Fasnachtsfreude unter blauem Himmel

  01.03.2022 Laufenburg, Kultur

Tausende am Fasnachtsumzug in Laufenburg

Es war ein Paradetag in Laufenburg am Fasnachtssonntag: Herrlicher hätte das Wetter nicht sein können, als sich im Städtle die Narren ein kunterbuntes Stelldichein gaben. 32 Zünfte und Guggenmusiken schlängelten sich durch die Gassen der Altstadt vom Wasentor bis zur Stadthalle und stecken die Zaungäste mit ihrer närrischen Freude an.

Hildegard Siebold

Der Umzug am Fasnachtssonntag gehört zu den Urgesteinen der Laufenburger Fasnacht. Lange, bevor es ein Open-Air-Guggen-Festival, eine närrische Olympiade oder ein Häxefüür gab, haben sich schon Zünfte, Musikkapellen und einheimische Hästräger in einem Umzug durch beide Laufenburg präsentiert. Insbesondere der grenzüberschreitende Charakter ist ein besonderes Erlebnis. Corona wusste das zu verhindern. Fiel der Umzug im vergangenen Jahr komplett der Pandemie zum Opfer, konnte er am Sonntag zumindest auf Schweizer Seite stattfinden.

Und das Publikum strömte in Scharen, was sicherlich auch dem tiefblauen Himmel geschuldet war. Mehr aber noch war die Freude spürbar, endlich wieder eintauchen zu können in die bunte Pracht der Narretei. Jedes Eckchen in den engen Altstadtgassen war mit Menschen bevölkert, als sich der närrische Bandwurm am Wasentor in Bewegung setzte und sich einen Weg durch die Altstadt bahnte.

Angeführt wurde der bunte Zug vom Tambourencorps Laufenburg, dessen Trommeltöne in den Altstadtmauern hallten. Die grenzüberschreitende Narro-Altfischerzunft 1386 Laufenburg hatte Wurst und Wecken im Gepäck. Süssigkeiten und Konfetti gab es in der Folge ebenso, wie jede Menge Hingucker. Etwa mit den Fürschtegrab-Hexe aus Kappel mit ihren blauen Kopftüchern und dem gelben Kleid oder den Eschengeistern aus Ehingen, die mit dem Publikum mächtig Schabernack trieben.

Mit herrlich gruseligen Masken bestachen die Schnapslochgeister aus Welschenrohr ebenso wie die Waldhexen aus Albbruck, die das Städtle in grüne Rauchschwaden hüllten und für eine bizarre Szenerie unter blauem Himmel sorgten. Dazwischen setzten Guggen musikalische Akzente, bestachen das Ohr mit ihrem heissen Sound und das Auge mit fantasievoll geschminkten Gesichtern. Und sie verführten das Publikum zum Tanzen und Schunkeln auf der Strasse. 22 der 32 Umzugsgruppen kamen übrigens von deutscher Seite, den Zaungästen war derlei Zahlenwerk jedoch total egal. Sie erfüllten das Städtchen mit Fröhlichkeit und Lachen, jubelten den Hästrägern zu und freuten sich, endlich wieder Fasnacht feiern zu dürfen.


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