Begegnungszone im Wenggraben

  19.02.2022 Mettauertal

Altlastensanierung mit der Schaffung von etwas Schönem verbinden

In der Gemeinde Mettauertal müssen an drei Orten Altlastensanierungen durchgeführt werden. Der Start für die Sanierung des Wenggrabens – im Ortsteil Mettau – erfolgt eventuell bereits im 2022.

Bernadette Zaniolo

Dass in der Gemeinde Mettauertal drei frühere Deponien einer Altlastensanierung unterzogen werden müssen, ist schon seit längerem bekannt. Für die Sanierung des Wenggrabens (Ortsteil Mettau), im «Chaibegraben» (Ortsteil Oberhofen) sowie die «Gemeindeeigene» (Ortsteil Etzgen) bewilligte der Souverän von Mettauertal an der Gemeindeversammlung vom 7. Juni 2017 einen Kredit in der Höhe von total 2,45 Millionen Franken. Die Kosten gehen mit 30 % zu Lasten der Gemeinde, 30 % dem Kanton und 40 % dem Bund. Die Vorarbeiten für die Sanierung des Projektes «Wenggraben» sind gemäss Vreny Schmid, Vizepräsidentin vom Mettauertal und Ressortverantwortliche Abfall, schon weit fortgeschritten. In diesem Zusammenhang wurde mit einer Eigentümerin ein Landabtausch vereinbart.

Im «Wenggraben» ist «eine Bachoffenlegung mit Naherholung und Begegnungszone geplant», sagt Schmid. Die Leitung, welche den Bach durch die Deponie führt, ist erheblich beschädigt. Deshalb wird der Eingang der Röhre geschlossen. «Wir müssen sicherstellen, dass dort kein Wasser mehr hineinf liesst», hält die ressortzuständige Gemeinderätin fest. Dadurch wird, auf der gegenüberliegenden Seite der Strasse – welche entlang dem oberen Bereich der Deponie führt – durch die Erstellung eines Weihers, der Bach gestaut. Über eine neue Zuleitung unter der Strasse durch, wird das Wasser in zwei flach angelegte Weiher weitertransportiert werden und von dort als offenes Gewässer in den Etzger Bach fliessen. Bezüglich Weiher hält Schmid fest: «Es sind eher Tümpel. Je nach Jahreszeit sind sie trocken oder feucht.»

Begegnungszone und Sitzgelegenheiten
Die Sanierung erfolgt nicht durch ein Ausgraben des Materials, sondern durch eine Sicherung des Gewässers. Somit wird künftig kein Wasser mehr unter der früheren Deponie durchlaufen. Ein Blick auf die Pläne gibt zudem Grund zur Freude. Im Wenggraben – am Flösserweg und Walkingtrail – soll eine Begegnungszone mit Sitzgelegenheiten sowie eventuell einer Grillstelle entstehen.

Vreny Schmid erklärt, dass der Gemeinderat Variantenstudien erarbeiten lassen musste, damit diese vor dem Kreditbegehren durch den Kanton geprüft werden konnten. Die Varianten umfassten drei Möglichkeiten: Die Umleitung des Baches, die Sanierung der Leitung sowie die Entsorgung des Deponiekörpers. Die Prüfung durch den Kanton widerspiegelt die Meinung, respektive zeigt auf, welche Variante schlussendlich durch Bund und Kanton bewilligt werden würde. Wie bei den anderen beiden Deponien zeigte sich klar, dass die Umleitung des Baches die bewilligungsfähigste Variante sein sollte. Nach der Detailplanung für die Bachumleitung holte man Inputs beim Jurapark Aargau für eine möglichst naturnahe Umsetzung. Auch der Natur- und Vogelschutzverein Güch sei «ins Boot geholt worden». Überhaupt habe man vorgängig mit diversen Amtsstellen, Landeigentümern und dem Forst Kontakt gehabt. «Es ist eine schöne Lösung. Etwas Nachhaltiges für die Tiere und die Menschen», freut sich Vreny Schmid.

Quasi im gleichen Zug wie die Umsetzung des Projektes im «Wenggraben» soll die «Gemeindeeigene» Deponie in Etzgen (Ribibuck) saniert werden. Dort gilt es unter anderem den Deponiekörper zu überdecken «und mit Ufersicherungsmassnahmen dafür zu sorgen, dass von der ehemaligen Deponie keine Schadstoffe ins Gewässer, den Etzgerbach, gelangen können.» Für die Sanierung des «Chaibegraben» in Oberhofen wird noch nach einer Lösung gesucht. «Es besteht kein Zeitdruck seitens Bund oder Kanton», sagt Schmid auf die Frage der NFZ, bis wann auch diese Deponie saniert werden muss.


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