinfelden so viele Leute bewirten können. Das ist eine Herausforderung, die wir gerne annehmen.» Mit einem angepassten Angebot reagieren sie auf die geänderten Spielregeln. «Da muss man sich etwas einfallen lassen», sagt Christian Pelaez. So bieten sie einen Bar-Betrieb und zum Essen Älplermagronen sowie Hörnli mit Ghacktem. «Wir hoffen auf einen guten Umsatz. Wir wünschen aber vor allem der Stadtmusik, die den Musiktag organisiert, viel Erfolg», so Pelaez.
«Musiktag ist sehr wichtig»
Ähnlich tönt es von Richard Graf von der Confiserie Café Graf in der Fröschweid: «Wir erwarten eine Menge Besucher in Rheinfelden, aber nicht zwingend mehr Gäste für uns.» Es sei aber nicht auszuschliessen, dass es sehr streng werde, «es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein.» Richard Graf spricht in diesem Zusammenhang von einer «Wundertüte».
Mit mehr Umsatz rechnet Martin Sonderegger, Direktor Hotellerie bei der Schützen-Gruppe, welche den «Schützen», das «Schiff» und das «Eden» betreibt. «Wir freuen uns sehr auf den Musiktag und erwarten einen sehr guten Geschäftsgang.» Vor allem im «Schiff» in der Marktgasse und im «Schützen» hofft er auf ein Umsatz-Plus. «Im Eden wird es wohl ruhiger bleiben – das liegt ja nicht gerade am Weg.» Für das «Schiff» und den «Schützen» plant er eine verkleinerte Karte, damit alle Gäste ohne lange Wartezeiten bewirtet werden können. Die Gerichte sollen während des ganzen Tages angeboten werden. «Die Terrassen sind bereit und die Lager gefüllt», sagt Sonderegger. Das «Schiff» hat den Vorteil, dass seine Terrasse nicht direkt auf die Marktgasse geht, und der «Schützen» an der Bahnhofstrasse ist von den Einschränkungen gar nicht betroffen.
So oder so: Die Wetterprognosen prophezeien hohe Temperaturen am Wochenende. Es ist daher davon auszugehen, dass die Besucherinnen und Besucher Durst haben werden.