Kurz vor dem Start

  06.01.2022 Wegenstetten

8500 Franken waren das Ziel des Crowdfunding für das Projekt «Rehkitzrettung in Wegenstetten». Abgeschlossen hat es mit 17230 Franken. Damit kann eine Drohne mit Wärmebildkamera und die Ausbildung des Piloten finanziert werden. (sh)


Spendenziel bei weitem übertroffen

Für die Rehkitzrettung in Wegenstetten kann eine Drohne erworben werden

8500 Franken für die Anschaffung einer Drohne mit Wärmebildkameras hat sich das Projektteam von Rehkitzrettung Wegenstetten zum Ziel ihres Crowdfundings gesetzt. Mit 87 Unterstützern und einer Gesamtsumme vom 17230 Franken ist die Spendenaktion erfolgreich beendet worden. Das Projektteam ist überwältigt.

Susanne Hörth

Legen Rehmütter in den Monaten Mai und Juni ihre Kitze in hohem Wiesengras ab, um sich dann für ein paar Stunden Richtung Waldrand zu entfernen, geschieht das aus einem Instinkt heraus. Die Rehe wähnen ihre Jungen in Sicherheit. In die Setzzeit der Wildtiere fällt auch das Mähen der Wiesen. Der vermeintliche Schutzort wird somit zur Gefahrenzone für die Kitze. Sie mittels Hunde und deren sensibler Nase aufzustöbern, um sie wieder der Mutter zuzuführen, ist nicht möglich. Denn in diesem Alter sind die Rehkitze noch geruchslos, hält der Wegenstetter Jagdobmann Martin Willi auf der Webseite von «Rehkitzrettung-wegenstetten.ch» fest. Den Zeitdruck beim Mähen der Wiesen spricht auch Felix Wendelspiess, Landwirt und Wegenstetter Gemeindeammann, im gleichen Videobeitrag an. Er bedauert, dass jedes Jahr unzählige Kitze durch die Mähmaschinen getötet werden. Darum hofft auch er auf den Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras. Welch wertvolle Hilfe dank dieser modernen Technik zum Überleben der Rehkitze geleistet werden kann, betont im Beitrag auch Drohnenpilot Roland Stäuble aus Magden. Die drei Männer gehören zusammen mit Stefan Weber und Lukas Gisiger, beide aus Wegenstetten, dem Projektteam Rehkitzrettung Wegenstetten an. Um die teure Anschaffung einer Drohne mit Wärmebildkamera sowie die dazugehörende Ausbildung stemmen zu können, haben sie auf der Plattform «Lokalhelden.ch» der Raiffeisenbank Wegenstetten bereits Ende Oktober 2021 ein Crowdfunding gestartet. «Wir haben es nun erfolgreich abgeschlossen», erklärt Roland Stäuble sichtlich zufrieden gegenüber der NFZ. Erfolgreich, weil das anvisierte Spendenziel von 8500 Franken mit den erreichten 17230 Franken deutlich übertroffen werden konnte.

«Wir sind überwältigt»
Im Blog des Projektteams wird die Freude noch deutlicher. «Wir sind überwältigt! Kurz vor Ende des Crowdfundings sind noch einmal Spenden im Wert von 5000 Franken eingegangen», heisst es da. Von den 17230 Franken werden nun 13000 Franken für die Anschaffung einer Drohne, Akkus, mobiles Ladesystem, Monitore und Funkgeräte sowie für die Ausbildung investiert. «Der restliche Betrag wird für den Unterhalt sowie für zukünftige Ersatzbeschaffungen reserviert», erklärt das Team. In ihrem Dank an all die Unterstützerinnen und Unterstützer sagen die fünf Männer auch: «Wir hätten niemals gedacht, dass wir auf so grossen Zuspruch stossen werden. Nebst der eigenen Leidenschaft, die wir seit Start des Projektes mitbringen, ist euer Zuspruch zusätzlich Motivation, die Rehkitzrettung in Wegenstetten möglichst erfolgreich umzusetzen.»

Wenn nun im Mai die Setzzeit der Rehe gleichzeitig in die Zeit des Mähens der Wiesen fällt, werden in Wegenstetten auch die Drohnenpiloten frühmorgens mit ihren sensiblen Fluggeräten im Einsatz stehen. Und hoffentlich dabei viele Rehkitze vor dem Mähtod bewahren können.


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