Wollen wir Schulschliessungen riskieren?
03.05.2022 Leserbriefe, SchuleIm Jahr 2016 wurden im Kanton Luzern Gymnasien, Mittel- und Berufsschulen eine Woche lang geschlossen. Eine unfreiwillige Ferienverlängerung für die Jugendlichen, damit kurzerhand die Löhne der Lehrpersonen eingespart werden konnten. Dies war eine direkte Folge der Firmensteuersenkung, welche zu leeren Kassen führte. Ein ähnliches Schicksal könnte nun auch dem Kanton Aargau drohen: die Firmensteuern sollen per sofort gesenkt werden, aber nur für die gewinnstärksten 5 Prozent der Unternehmen, alle andern gehen leer aus. Bis ins Jahr 2030 verlieren wir mit der Revision durch die fehlenden Steuereinnahmen mindestens 1.3 Milliarden Franken, vermutlich eher 2 Milliarden Franken. Ausgleichen werden wir Bürgerinnen und Bürger das müssen. Entweder durch Steuererhöhungen für uns oder durch drastische Kürzungen. Und diese bekommen erfahrungsgemäss das Sozial-, Gesundheits- und das Bildungswesen als erstes zu spüren. Hinzu kommt die zurzeit höchst ungewisse Situation mit den vielen flüchtenden Menschen. Da brauchen wir finanzielle Ressourcen und keine leeren Kassen. Drücken wir den Schulen die Daumen, dass das Geld noch reicht für den Betrieb. Oder noch besser: Stimmen wir Nein zur Steuergesetzrevision am 15.Mai.
CAROLE BINDER-MEURY, GROSSRÄTIN, MAGDEN