25 Jahre Adventskalender der Schule Frick

1996 aus einer Idee von zwei Werkjahr-Lehrern entstanden, stimmt der Adventskalender am Primar-Schulhaus 1957 seither immer in den ungeraden Jahren Schulkinder und Erwachsene auf Weihnachten ein – und das weit über die Dorfgrenzen hinaus.

Simone Rufli

Das Jahr hindurch kommen sie unscheinbar daher – so unscheinbar und gewöhnlich, dass man leicht meinen könnte, sie wären ganz normale Fenster. Doch dieser Schein trügt. Ihr wahres Wesen offenbaren die Fenster am Primar-Schulhaus 1957 an der Schulstrasse in Frick alle zwei Jahre im Dezember. Dann, wenn jedes einzelne Fenster Teil von etwas Grossem wird – vom vielbesuchten und liebgewonnenen Adventskalender.

Auf diesen Advents-Fenstern wurden schon ganze Geschichten erzählt. Einmal wurde ein Bilderbuch umgesetzt. In einem anderen Jahr gab es Fenster, deren Sujets mit einem Lied zusammen veröffentlicht wurden. 2019 war auch speziell. Im Rahmen des Projekts «Singen macht Spass» versammelten sich insgesamt über tausend Besucherinnen und Besucher aus nah und fern vor dem Schulhaus, wenn jeweils einer der acht singenden Vereine von Frick und eine Schulklasse zusammen ein Fensterbild am Kalender öffneten.

Nun ist es bereits das 14. Mal, dass das Schulhaus im Dezember zum Adventskalender wird. Und weil die Fenster in den geraden Jahren ungeschmückt bleiben, findet der 14. Adventskalender im 25. Jahr seit der Entstehung dieser wunderschönen Tradition statt. Mit Fenster Nummer 15 – das gestern Abend beleuchtet wurde, weshalb es die NFZ hier noch in der Entstehungsphase abbildet – macht die Klasse 4b von Urs Schmid auf dieses Jubiläum aufmerksam.

Es war anno 1996 als Edi Schmid und Ueli Fankhauser, beide zu jener Zeit Lehrer des Werkjahres, mit der Idee an den Schulleiter herantraten. Weil der Kalender schon damals viel Freude bereitete, wurde kurzerhand entschieden, die Fenster auch im darauffolgenden Jahr wieder zu schmücken. Das sei für alle Beteiligten dann doch ein bisschen zu viel des Aufwands gewesen, erinnert sich Peter Boss, damals wie heute Schulleiter Kindergarten und Primarschule. «1997 kamen wir deshalb überein, den Adventskalender alle zwei Jahre zu machen, und zwar immer in den ungeraden Jahren.»

2021 ist ungerade, ein bestimmtes Thema wurde in diesem Jahr nicht vorgegeben. Die fünf Kindergarten-Abteilungen gestalten zwei Bilder, die Schulkassen je ein Bild. Alle nach ihren Fähigkeiten. Die einen schneiden und hinterkleben mit farbigem Papier, andere stechen vorgezeichnete Formen mit Nadeln nach oder kleben farbenprächtige Schnipsel in vorgeschnittene Figuren. Drei Doppelstunden wird jeweils an so einem Fenster gearbeitet. Bei der Produktion immer mit dabei ist auch der Schulleiter. Bis 2006, als er noch selbst unterrichtete, gestaltete er jeweils ein Bild mit der eigenen Klasse, seither in Zusammenarbeit mit einer anderen Lehrperson. Die Vorbereitungen beginnen jeweils im August. Dann treffen sich Lehrkräfte und Schulleitung zur ersten Besprechung.

Fenster vermitteln Freude
Auch wenn der Aufwand gross sei, er lohne sich und werde mit vielen freudigen Rückmeldungen belohnt, erzählt der Schulleiter. «Es kommt an den Abenden immer wieder zu schönen Begegnungen und guten Gespräche vor dem Schulhaus und für einige gehört es zur Tradition, nach dem Mitternachtsgottesdienst in der Kirche noch beim Adventskalender vorbeizuspazieren. Ich bekomme jeweils auch viele E-Mails von Menschen, die sich an den Fenstern erfreuen.» Viele von Eltern und Grosseltern der Schulkinder, wobei die Verwandtschaft im Dezember dann auch gerne extra aus Basel oder Zürich anreise.

Die Adventsfenster am Primar-Schulhaus 1957 an der Schulstrasse in Frick sind noch bis zum 6. Januar 2022 jeweils von 17 bis 22 Uhr beleuchtet. In der Zeit vom 24. Dezember bis zum 26. Dezember sind die Fenster rund um die Uhr beleuchtet ebenso an Silvester und Neujahr. Fürs Einschalten der Beleuchtung ist das Hauswart-Team zuständig, fürs Abschalten jeweils eine Lehrperson.