Ablieferung von 101 Millionen an den Kanton

Mit einem Reingewinn von 171,4 Millionen Franken hat die Aargauer Kantonalbank neue Höchstwerte erzielt. Die Kundenvermögen sind um 4,9 Milliarden Franken auf 35,0 Milliarden stark angestiegen.

Die wichtigsten Ertragspfeiler der AKB konnten, verglichen zum Vorjahr, gesteigert werden. Wie die AKB mitteilt, wuchs der Geschäftsertrag gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Millionen auf einen neuen Rekordwert von 419,2 Millionen Franken.

Mit 73 Prozent steuerte das Zinsengeschäft den grössten Teil zum Geschäftsertrag bei. Der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft liegt mit 306,2 Millionen über dem Vorjahresniveau. Der zweitwichtigste Ertragspfeiler – der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft – konnte um 7,9 Millionen auf einen Höchstwert von 83,2 Millionen (+10,5 Prozent) gesteigert werden. Die Haupttreiber in dieser Geschäftssparte sind die sich weiterhin sehr gut entwickelnden AKB-Fonds und die erfolgreiche Vermögensverwaltung. Entsprechend erhöhte sich der Erfolg aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft um 17,1 Prozent auf 69,4 Millionen Franken.

Die AKB fokussiert sich bei den Handelsaktivitäten weiterhin auf das Kundengeschäft. Die pandemiebedingt tieferen Umsätze im Vorjahr konnten im Berichtsjahr wieder aufgeholt werden, und der Erfolg aus dem Handelsgeschäft beläuft sich auf 24,2 Millionen Franken.

Die Hypothekarforderungen steigen um 517,8 Millionen auf insgesamt 22,7 Milliarden Franken an. Mit rund 450 Millionen stammt der grösste Teil des Wachstums aus Eigenheimhypotheken.

Dieter Widmer, Direktionspräsident der AKB: «Der Wunsch nach Wohneigentum ist ungebremst hoch. Bei den Ausleihungen an Kundinnen und Kunden profitierten wir von einer hohen Nachfrage nach Wohneigentum.» Netto 360 KMU-Kundinnen und -Kunden haben neu eine Geschäftsbeziehung bei der AKB eröffnet. Die Anzahl der offenen Covid-Kredite reduzierte sich seit dem Höchststand im August 2020 um 403 auf 1725. Die beanspruchten Gelder wurden von 162,0 Millionen auf 134,9 Millionen Franken und die ausgesetzten Limiten von 299,8 Millionen auf 214,8 Millionen zurückgeführt.

Die Bank hat der im Herbst 2021 neu gegründeten Stiftung «Lebensraum Aargau» erstmals 1 Prozent des Jahresgewinnes bzw. 1,7 Millionen zugewiesen. Zusammen mit der Gründungseinlage von 5 Millionen verfügt die Stiftung damit über die erforderlichen Mittel, um dem Zweck entsprechend gemeinnützige Projekte im Kanton zu unterstützen.

Geschäftserfolg über 200 Millionen
Unter Berücksichtigung der übrigen Wertberichtigungen und Abschreibungen erzielt die AKB einen rekordhohen Geschäftserfolg. Dieser beläuft sich auf 200,8 Millionen und übertrifft das Allzeithoch aus dem Jahr 2015. Auch der Jahresgewinn von 171,4 Millionen Franken fiel rekordhoch aus. Verglichen zum Vorjahr resultiert eine starke Steigerung von 33,2 Millionen oder 24,0 Prozent.

Der Bankrat beantragt dem Regierungsrat zuhanden des Grossen Rats eine Gewinnablieferung an den Kanton Aargau von 90,0 Millionen Franken. Zusammen mit der Abgeltung der Staatsgarantie in Höhe von 11,1 Millionen erhält der Kanton Aargau für das Geschäftsjahr 2021 somit eine Gesamtentschädigung von 101,1 Millionen Franken.

Die Eigenmittel der Bank betragen per Ende Jahr rekordhohe 2,6 Milliarden Franken. Unter Ausklammerung der freiwilligen Gewinnreserven liegt die Gesamtkapitalquote bei 18,0 Prozent.

Schwieriger Ausblick
Eine hohe Konsumnachfrage trifft auf ein durch Lieferengpässe und gestiegene Energiepreise eingeschränktes und verteuertes Angebot. Die inf lationäre Entwicklung zeigt sich daher bei vielen wichtigen Handelspartnern der Schweiz länger und hartnäckiger als ursprünglich erwartet. Dies wiederum erhöht die Befürchtungen steigender Zinsen und die Unsicherheit an den Finanzmärkten.

Die erhöhte Unsicherheit erschwert die Prognose für das Geschäftsjahr 2022. Die AKB geht aber weiterhin von einem guten Ergebnis aus. (nfz)

Kritische Überprüfung

Die jüngst eingeführten nachhaltigen Kreditvergabekriterien haben zu unterschiedlichen Reaktionen bei den Kunden geführt. Der AKB ist es wichtig zu betonen, dass ihr sowohl der Wirtschaftsals auch der Forschungskanton Aargau am Herzen liegt. Die Bank wird in den nächsten Wochen die nachhaltigen Kreditvergabekriterien kritisch überprüfen. Diese werden in den nächsten Eigentümergesprächen nochmals traktandiert. (nfz)