Kiwanis-Club Frick hilft ukrainischen Flüchtlingen

  24.03.2022 Stein

Der Serviceclub organisiert Hilfsgüterlieferungen und hilft bei der Unterbringung von Flüchtlingen

«Was in der Ukraine abläuft, ist der pure Wahnsinn», sagt Johannes Oehler, Leiter des Sportund Freizeitcenters Bustelbach in Stein. Er war einer der ersten Schweizer, der medizinische Hilfsgüter direkt an die polnisch-ukrainische Grenze transportiert hatte. Organisiert wurde der Transport vom Kiwanis-Club Frick, der innert Stunden einen Transporter mit medizinischem Material füllen konnte.

Zusammen mit einem Freund, der selber ukrainische Wurzeln hat und nun in Tschechien lebt, übergab er das Material an der polnischukrainischen Grenze in Krakovets ukrainischen Helfern. «Das Material kam nach Kiew und wurde dort dringend gebraucht», weiss Oehler. Für Oehler ist es gerade eine Stärke von Serviceklubs, wie es der Kiwanis-Club Frick ist, dass sie schnell reagieren können. «So konnten wir eine Ersthilfe organisieren», erzählt Oehler.

Wohnung in Münchwilen eingerichtet
Zurückgelehnt haben sich die Mitglieder des Kiwanis-Clubs Frick nach dieser ersten Hilfe keineswegs. «Uns ist es wichtig, unser Möglichstes zu tun, um den Menschen in der Ukraine und den Flüchtlingen in der Schweiz zu helfen», sagt Oehler. In den letzten Tagen haben die Mitglieder Möbel, Geschirr und Küchengeräte gesammelt, um eine Wohnung in Münchwilen, welche die Ortsbürgergemeinde für Flüchtlinge zur Verfügung stellt, einzurichten. Am Samstag wurde sie von Kiwanis-Mitgliedern eingerichtet, in den nächsten Tagen werden sie von zwei Müttern mit ihren vier Kindern bezogen.

Die sechs Flüchtlinge sind Teil eines Flüchtlingstransports aus der Ukraine, den Oehler koordiniert hat. Die 16 Personen kamen am Samstag in Stein an und können vorübergehend in der Unterkunft des Sportcenters wohnen. Zwei konnten inzwischen bereits platziert werden, sechs ziehen in die Wohnung nach Münchwilen und ein Fricker nimmt ebenfalls drei Personen auf. «Für die anderen suchen wir noch weitere Wohnungen», sagt Oehler.

Der Bus hat die Schweiz inzwischen wieder verlassen – gefüllt mit Material aus Möhlin sowie mit vom Kiwanis-Club finanzierten Medikamenten und Speziallebensmitteln für Allergiker. Das Material traf laut Oehler am Montag in Przemysl ein und ist auf dem Weg in eine Klinik in Odessa.

Flüchtlinge auf Ämter und zum Zahnarzt begleiten
Auch in den nächsten Wochen wird der Kiwanis-Club Frick aktiv bleiben. «Wir helfen dort, wo wir können», sagt Oehler. Unter anderem werden Kiwaner die Flüchtlinge auf Ämter begleiten oder auch zum Zahnarzt fahren. «Zudem hilft das berufliche Netzwerk, dass wir Fragen aller Art für sie unbürokratisch klären können und ihnen bei der Stellensuche helfen können.» Oehler sieht im Engagement aber auch eine Chance für den Club: «Die Aufgabe schweisst uns zusammen.»

Glücklich ist Oehler auch, dass dank einer Reihe von sieben Benefizkonzerten von Maja Rohlenova, der Tochter von Oehlers Frau, 18000 Franken für die Kiwanis-Hilfsaktion zusammenkamen. «Das Geld haben wir mehrheitlich in medizinisches Material investiert.» Ein Teil ging mit einem Hilfstransport nach Kharkiv, der zweitgrössten Stadt in der Ukraine.

Logistisch unterstützt haben Oehler und der Kiwanis-Club auch die «sympathische Hilfsaktion» der Fahrlehrer aus Möhlin, die Hilfsgüter nach Przemysl nahe der ukrainisch-polnischen Grenze transportiert haben und auf der Rückreise Flüchtlinge mit in die Schweiz brachten.

Die Unterkunft im Bustelbach, die über 40 Schlafplätze in 2er- bis 5er-Zimmern verfügt, hat die Sportcenter Bustelbach AG dem Kanton als Durchgangsheim angeboten. Eine Antwort vom Kanton hat Oehler noch nicht erhalten. «Das ist für uns selbstverständlich», sagt er. (mgt)


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